Christian Horner: Parc-ferme-Regel bei Sprintrennen "ein Witz"

Dass Teams nach nur einer Session ihr komplettes Set-up für das Wochenende einstellen müssen, findet Christian Horner nicht gut - Fans sollen befragt werden

(Motorsport-Total.com) - Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist die aktuelle Parc-ferme-Regelung an Sprintwochenenden "ein Witz". Teams müssen beim neuen Sprintformat in diesem Jahr bereits nach einer Stunde Training ihr Set-up einstellen und sind damit praktisch gefangen.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Teamchef Christian Horner

Christian Horner ist kein Fan des Sprintformats Zoom

Das hatte in Austin für einige Probleme gesorgt: Lewis Hamilton und Charles Leclerc wurden nach dem Rennen disqualifiziert, weil die Bodenplatte an ihrem Auto zu stark abgenutzt war - für viele Experten eine Folge aus den fehlenden Lernmöglichkeiten.

Zudem hatten vier Fahrer ihr Set-up vor dem Rennen noch einmal geändert und mussten daher aus der Boxengasse starten, sodass nur 16 Autos im Grid standen.

Für Horner gibt es daher noch Verbesserungsbedarf: "Für mich ist der Parc ferme ein bisschen ein Witz. Man hat eine Session, um sein Auto abzustimmen. Und dann können die Ingenieure genauso gut nach Hause gehen", sagt der Engländer.

"Das muss man sich ansehen, und ich bin mir sicher, dass das ein Faktor war, der zu den Problemen mit der Fahrhöhe der Teams beigetragen hat, die gegen das Reglement verstoßen haben", so Horner.

Er ist ohnehin kein Fan des neuen Sprintformats, das für ihn im Grunde nur ein Longrun verpackt in einen Sprint ist. "Es besteht kein wirkliches Risiko und es gibt auch keinen wirklichen Anreiz", fehlt ihm der sportliche Wert.


Fotostrecke: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Damit schließt er sich der Meinung seines Fahrers Max Verstappen an, der ebenfalls kein Fan der Sprintrennen ist, die erstmals 2021 ausgetragen wurden. Damals hatte der Ausgang des Sprints noch über den Startplatz für den Grand Prix entschieden, seit diesem Jahr ist der Sprint aber vom Rest des Wochenendes entkoppelt.

Horner ist sich unsicher, ob der Sprint wirklich das ist, was die Fans wollen, und spricht sich daher dafür aus, noch einmal eine Umfrage durchzuführen: "Wir sollten wirklich zu den Fans gehen und auch ihr Feedback einholen. Was ist es, was sie wollen?", sagt er.

"Ich denke, es wäre interessant, sich am Ende des Jahres die Daten anzuschauen, wie beliebt die Sprintrennen waren, denn am Ende des Tages geht es nur um die Fans", so Horner. "Der Grund, warum wir Sprintrennen veranstalten, ist, dass wir versuchen, mehr Unterhaltung zu bieten, um eine attraktivere Veranstaltung zu schaffen."


Gerüchte um Audi-Rückzieher aus der Formel 1

Der Medien-Donnerstag in Mexiko wird überlagert von Gerüchten um einen angeblichen Rückzieher von Audi aus der Formel 1. Weitere Formel-1-Videos

"Wir müssen am Ende des Jahres, wenn wir alle Proben der Sprintrennen haben, ehrlich zu uns selbst sein und sagen: 'Okay, was können wir besser machen? Was können wir lernen? Und wie können wir das Spektakel verbessern?'"

"Wenn es den Fahrern Spaß macht und sie es lohnenswert finden, und die Teams es lohnenswert finden, dann denke ich, werden es letztendlich auch die Fans tun."

Neueste Kommentare