• 14.11.2007 17:07

  • von Fabian Hust

Chandhok hofft auf Zusage für Testfahrer-Cockpit

Der Inder möchte 2009 in die Formel 1 wechseln und hofft auf ein Jahr "Ausbildung" als Testfahrer parallel zu seinem Engagement in der GP2

(Motorsport-Total.com) - Für Karun Chandhok wurde am Dienstag bei den Testfahrten in Barcelona ein Traum wahr. Der Inder durfte für das Team auf dem 'Circuit de Catalunya' 39 Runden abspulen und belegte mit einer Zeit von 1:24.896 Minuten den 16. Rang. Damit war er um rund 1,7 Sekunden langsamer als Stammfahrer David Coulthard.

Titel-Bild zur News: Karun mit seinem stolzen Vater Vicky Chandhok

Karun mit seinem stolzen Vater Vicky Chandhok

Seit Narain Karthikeyan hat Indien keinen eigenen Fahrer mehr in der Formel 1, doch nach der Übernahme des Spyker-Rennstalls unter anderem durch den indischen Milliardär Vijay Mallya und der Aussicht, bald einen Großen Preis von Indien zu haben, hat Indien wieder eine Zukunft im Sport. In dieser würde der GP2-Pilot aus Chennai natürlich am liebsten selbst eine Rolle spielen.#w1#

Für ihn war es "ein großer Tag", wie er im Interview mit 'formula1.com' erklärte. Das Team habe ihn auf seine erste Ausfahrt im Formel-1-Boliden gut vorbereitet: "Ich hatte das Glück, die Möglichkeit zu besitzen, in England einen Funktionstest durchzuführen und etwas Zeit im Simulator zu verbringen. Ein Formel-1-Auto ist etwas Spezielles, und einer von wenigen Leuten in der Welt zu sein, die es fahren, fühlt sich ziemlich cool an!"

Der 23-Jährige ist überzeugt, dass sein erster Sieg beim GP2-Rennen in Spa-Francorchamps für ihn eine Hilfe war und er nicht zuletzt deshalb die Chance im Team erhalten hat: "Die GP2-Serie ist fantastisch in dieser Beziehung, denn alle Entscheider im Formel-1-Fahrerlager behalten die Fahrer dort im Auge."

Das Formel-1-Auto bezeichnet der Rennfahrer als "wesentlich komplexer", schließlich könne er trotz der Abschaffung der Fahrhilfen am Lenkrad wesentlich mehr einstellen als im Auto der Nachwuchsrennserie: "Das Schöne ist, dass, obwohl die Formel 1 ganz oben auf der Leiter angesiedelt wird, sich das GP2-Auto tatsächlich größer anfühlt, psychologisch ist es also kein großes Problem, sich in ein Formel-1-Auto zu setzen."

Doch derzeit kommt für ihn ein Wechsel in die Formel 1 noch nicht in Frage, er möchte ein weiteres Jahr in der GP2 absolvieren und versuchen, 2009 den Sprung zu schaffen: "Das ist mein Ziel, und wenn ich kommende Saison ein gutes Jahr in der GP2 in Kombination mit Formel-1-Tests haben kann, dann denke ich, dass dies ein realisierbares Ziel ist." Im Winter stehen für ihn jedoch vorerst keine weiteren Testfahrten an.

Auf die Hilfe von Mallya baut er dabei nicht, denn der Inder hat den festen Willen, den besten Fahrer zu erhalten und schaut deshalb nicht allzu sehr auf die Nationalität. Zudem fühlt sich Chandhok bei Red Bull Racing wohl: "Was die Zukunft für 2008 und danach bringt, da bin ich mir Moment noch nicht absolut sicher, aber ich würde doch glauben, dass ich hier ausreichend gute Arbeit mit Red Bull geleistet habe, um kommendes Jahr in Kombination mit dem GP2-Programm weitere Testtage absolvieren zu können."

Der Rennfahrer hofft, dass er beim ersten Großen Preis von Indien mit von der Partie sein wird: "Dies ist nun eine realistische Chance und das ist für alle sehr aufregend, die in den indischen Sport involviert sind. Die Formel 1 ist ein globales sportliches Phänomen mit einem Prestige-Wert, der mit der Fußball-Weltmeisterschaft und Olympia mithalten kann."