powered by Motorsport.com

Caterham weiter haltbar, van der Garde mit Ausritt

Giedo van der Garde war bei seinem Caterham-Debüt einmal neben der Strecke - Das Team blieb von Technikproblemen verschont, ehe am Freitag Jarno Trulli übernimmt

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwochabend war die Freude bei Caterham groß: Heikki Kovalainen hatte für eine erfolgreiche KERS-Premiere gesorgt, die meisten Runden des Tages absolviert und bei seinen Longruns mit starken Zeiten überzeugt. Am Donnerstag musste der Finne aber zusehen, denn Giedo van der Garde feierte seinen Einstand beim Team von Tony Fernandes.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Giedo van der Garde gab am Donnerstag sein Debüt bei Caterham

Der Niederländer, der im Vorjahr in der GP2-Serie an den Start ging, wurde erst kürzlich als Ersatzpilot bestätigt und absolvierte heute immerhin 74 Runden, bevor am Freitag Jarno Trulli erstmals in die Testfahrten eingreifen wird.

Van der Garde verursacht Unterbrechung

Am Nachmittag sorgte van der Garde mit einem Ausritt in Kurve neun für die zweite Unterbrechung des Tages - dadurch konnte man nicht das gleiche Pensum wie am Vortag abspulen. Seine Bestzeit war nur rund ein Zehntel langsamer als die von Kovalainen am Vortag, doch man darf nicht vergessen, dass der Stammpilot fast ausschließlich Longruns absolvierte und die Bedingungen heute besser waren als gestern. Bei den Longruns war van der Garde merkbar langsamer als Kovalainen am Vortag.

Am Morgen gewöhnte er sich an sein neues Dienstauto, am Nachmittag kamen auch KERS und DRS zum Einsatz. "Das war ein guter Tag", zeigt er sich mit seiner Caterham-Premiere zufrieden. "Ich bin glücklich, denn ich kam heute richtig viel zum Fahren. Zuletzt saß ich in Monza im Vorjahr im Rennauto, daher benötigte ich heute Morgen etwas Zeit, um wieder in Schuss zu kommen. Das ging aber dann doch recht schnell, wodurch wir rasch an die Arbeit gehen konnten."

Nach van der Gardes Ausritt hatten die Mechaniker etwas Arbeit Zoom

Für den Niederländer war es ein wichtiger Tag: "ich bin sehr zufrieden, denn bis zum Ende des Tages hatte ich mich an all die neuen Dinge in der Formel 1 gewöhnt. Es gibt viel zu lernen, aber ich weiß jetzt, worauf ich mich beim nächsten Mal konzentrieren muss, wenn ich im Auto sitze. Dann werde ich definitiv schneller in Schuss kommen."

Bremsen und Reifen als größte Herausforderungen

Doch in welchen Bereichen sieht van der Garde das größte Verbesserungspotenzial: "Es gibt ein paar Bereiche, wo ich mich wirklich verbessern kann", sagt er. "Der größte sind die Bremsen. Ich bin von der GP2 ein steiferes Bremspedal gewöhnt, daher musste ich mich etwas auf die Formel 1 umstellen, das ging aber recht schnell. Der andere Bereich sind die Reifen, aus denen man das Maximum herausholen muss. Die schnellste Rundenzeit fährt man, wenn man frisch aus der Box kommt, daher muss man sofort voll da sein."

Die Überhol-Hilfen KERS und DRS stellten für den Ersatzmann laut eigenen Angaben kein Problem dar: "Wir haben heute DRS und KERS verwendet und ich fühlte mich mit beiden Systemen ziemlich wohl. DRS fühlte sich am Abend ganz natürlich an und bei KERS haben wir noch etwas Luft nach oben. Daran wird Jarno morgen arbeiten und ich bin sicher, dass es diesbezüglich Veränderungen geben wird, wenn ich das nächste Mal im Auto sitzen werde."

Jarno Trulli

Trotz aller Unkenrufe tauchte Jarno Trulli heute in der Caterham-Box auf Zoom

Darauf freut er sich schon jetzt: "Ich habe es heute sehr genossen. Das Team war großartig - die Ingenieure und Mechaniker haben mir heute sehr dabei geholfen, mich zu akklimatisieren, daher möchte ich mich bei ihnen bedanken und freue mich auf meinen nächsten Einsatz."

KERS läuft weiter problemlos

Technikchef Mike Cascoyne erklärt, wie der Tag aus seiner Sicht verlief: "Der Tag war sehr nützlich. Zunächst war es der Plan, dass sich Giedo akklimatisieren kann, dann bewältigten wir einige Systemtests und evaluierten KERS. Giedo leistete sehr solide Arbeit für uns und sorgte dafür, dass wir unser gesamtes Programm abspulen konnten. Die Zuverlässigkeit war wieder gut morgen darf Jarno zum ersten Mal KERS ausprobieren, die unterschiedlichen Reifen testen und das Potenzial des Autos weiter ausloten."


Fotos: Caterham, Testfahrten in Jerez


Auch Caterham-Geschäftsführer Riad Asmat spricht van der Garde ein Lob aus: "Er hatte einen guten Tag und konnte sich somit auf eine ordentlich Art und Weise dem Team vorstellen. Es war für ihn heute keine leichte Aufgabe, aber er schlug sich den ganzen Tag über gut. Gegen Ende machte er einen kleinen Fehler, aber jeder Fahrer kommt einmal von der Strecke ab, er wird also daraus lernen und beim nächsten Mal kann er die heute gemachten Erfahrungen nutzen, um sich weiterzuentwickeln."