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  • 22.10.2017 06:10

  • von Dieter Rencken & Marko Knab

Carlos Sainz: Der Renault ist ganz anders als der Toro Rosso

Carlos Sainz spricht über die Unterschiede seiner Dienstfahrzeuge: Warum er auf Anhieb schnell ist und welche Pläne er für die Zukunft hat

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Wechsel von Toro Rosso zu Renault beeindruckt Carlos Sainz mit starken Leistungen. Der Spanier erklärt, wo er die grundlegenden Unterschiede zwischen den Boliden sieht. Außerdem verrät er, warum ihm die Umstellung leicht fiel. "Alles ist ganz anders. Das Gefühl an der Lenkung, die Balance des Fahrzeugs", fasst er seine Eindrücke zusammen. "Ich werde nicht ins Detail gehen. Wie ich bereits gestern gesagt habe, werde ich die Boliden nicht in der Öffentlichkeit vergleichen, denn das wäre nicht fair."

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz sind einige Unterschiede seiner Teams aufgefallen Zoom

Trotz des selbst auferlegten Schweigegelübdes lässt er sich noch weitere Details entlocken: "Man braucht einen anderen Fahrstil, aber das gefällt mir. Ich bin glücklich, obwohl ich viel lernen muss und der Weg noch lang ist. Es gibt noch einige Arten von Kurven, auf die ich mich besser einstellen muss. Aber ich genieße es."

Damit liefert er auch eine Erklärung für die starken Leistungen bei seinem Debüt für die französische Werksmannschaft. Bereits im ersten Freien Training hatte er den auf dem Renault deutlich erfahrenen Teamkollegen Hülkenberg um rund acht Zehntelsekunden distanziert. In den anderen Trainings war er mindestens auf Augenhöhe mit dem Deutschen gewesen. Die Charakteristik des RS.17 scheint dem Spanier dabei außerordentlich gut zu liegen. Mit dem Status quo gibt er sich trotzdem nicht zufrieden. Vielmehr hat das Talent Großes vor.

"In den nächsten Rennen muss ich mich an das Fahrzeug anpassen. Im kommenden Jahr können wir dann damit beginnen, das Fahrzeug ein bisschen besser auf mich einzustellen", kündigt er an. "Die effizienteste Herangehensweise für die letzten Rennen der Saison 2017 ist sicherzustellen, dass ich mich schnell auf das Auto einstellen kann", macht Sainz den Königsweg für die verbleibenden Rennen aus.

"Natürlich können wir als Team noch besser zusammenarbeiten. Aber für unser erstes gemeinsames Rennen kann man sich nicht mehr wünschen. Sie waren sehr offen zu mir, mit allen Dingen", lobt er die Mannschaft von Renault. "Vom Set-up bis zur Richtung, in die wir gehen wollen - einfach alles was mit dem Fahrzeug vonstattenging, haben sie mir gesagt. Ich bin mit dem, was ich hier vorgefunden habe, äußerst zufrieden. Ich bin zuversichtlich für nächstes Jahr", sprüht er vor Vorfreude.

Bei allem Lob für den neuen Arbeitgeber bleibt er dennoch realistisch. Auch Rückschläge kalkuliert er dabei ein: "Sicherlich wird es schwierigere Rennen geben. Sollten wir in Mexiko etwas von der Pace weg sein, wäre das normal für mich. Andere Kurven, eine andere Streckencharakteristik oder ein anderer Belag können das Auto ganz unterschiedlich reagieren lassen. Das kann alles passieren. Ich versuche positiv zu bleiben und hoffe, dass wir die aktuelle Position halten können."

Nach seinem guten Einstand will Sainz sich aber weiter verbessern: "Ich glaube, ich war nah am Limit des Fahrzeugs. Es gibt aber nach wie vor eine Art von Kurve, in der ich mich verbessern kann, wenn ich das Auto besser verstehe."


Carlos Sainz im Teamdress von Renault

Dabei hebt er besonders die in Austin bestimmenden Faktoren heraus: "Vor allem muss ich noch besser verstehen, wie das Auto auf den Wind reagiert, denn er war hier ein großer Faktor. Auch den Einfluss einer höheren Streckentemperatur muss ich noch entschlüsseln. Jedes Auto ist eine ganz eigene Geschichte, so wie auch jedes Team. Das wird alles mit der Erfahrung kommen", ist Sainz sicher.