Carlos Sainz: Daran werde ich mich noch erinnern, wenn ich 60 oder 70 bin
Carlos Sainz freut sich auf das Ferrari-Heimrennen in Italien - Diese Grands Prix werden dem Spanier immer in Erinnerung bleiben
(Motorsport-Total.com) - Der Mythos Ferrari lässt das Blut der Formel-1-Fans in Italien kochen. Deshalb gehört der Große Preis von Italien in Monza zu den spektakulärsten Rennen im Kalender der Königsklasse und für Ferrari ist das Heimrennen im Norden des motorsportverrückten Landes immer ein Saisonhöhepunkt. Auch Carlos Sainz liebt das Heimrennen der Scuderia und wird diese Erinnerungen nie vergessen.

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Heimrennen für Ferrari: Monza im Ausnahmezustand Zoom
Für den Spanier gibt es nichts Vergleichbares zu einem Heim-Grand-Prix von Ferrari in Monza. "Es ist so besonders und so anders als alles, was ich bisher erlebt habe", sagt er. "Deshalb genieße ich diese Gelegenheit, diesen Moment so sehr. Ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen, und ich bin mir sicher, dass ich mich auch noch mit 60 oder 70 Jahren daran erinnern werde."
Für Ferrari wird es in Monza kein einfaches Wochenende, denn das Team liegt deutlich hinter Red Bull und hat auch Aston Martin und Mercedes vor sich. Große Patzer verhageln den Italienern immer wieder gute Ergebnisse, aber auch die Pace reicht nicht aus, um mit Max Verstappen mitzuhalten. Sainz erwartet daher ein schwieriges Heimrennen, auch wenn das Team von den Fans auf den Tribünen unterstützt wird.
Jedes Zehntel entscheidet im Mittelfeld
"Ich weiß nicht, was ich in diesem Jahr erwarten soll", sagt der Spanier. "Es war bisher eine Saison voller Höhen und Tiefen, in der die Leistungen im Mittelfeld so schwankten. Das ist aber nicht das Mittelfeld, sondern eigentlich die Spitze der Formel 1. Es gibt ein Team, das dominiert: Red Bull und das macht uns zum Mittelfeld."
Ein Zehntel, so Sainz, entscheide, wer neben Red Bull auf dem Podium stehe und wer es nicht einmal in die Top 10 und damit in die Punkte schaffe. Schadensbegrenzung ist für Ferrari das Gebot der Stunde, denn das Team arbeitet bereits mit Hochdruck am Auto für 2024, das ein völlig neues Konzept erhalten soll. Doch was sagt Sainz zu dieser Zäsur?
"Ich denke, wir wissen genau, was das neue Auto nächstes Jahr können muss, wo wir es haben wollen und welche Charakteristik es braucht", sagt der Spanier. "Jetzt geht es nur noch darum, ob wir das in Gänze umsetzen können oder nicht. Wir konzentrieren uns voll darauf - im Simulator, im Windkanal und auch schon im Freien Training." Ferrari experimentiert, um herauszufinden, welche Details in der Saison 2024 den Unterschied ausmachen können.
Balance zwischen 2023 und 2024
Dennoch will Sainz den Kampf 2023 nicht aus den Augen verlieren: "Versteht mich nicht falsch, es gibt noch einen Kampf in der Konstrukteurswertung mit Mercedes und Aston Martin, den wir auch gewinnen können, wenn wir einen perfekten Job machen", so der Ferrari-Pilot. "Aber wir müssen auch die Trainings nutzen, um Dinge auszuprobieren."
Mit der Entwicklungsarbeit bei Ferrari in der Saison 2023 ist Sainz zufrieden und glaubt, dass es noch weiter nach vorne gehen kann. "Den größten Sprung hat McLaren gemacht, aber wenn man sich die Entwicklung von Mercedes und Red Bull anschaut, dann hat uns in der Vergangenheit etwas gefehlt, was diesmal nicht der Fall ist." Das Ferrari-Auto sei schwierig zu fahren und der Rennstall habe es noch nicht geschafft, diese Charakteristik auszumerzen, meint der Spanier. Das könne nur mit einer neuen Idee für das neue Auto gelingen.
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Doch was sind die Probleme, die Ferrari in der Saison 2023 einfach nicht in den Griff bekommt? "Es ist schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten, wenn die Bedingungen unvorhersehbar sind, zum Beispiel wenn es windig ist. Das wirkt sich vor allem in den langen Kurven aus, in denen Abtrieb so wichtig ist. Das ist auch ein Teil unseres Reifenproblems", erklärt Sainz.
Schwachstellen identifiziert
Ferrari hat die Schwachstellen erkannt und will sie eliminieren, doch das geht nur mit einem neuen Auto für die Saison 2024. Im Simulator und im Windkanal, laut Sainz die besten Entwicklungsmöglichkeiten, arbeitet Ferrari auf Hochtouren an einem besseren Fahrzeug. "Wenn wir das aktuelle Auto fahren, wissen wir, was wir nächstes Jahr brauchen", glaubt Sainz an den Entwicklungsprozess bei der Scuderia.
Den Druck von Ferrari als Top-Team, beim Heimrennen der Italiener als Favorit an den Start zu gehen, will Sainz aber nicht gelten lassen. "Aber die Realität ist, dass Red Bull sehr schnell ist, vor allem auf solchen Strecken. Dennoch glaube ich, dass wir in der Lage sind, um einen Platz auf dem Podium zu kämpfen. Es kann alles passieren."


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