• 04.03.2014 14:38

  • von Dominik Sharaf

Caterham glaubt an Wunder: Aus desolat wird fast perfekt

Cyril Abiteboul rechnet damit, dass die Spitzenteams in Melbourne mit zuverlässigen Autos unterwegs sind, erkennt jedoch noch einige Unbekannte

(Motorsport-Total.com) - Für Caterham war es in den vergangenen Jahren die einzige Hoffnung auf Punkte: Mit einem chronisch unterlegenen Boliden hatten die Grünen in der Formel 1 nur dann die Aussicht auf Zählbares, wenn es reichlich Ausfälle gab - trotzdem klappte es nie. Angesichts der massiven Zuverlässigkeitsprobleme vieler Teams zu Beginn der zweiten Turboära müsste sich Cyril Abiteboul also erfreut die Hände reiben. Der Caterham-Teamchef allerdings zeigt sich im Gespräch mit 'Autosport' zurückhaltend.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul ist sich nicht sicher, welche Rennen die Formel-1-Zukunft bringen wird Zoom

Abiteboul glaubt, dass Konkurrenten wie das von einer Pannenserie geplagte Red-Bull-Team sich bis zur Ankunft in Melbourne bekrabbeln: "Die Formel 1 beherrscht es, in Windeseile aus einem völlig außer Form befindlichen Produkt ein fast perfektes zu machen", erklärt der Franzose und hält es für unmöglich, in der Königsklasse auf gut Glück zu verfahren. "Das ist ein bisschen wie in der Luftfahrt", vergleicht Abiteboul. "Man kann es sich nicht leisten, ein Flugzeug abheben zu lassen und zu schauen, ob es abstürzt oder nicht. Es muss fliegen und landen."

Der Teamchef wäre nach eigener Aussage also nicht überrascht, läge beim Australien-Grand-Prix der Standard an Zuverlässigkeit deutlich über dem aus Jerez oder Bahrain. Dennoch glaubt er, sich an eine neue Formel 1 gewöhnen zu müssen: "Das Rennen wird merkwürdig. Es ist eines der Dinge, die man nicht testen kann." Selbst diejenigen, denen bereits eine Rennsimulation geglückt ist, sieht Abiteboul nicht im Vorteil. Schließlich war nur die Uhr der Gegner: "Bis es gegen andere geht, weiß man nicht, wie das Sparen mit Energie und Benzin funktioniert."