powered by Motorsport.com
  • 08.07.2012 18:17

  • von Dieter Rencken

Button: "Wir waren einfach nicht schnell genug"

McLaren-Fahrer Jenson Button beklagt fehlendes Tempo und fordert sein Team auf, sich zu steigern: "Wir müssen das Auto schneller machen"

(Motorsport-Total.com) - Nein, das Heimrennen brachte Jenson Button auch in diesem Jahr kein Glück. Beim Großen Preis von Großbritannien lief beim McLaren-Piloten so gut wie gar nichts zusammen. Im Qualifying schied er auf nasser Strecke schon in der ersten Session aus, im Rennen fuhr er lange außerhalb der Punkteränge. Der eine WM-Punkt für den zehnten Platz kann die Stimmung kaum heben, wie Button in seiner Medienrunde bestätigt. Der britische Rennfahrer ist enttäuscht vom fehlenden Tempo seines Autos.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button kam beim Rennen in Silverstone nur als Zehnter über die Linie

Frage: "Jenson, Platz zehn und immerhin ein Punkt bei deinem Heimrennen. Kannst du damit zufrieden sein?"
Jenson Button: "Nun, nein. Wir konnten es zwar mit den Autos um uns herum aufnehmen, doch es war auch klar ersichtlich, wo unsere Schwächen lagen. Auf einer Strecke wie dieser hier hatten wir ein paar Probleme. Das kam unterwartet."

"Wir sind derzeit einfach nicht besonders schnell. Das gilt für beide Fahrzeuge. Es war schon überraschend, Lewis am Ende vor mir zu sehen. Man darf ja nicht vergessen, wie weit hinter ihm ich losgefahren war. Ich glaube nicht, dass wir eine falsche Strategie an den Tag gelegt haben. Es funktionierte eigentlich ziemlich gut. Wir waren heute aber einfach nicht schnell genug."

"Zumindest hatte ich da draußen meinen Spaß und das Wetter war ja herrlich. Ich hoffe, wir konnten den Fans eine gute Show bieten. Die Ehrenrunde war klasse. Die Fans jubelten und spendeten uns Applaus. Das war toll. Vielen Dank für diese Unterstützung. Für uns war es aber ein enttäuschender Tag. Ich sage es noch einmal: Wir waren wohl einfach nicht schnell genug."

"Für uns war es ein enttäuschender Tag." Jenson Button

Frage: "Beide McLaren-Autos hatten Probleme, doch Red Bull schien sehr stark zu sein ..."
Button: "Ja. So ist es. Ich fuhr ja geraume Zeit hinter einem Williams. Ich glaube nicht, dass es mir gelungen wäre, das Überholmanöver durchzuziehen, wenn ich mich neben ihn gesetzt hätte. Wir müssen etwas Tempo finden. Es ist ja auch nicht so, dass nur Red Bull und Ferrari schneller sind als wir. Das trifft auf viele Fahrzeuge zu. Und sie haben auch noch ihre Strategie richtig erwischt."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Großbritannien


McLaren fährt in Silverstone nur hinterher

Frage: "Woran fehlt es McLaren im Vergleich zu Red Bull? Was denkst du?"
Button: "Nun, ich fuhr ja nicht gegen Red Bull, sondern trat gegen Lotus, Williams und ein paar andere Teams an. Der Sauber schien in den schnellen Passagen besser zu sein als wir. Williams ist in langsamen Ecken besser als wir. Es ist knifflig. Wir scheinen derzeit keine besondere Stärke zu haben."

"Wir hatten aber gedacht, dass das hier anders sein würde. Jetzt haben wir immerhin viele Daten, die wir uns im Laufe des Abends noch zu Gemüte führen können. Ich glaube, es wird viele hängende Gesichter geben. So ist das halt nach einem solchen Rennen. McLaren ist aber eines der besten Teams der Welt. Wir werden eine Lösung finden. Es ist jedoch überraschend, wie viele Teams derzeit schneller sind als wir."

"Wir werden eine Lösung finden." Jenson Button

Frage: "Zu Beginn des Wochenendes war McLaren auf den harten Reifen richtig gut unterwegs, doch im Rennen sah das ganz anders aus ..."
Button: "Auf den harten Reifen fühlte sich das Auto ein paar Runden lang ziemlich gut an. Ich konnte aber meine Vorderleute nicht überholen."

"Der Force India war auf der weichen Mischung nicht sehr schnell, doch wir hingen hinter ihm fest. Da half selbst DRS nicht viel. Das war ein bisschen frustrierend für mich und auch für Lewis. Es geht nun aber darum, zusammenzustehen und für Hockenheim ein paar Fortschritte zu machen. Dieses Rennen, noch dazu vor dem Heimpublikum, war enttäuschend."

Frage: "Wäre Regen besser gewesen für euch?"
Button: "Ich weiß es nicht. Es wäre vermutlich ein bisschen interessanter geworden. Ich hatte aber auch so viel Spaß."

Frage: "War euer Auto auf Regen eingestellt?"
Button: "Nein. Definitiv nicht. Das macht man auch gar nicht mehr. Du stimmst das Auto für trockene Bedingungen ab und hoffst dann einfach, dass es im Nassen funktioniert. So ist das mittlerweile."

Button nimmt Kurs auf Hockenheim

Frage: "Silverstone und du scheinen einfach nicht zueinander zu passen ..."
Button: "Ich lag nicht allzu weit hinter meinem Teamkollegen zurück. Und er hat hier schon einmal gewonnen. Wir waren nicht schnell genug. Das müssen wir kurieren."

Frage: "Was nimmst du an Positivem aus diesem Rennen mit?"
Button: "Naja, wir haben immerhin einen Punkt abgegriffen und hatten unseren Spaß. Leider kämpften wir nur um einen Punkt. Den haben wir gekriegt."

"Wir haben immerhin einen Punkt abgegriffen." Jenson Button

"Das ist aber nicht, was wir als McLaren, als Spitzenteam tun sollten. Wir sollten nicht um die Ränge acht und zehn kämpfen. Wir waren aber halt nicht schnell genug und haben daher einiges an Arbeit vor uns. Es tut mir Leid für die Fans, dass wir nicht weiter vorn mitmischen und um den Sieg kämpfen konnten. Da müssen wir wieder hinkommen."

Frage: "Wie geht es nun weiter?"
Button: "Ich gehe zurück zum Motorhome und schaue erst einmal, was dort los ist. Wir müssen sehen, wie wir uns verbessern können. Was an diesem Wochenende gut war, waren die Boxenstopps. Sie liefen außergewöhnlich gut. Wir haben da jetzt eine gute Konstanz. Vielen Dank und Kompliment an die Jungs. Nun müssen auch wir unseren Beitrag leisten, um das Auto zum nächsten Rennen schneller zu machen."