Caterham: Doppelausfall in Melbourne

Heikki Kovalainen und Witali Petrow zeigten in Melbourne, dass der erhoffte Performance-Fortschritt gelungen ist - Aber Defekte verhinderten Zielankünfte

(Motorsport-Total.com) - Caterham reist mit leeren Händen aus Melbourne ab. Technische Probleme verhinderten eine Zielankunft bei beiden Boliden rund um die Techniktruppe von Mike Gascoyne. Witali Petrow stellte seinen Boliden in der 37. Runde auf der Start-Zielgeraden ab. Zuvor hatte er über Funk Probleme mit einem langen Bremspedal sowie der Lenkung gemeldet. Das Safety-Car wurde auf die Strecke geschickt, damit ein LKW den Caterham bergen konnte. Etwas später war dann auch für Kovalainen Feierabend. 20 Runden vor dem Ende parkte der Finne an der Caterham-Box und wurde weggeschoben.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow sorgte für eine entscheidende Safety-Car-Phase

"Witali und ich mussten den Problemen in der ersten Kurve ausweichen. Dann verlor ich etwas Zeit hinter Glock, aber ich konnte ihn schnell überholen", schildert Kovalainen sein Rennen. "Dann zeigte sich unsere gute Pace. Ich konnte die Lücke zu den Autos vor uns schließen. Bis Runde sechs hatte ich kein DRS. Beim Start musste ich auch KERS deaktivieren. Trotzdem waren unsere Zeiten sehr konkurrenzfähig."

"Beide Boxenstopps verliefen gut, aber dann zog das Auto nach links, wenn ich bremste. Deshalb fuhr ich an die Box und die Mechaniker sahen sich das Auto an. Es zeigte sich, dass ein Problem an der Vorderradaufhängung die Handlingschwierigkeiten verursachte. Ich bin mir sicher, dass wir die Probleme bis zum nächsten Rennen beheben können. Wir haben heute gezeigt, dass wir einen Schritt vorwärts gemacht haben. Das sind keine schlechten Neuigkeiten. Es war einfach einer dieser Tage..."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Australien, Sonntag


Auch Petrows Premiere endete vorzeitig. Bei ihm gab es Schwierigkeiten mit der Servolenkung. "Ich hatte ein fantastisches Rennen. Es ist sehr schade, dass wir ausgeschieden sind. Bis dahin ist alles nach Plan gelaufen. Das Team hat sehr gut gearbeitet, denn ich konnte Heikki beim ersten Stopp überholen", sagt der Russe, der im Vorjahr in Melbourne auf dem Podium stand. "Ich holte Senna und Massa ein. Mein Auto fühlte sich sehr ausbalanciert an."

"Ich ging gut mit den Reifen um und wir haben den Speed gezeigt, denn wir in diesem Jahr haben können. Natürlich wollten wir nicht, dass mein erstes Rennen für dieses Team so endet, aber ich kann trotzdem viel Positives nach Malaysia mitnehmen, wo wir eine starke Performance zeigen wollen." Bekanntlich ist es einfacher, ein schnelles Auto standfest zu machen als ein langsames Auto schnell.

Heikki Kovalainen

Der Finne Heikki Kovalainen musste sein Rennen an der Box beenden Zoom

Die Techniker werden in Malaysia viel arbeiten müssen, um die Boliden in Sepang besser vorzubereiten. Bereits am Dienstag wird das Material in den Boxen sein. "Trotz des Resultates war es eine gute Performance für uns", meint Thierry Salvi, der sich um die Renault-Motoren bei Caterham kümmert. "Heikki verlor KERS schon sehr früh. Seine Rundenzeiten waren aber sehr gut, obwohl er nicht die Vorteile dieses Systems hatte. Witali hat bis zu seinem Ausfall ebenfalls gepusht. Er ist gut mit den Reifen umgegangen. Es gibt viele Gründe dafür, heute zufrieden zu sein."

Technikdirektor Mark Smith muss sich nun mit seiner Mannschaft darum kümmern, die Kinderkrankheiten des CT01 auszumerzen. "Wir haben heute das Tempo gezeigt, dass wir uns nach den Wintertestfahrten ausgerechnet haben. Wir wählten für beide Autos eine unterschiedliche Strategie. Heikki startete auf den Option-Reifen und Witali auf den Primes. Beide Autos fuhren bis zu den ersten Stopps nach Plan."

"Witalis Probleme lagen bei der Lenkung", erklärt der Brite. "Man muss ihm seine Leistung beim ersten Rennen für uns hoch anrechnen. Bei Heikki sorgte eine Spurstange dafür, dass das Auto in der Bremszone nach links zog. Deshalb mussten wir sein Auto an die Box holen, weil wir keinen Unfall riskieren wollten. Trotzdem war unsere Performance ermutigend. Wir haben eine gute Plattform auf der wir aufbauen können. Es ist klar, dass wir gegen mehrere Autos im Mittelfeld kämpfen können. Wir werden jetzt sicherstellen, dass wir vor unseren Fans in Malaysia ein starkes Wochenende haben werden." Malaysia ist das Heimrennen von Caterham.

Trotz des Doppelausfalls ist Geschäftsführer Riad Asmat zufrieden, denn bei der Performance konnte der angestrebte Fortschritt geschafft werden. "Es gibt viele gute Nachrichten. Natürlich wollten wir das Rennen nicht so beenden, aber nachdem Heikki und Witali gut durch die erste Kurve gekommen waren, kamen sie schnell auf Speed und waren auf Augenhöhe mit Force India, Williams und sogar Ferrari. Das ist sehr ermutigend für unser Heimrennen nächste Woche. Wir müssen jetzt daran arbeiten, die Probleme zu lösen. Wir werden das schaffen und in Malaysia wieder stark sein."