• 01.09.2005 19:36

Christian Klien: "Fokussiere mich auf Red Bull"

Christian Klien hofft darauf, sich gegen Vitantonio Liuzzi durchzusetzen, um auch im kommenden Jahr bei Red Bull zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Red Bulls Christian Klien ist sicherlich mit gemischten Gefühlen nach Monza gereist, ist ihm doch bewusst, dass es sein letztes Rennen sein könnte, bevor Teamkollege Vitantonio Liuzzi im belgischen Spa eventuell das Steuer wieder übernimmt. Der junge Österreicher will sich davon allerdings nicht weiter beeindrucken lassen und gibt sich betont gelassen:

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Bei der Fahrerentscheidung baut Christian Klien auf seine eigene Leistung

"Es war schon zwei, drei Mal die Situation dieses Jahr, dass es vielleicht mein letztes Rennen sein könnte, also ist es jetzt auch bei diesem Rennen nichts anderes", erklärte er in Monza. "Ich versuche einfach mein Bestes zu geben und ein gutes Resultat einzufahren und hoffe natürlich dann, dass ich noch mal die Chance dieses Jahr kriege, ins Auto zu steigen."#w1#

"Ich denke, wenn ich hier ein gutes Resultat einfahren kann, gibt es sicher die Möglichkeit, dass ich vielleicht in Spa auch noch fahren werde, wobei ganz klar ist, dass der Vitantonio Liuzzi auch noch mal ins Auto kommt", so Klien. "Ein Platz ist noch offen, zwei Fahrer streiten sich darum. Im Endeffekt zählt dann die Leistung, und die hat bei mir dieses Jahr sehr gut gepasst."

"Ein Platz ist noch offen, zwei Fahrer streiten sich darum" Christian Klien

"Ich fokussiere mich sehr auf Red Bull, man denkt, dass ich sehr gute Chancen oder die besten Chancen habe, hier weiterzufahren." Das Team habe eine gute Zukunft vor sich, so der 22-Jährige, und darum bemühe er sich auch, den Platz zu ergattern. Noch brenzliger wird die Situation für die beiden Auto-Teiler Klien und Liuzzi jedoch dadurch, dass am heutigen Donnerstag Scott Speed als Testfahrer für das folgende Jahr bestätigt wurde und damit die Chance, im Team zu verbleiben, endgültig nur noch einem der beiden zufallen wird.

"Das war eigentlich schon länger klar, dass er nächstes Jahr der dritte Fahrer sein wird, und der Scott Speed bringt in der GP2 eine sehr gute Leistung, hat auch bei den Tests sehr gute Leistungen gebracht", lobt Klien den US-Amerikaner Speed. Aber vorerst liegt der Fokus auf dem anstehenden Italien-Grand-Prix. Die Testfahrten der vergangenen Woche werden dem Österreicher dabei zugute kommen:

Wird Monza noch einen Punkt bringen?

"Wir haben hier letzte Woche schon zwei, drei Tage getestet und haben eigentlich das Auto schon auf der Strecke abstimmen können. Es ist eine Strecke, auf der man mit wenig Downforce fährt und die Flügel ganz flach einstellt, um auf den Geraden schnell zu sein, das macht aber das Auto in den Kurven und im Bremsen ziemlich nervös. Gut ist, dass wir hier Testtage hatten, so haben wir eigentlich schon ein gut abgestimmtes Auto."

"Wir haben sicherlich nicht den stärksten Motor", weiß Christian Klien, "aber wir waren relativ gut dabei und ich denke, dass wir wieder so irgendwo zwischen zehn und 14 sein können. Hier ist es auch wichtig, ein wirklich standfestes Auto zu haben, weil es im Rennen wirklich sehr, sehr hart für das Auto wird, auch für die Motoren und das Getriebe." Für das Rennwochenende hat er das Wunschziel, zu punkten: "Mit ein bisschen Glück - wir haben ein standfestes Auto - ist sicherlich die Möglichkeit da und toll wäre natürlich, noch mal mit einem Punkt belohnt zu werden."

Und wäre es nicht auch schön, erneut in der Startaufstellung vor dem Teamkollegen David Coulthard zu landen? "Auf jeden Fall. Es ist ja immer das Ziel, auch im Qualifying vor dem Teamkollegen zu stehen, und das habe ich doch dieses Jahr schon einige Male zeigen können und werde ich auch hier noch mal versuchen", hofft Klien, der ergänzt: "Meine Freundin ist dieses Wochenende dabei und ich hoffe, dass sie mich gut unterstützen wird."

Monza gehöre allerdings nicht unbedingt zu seinen Lieblingsstrecken, verriet der 22-Jährige der 'APA'. Dennoch seien die Rennen dort aufregend und spannend. "Durch die langen Geraden und die darauf folgenden Schikanen ergeben sich gute Überholmöglichkeiten." In Monza fügte er hinzu: "Es gibt immer Strecken, die mag man, und andere mag mal halt nicht. Ich finde, dass Monza für mich nicht unbedingt sehr herausfordernd ist, und trotzdem muss man hier versuchen, schnell zu sein, einen guten Job zu machen, wie auf jeder anderen Strecke."

"Es gibt immer Strecken, die mag man, und andere mag mal halt nicht" Christian Klien

Dann hat Monza als nahe gelegener Grand Prix für Christian Klien auch keine besondere Bedeutung? "Es ist schon eigentlich das naheste Rennen von mir zu Hause. Mein Heimrennen war immer so ein bisschen Hockenheim, weil es auch ziemlich nahe ist oder ähnlich von der Distanz her, und weil ich dort auch früher sehr viel mehr Rennen gefahren bin."

Zu den Mutmaßungen über den weiteren Verbleib von Weltmeister Michael Schumacher nach Ablauf des bestehenden Vertrages mit Ferrari äußerte sich der Red-Bull-Pilot folgendermaßen: "Ich denke sicher, dass der Michael die Karriere bei Ferrari beendet, er ist so lange jetzt dabei und ist wirklich ein richtiger Ferrari-Typ. Ich kann mir vorstellen, dass er noch mal verlängert, denn er ist sehr ehrgeizig und möchte natürlich noch mal Ferrari an die Spitze bringen können."