• 13.04.2010 13:19

  • von Roman Wittemeier

China: Renault will den Anschluss halten

Robert Kubica sieht dem Grand Prix in China mit gemischten Gefühlen entgegen: "Nicht mein Lieblingsrennen" - Vitaly Petrov will endlich die Zielflagge sehen

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica und Renault - diese Kombination passt offenbar perfekt. Nachdem es innerhalb des Teams im Winter viele Gerüchte und Entwicklungen gab, hat man mit dem neuen R30 dennoch ein konkurrenzfähiges Paket präsentieren können. Kubica liegt nach seinem Podestrang in Australien und Platz vier in Malaysia mit 30 Punkten auf dem starken siebten Rang der Fahrerwertung. Sein Teamkollege Vitaly Petrov wartet hingegen noch auf seine erste Zielankunft.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica will seine Erfolgsserie auch in Schanghai fortsetzen

"Es war in Mayasia wieder eine tolle Teamleistung. Wir haben im Qualifying die richtigen Entscheidungen getroffen und auf das Wetter perfekt reagiert", lobt Kubica nach seinem guten Erfolg in Sepang. "Wenn man mir vorher Platz vier angeboten hätte, hätte ich sofort eingeschlagen", so der Pole. "Ich konnte beim Start ein paar Plätze gutmachen. Das war der Schlüssel zum späteren Rennergebnis. Dass ich nun 30 Punkte aus zwei Rennen holen konnte, ist deutlich mehr, als ich erwarten durfte."#w1#

Während viele Beobachter über die Kubica-Ergebnisse staunen, hat der Renault-Neuzugang nur ein Lächeln dafür übrig. "Es gibt in der Formel 1 keine Überraschungen", sagt der Pole. "Wir haben noch lange nicht das schnellste Auto, aber wir haben die Ergebnise verdient. Die Teams liegen eng zusammen. Vorne sind Red Bull, McLaren und Ferrari, wir sind gemeinsam mit Mercedes dahinter. Dann gibt es noch den Kampf zwischen Toro Rosso, Force India und Williams. Wir müssen alles daran setzen, die hinter uns zu halten."

Kubica setzt auf die erfahrene Entwicklungsabteilung von Renault. "Es ist toll, dass das Team stets neue Teile bringt. Aber als Fahrer ist es schwierig, die Fortschritte wirklich zu spüren, weil wir immer wieder auf anderen Strecken und bei unterschiedlichen Bedingungen fahren. Sepang ist ganz anders als Melbourne zum Beispiel. Man braucht völlig unterschiedliche Charakteristiken am Auto. Aber die Daten sagen, das Auto wird besser und besser."

Auch für China erwartet man neue Updates am R30. "Aber es ist nicht gerade mein Lieblingsrennen", gibt Kubica offen zu. "Aber alle Rennen haben die gleiche Wichtigkeit, es gibt überall die gleiche Zahl Punkte zu holen. Die Strecke ist recht interessant mit ungewöhnlichen Kurven. Vor allem die erste Ecke scheint kein Ende nehmen zu wollen. Es gibt schnelle und langsame Kurven - wie in Malaysia. Wir sollten also konkurrenzfähig sein."

Vitaly Petrov

Vitaly Petrov möchte endlich mal ein Formel-1-Rennen bis zum Ende fahren Zoom

Über die Performance des französischen Autos sollte sich Vitaly Pertov eher weniger Gedanken machen. Der russische Rookie kam bei keinem der bisher drei Grands Prix des Jahres ins Ziel. Das will er nun in China ändern. "Ich will ins Ziel kommen und endlich die Erfahrung einer Grand-Prix-Distanz erreichen. Ich will außerdem den Top 10 näherrücken und Punkte holen. Ich muss an meiner Qualifying-Leistung arbeiten, um in Q2 und hoffentlich sogar Q3 kommen zu können", so Petrov.

Der Ex-GP2-Pilot hatte in Malyasia Pech. Zuerst entschied man sich für eine falsche Reifenstrategie, dann versagte die Technik. "Das ist doch alles egal, wenn du mit einem Getriebeschaden ausrollst", sagt Petrov und blickt nach vorn. "Ich bin in China schon mit der GP2 gefahren, muss die Strecke also nicht neu lernen. Die Strecke ist schwierig. Es ist auch nicht ganz einfach, ein passendes Setup zu finden. In den vielen langen Kurven schiebt das Auto über die Vorderräder. Du musst ewig warten, bis du wieder Gas geben kannst."

"Mit einem Formel-1-Auto wird die Strecke sogar noch schwieriger zu fahren sein", schätzt der Russe die Herausforderung in Schanghai ein. "Im Team bin ich erstklassig integriert. Die Ingenieure haben mir den Einstieg in die Formel 1 leicht gemacht. Schade, dass meine Rennen in Bahrain und Australien so früh beendet waren. Ich weiß bisher nur, wie es ist, eine halbe Distanz zu absolvieren bezüglich der Reifennutzung und dem Benzinmanagement. Ideal ist das sicherlich nicht."