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Caterham: Große Freude beim Saisonfinale

Witali Petrow erobert in Brasilien für Caterham Platz zehn in der Konstrukteurswertung zurück - Heikki Kovalainen hatte ein schwieriges Rennen

(Motorsport-Total.com) - Caterham hoffte beim Saisonfinale auf ein Wunder und durch die Wetterkapriolen wurde es schließlich auch ein Chaos-Rennen. Das Team brauchte beim Grand Prix von Brasilien unbedingt einen zwölften Rang, um Marussia noch Platz zehn in der Konstrukteurswertung streitig zu machen. Dieses Vorhaben ging auch auf. Witali Petrow überholte in der 66. Runde Charles Pic und befand sich auf dem heiß ersehnten zwölften Rang. Da Paul di Reste kurz vor dem Ziel noch seinen Force India in die Mauer pfefferte, wurde es noch Rang elf.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow erkämpfte für Caterham Platz zehn bei den Konstrukteuren zurück Zoom

Damit war der heiß ersehnte zehnte Platz in der Konstrukteurswertung unter Dach und Fach. Bei Caterham wurde im Anschluss an das Rennen ähnlich gefeiert wie bei Weltmeister Red Bull. "Was für ein unglaubliches Rennen. Ich freue mich für das Team und ich bedanke mich bei jedem einzelnen für seine unglaubliche Arbeit", jubelt Petrow. Der Russe absolvierte insgesamt drei Boxenstopps.

Nachdem er auf der Mischung medium gestartet war, ließ er in Runde 14 Intermediates aufziehen. Nur fünf Runden später steuerte der 28-Jährige erneut die Box an und nahm Slicks der Mischung hart mit. In Runde 54 wurden erneut Intermediates aufgezogen. "Als ich in die Garage zurückgekehrt bin und gesehen habe, wie sich alle über den zehnten Platz freuen, war es etwas Besonderes. Ich glaube, dass wir uns das nach der harten Arbeit in diesem Jahr auch verdient haben."

"Es war eines der schwierigsten Rennen überhaupt, aber es war auch eines meiner besten Rennen. Ich hatte einen tollen Start und überholte viele Leute. Dem Chaos in Kurve vier konnte ich auch ausweichen", berichtet Petrow. "Von da weg habe ich gepusht, aber die Bedingungen haben sich ständig verändert. Wir haben heute die richtige Strategie gewählt. Die Jungs waren bei den Boxenstopps auch absolut perfekt."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


"Ich glaube, der Wechsel auf Intermediates in Runde 54 hat heute den Unterschied ausgemacht. Bis wenige Runden vor Schluss war ich in ein Duell mit Pic verwickelt. Ich konnte ihn in Kurve drei überholen und bin dann weggezogen. Von da an musste ich das Auto nur noch auf der Straße halten. Als ich dann hörte, dass das Safety-Car kam und nur noch eine Runde zu fahren war, war es ein tolles Gefühl. Jetzt können wir feiern, denn jeder hat es sich verdient."

Schwieriges Rennen für Kovalainen

Im Gegensatz zu Petrow hatte Kovalainen kein einfaches Rennen. Der Finne traf die falschen Entscheidungen für die Boxenstopps und bog insgesamt fünfmal zum Wechsel ab. Deshalb kam Kovalainen als 14. ins Ziel. "Ich freue mich für das Team, denn es ist großartig, dass wir den zehnten Platz in der WM zurückerobert haben. Es war einer der Nachmittage, an denen alles passieren konnte. Die gute Platzierung ist Dank der exzellenten Arbeit des Teams zustande gekommen."

Kovalainen selbst ist mit seiner Performance aber nicht ganz zufrieden. "Mein Rennen war recht interessant. Mein Start war okay und ich konnte den Problemen in der ersten Runde ausweichen. Als wir dann beide Autos gleichzeitig für den zweiten Stopp an die Box holten, gab es bei mir rechts hinten ein Problem. Das hat mich viel Zeit gekostet und von diesem Zeitpunkt an musste ich aufholen. Beim letzten Stopp entschieden wir uns für Regenreifen, falls es noch stärker zu regnen beginnen würde. Bis zu den letzten Runden hatte ich aber kaum Grip. Abgesehen davon ging es nur um das Endresultat und das schafften wir, als es zählte."

Heikki Kovalainen

Bei Heikki Kovalainen passte die Strategie im Chaos-Rennen überhaupt nicht Zoom

Teamchef jubelt über Ergebnis

Am Kommandostand ist den Verantwortlichen ein Stein vom Herzen gefallen. Man schaffte zwar auch in der dritten Saison keinen einzigen WM-Punkt, aber den wichtigen zehnten Platz konnte Caterham von Marussia zurückerobern. "Im Namen des ganzen Teams muss ich sagen wie stolz wir auf unsere heutige Leistung sind", freut sich Teamchef Cyril Abiteboul. "Es war ein schwieriges Jahr und wir waren nicht so gut wie erhofft. Heute haben wir aber einen Grund zum Feiern. Jeder Fahrer, der heute ins Ziel gekommen ist, verdient Lob. Unsere beiden Fahrer haben genau das geschafft."

"Sie können sehr stolz auf ihre Leistung sein. Sie haben ihr Auto auf der Straße gehalten, während viele Zwischenfälle um sie herum passiert sind." Abiteboul verschweigt allerdings, dass sich Petrow in Runde 46 gedreht hat. Er konnte aber problemlos weiterfahren. "Wir zogen unseren Vorteil aus den diversen Zwischenfällen und haben die Saison mit Stil beendet", freut sich der Teamchef. "Generell gesehen haben wir uns den zehnten Platz verdient. Unsere Ergebnisse waren in diesem Jahr besser als jene unserer direkten Konkurrenz."

"Als es schließlich zählte konnten wir das Maximum aus der Situation machen. Das zeichnet ein gutes Team aus. Es bedeutet auch, dass wir uns mit guter Stimmung in die Winterpause verabschieden und dem nächsten Jahr positiv entgegenblicken. Unsere Mitbesitzer, Tony Fernandes und Kamarudin Meranun und unsere Partner haben uns die Unterstützung gegeben, die wichtig war um durch das Feld zu kommen. Wir haben heute diese Unterstützung ein wenig zurückgezahlt. Wir können das Gefühl heute genießen, aber morgen geht es zurück zur Arbeit, damit wir uns auf 2013 vorbereiten, denn wir wollen uns als Team steigern."

"Wir können stolz sein." Cyril Abiteboul

Petrow beendete die Saison als WM-19. Kovalainen rangiert hinter dem Marussia-Duo auf Rang 22.