Chevrier: "Da gibt es gar nichts zu beschönigen"
Renault verpasste mit beiden Autos den Einzug in die Top 10, weshalb Motorenchefingenieur Denis Chevrier auch entsprechend unzufrieden war
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Denis, wie blickst du auf das Qualifying zurück?"
Denis Chevrier: "Da gibt es gar nichts zu beschönigen: schlecht! Aber wir dürfen dabei auch die Umstände nicht aus dem Blick verlieren: Hinter den beiden derzeit führenden Teams geht es unheimlich eng zu, und auf dieser kurzen Rennstrecke hier in Interlagos wirkt sich jeder Fehler besonders intensiv aus, da die Zeitabstände dadurch noch geringer sind als sonst schon. Diesen Preis haben wir heute bezahlt, denn mit einem Auto sind wir im ersten Qualifyingdrittel hängen geblieben, mit dem anderen im zweiten."

© xpb.cc
Renaults Denis Chevrier ist froh, wenn die Saison 2007 endlich vorbei ist
Frage: "Ihr habt die komplette Entwicklungskapazität bereits in Richtung der nächsten Saison gelenkt. Kann es sein, dass sich diese Strategie jetzt etwas rächt?"
Chevrier: "Schon möglich. Aber wir haben diese Entscheidung bereits vor geraumer Zeit und ganz bewusst getroffen. Als klar war, dass wir in der Entscheidung um die WM keine Rolle mehr spielen würden, nahmen wir aus der Entwicklungsarbeit für diese Saison das Tempo heraus und lenkten alle verfügbaren Kapazitäten auf das nächstjährige Auto. Ich denke, dass BMW eine ganz ähnliche Strategie verfolgt."#w1#
"Wer sich aber in der Formel 1 nicht mehr weiterentwickelt, fällt automatisch zurück. Dass wir es aber nicht bis ins zweite Qualifyingdrittel schaffen, ist eine neue Situation für uns. Andere Rennställe wie zum Beispiel Red Bull verbessern ihr Fahrzeug noch mit unverändertem Tempo weiter, das hat sich heute klar gezeigt."
Frage: "Welche Ziele nehmt ihr euch jetzt für das Rennen vor?"
Chevrier: "Wir stehen vielleicht in der Startaufstellung etwas weiter hinten als gewohnt, dennoch sind wir noch immer für Überraschungen gut. Aber wir scheinen mehr als andere Teams darunter gelitten zu haben, dass sich der sehr schwarze Asphalt hier so stark aufgeheizt hat, denn dies zog besonders die weichere Reifenmischung enorm in Mitleidenschaft. Dieser Umstand wird die Rennstrategie stark beeinflussen - und uns vielleicht zum Vorteil gereichen."

