Chevrier: "Atemberaubend, das Rennen zu beobachten"
Denis Chevrier, leitender Motoreningenieur von Renault, über Alonsos Zittersieg am Nürburgring und das bevorstehende Rennen in Montreal
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Denis, wie fandest du den Großen Preis von Europa?"
Denis Chevrier: "Was für ein fantastisches Rennen! Wir wussten vor dem Start, dass wir bis in die letzten Runden angreifen müssten, uns war aber auch klar, dass wir in dieser Phase gegenüber den Gegnern den größten Vorteil besitzen würden."

© Renault
Denis Chevrier zitterte am Sonntag von der Renault-Box aus mit Alonso mit
"In den vergangenen Jahren waren die Rennen nach spätestens zwei Dritteln der Distanz praktisch entschieden. Heute läuft es dank der neuen Regeln manchmal umgekehrt. Fernando setzte Kimi Räikkönen im letzten Stint permanent unter Druck, und das hat sich letztlich ausgezahlt. Es war atemberaubend, dieses Rennen zu beobachten. So sollte jedes Rennen sein."#w1#
Frage: "Giancarlos Fisichellas Rennen wurde wieder einmal vom Pech beeinflusst..."
Chevrier: "'Fisico' fuhr gestern ein großartiges Rennen - er machte 14 Positionen gut, nachdem er aus der Boxengasse am Ende des Feldes gestartet war. Genau wie Fernando wusste auch er, dass er im letzten Renndrittel angreifen musste, um unsere Strategie optimal auszunutzen. Diese Aufgabe hat er perfekt gelöst."
"Tatsache bleibt allerdings, dass wir mit einem so hervorragenden Auto in der Konstrukteurswertung noch viel weiter vorne liegen sollten. Bislang war das Glück nicht auf 'Fisicos' Seite, aber wir arbeiten alle hart daran, um diese Serie zu beenden."
Frage: "Die am Nürburgring eingesetzten RS25-Motoren müssen ihr zweites Rennen ausgerechnet in Kanada bestreiten. Ist das eine große Herausforderung?"
Chevrier: "Absolut. Der Nürburgring gilt schon als relativ harte Motorenstrecke, und Montreal zählt zu den schwierigsten Kursen des Jahres. Auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' wechseln sich langsame Kurven mit langen Vollgaspassagen ab. Die durchschnittlichen Drehzahlen und der Volllastanteil liegen ungewöhnlich hoch und beanspruchen die V10-Triebwerke enorm."
"Das heißt aber nicht, dass wir uns Sorgen machen. Die RS25-Motoren liefen in der Eifel perfekt, und sie sind schließlich auf diesen langen Lebenszyklus ausgelegt. Wir sind zuversichtlich, auch in Kanada wieder zu den Besten zu gehören."

