• 10.05.2013 19:26

  • von Dieter Rencken & Christian Nimmervoll aufgezeichnet

Button: "Wir brauchen und wollen noch mehr"

Jenson Button lobt das Entwicklungstempo bei McLaren, sieht den getätigten Schritt im Vergleich zur Konkurrenz aber nicht als groß genug an, um aufs Podium zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button beendete den ersten Trainingstag zum Grand Prix von Spanien in Barcelona mit 1,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf Platz zwölf. Der McLaren-Mercedes MP4-28 ist an diesem Wochenende mit einer Vielzahl neuer Teile bestückt. Mit dem neuen Frontflügel war Button im Gegensatz zu Teamkollege Sergio Perez aber noch nicht unterwegs.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button sieht McLaren noch nicht in der Lage, an der Spitze mitzufahren Zoom

Im Anschluss an die beiden Freitagstrainings spricht Button über seinen Gesamteindruck der Fortschritte im Lager der Chrompfeile, über seine Erwartungen für das weitere Wochenende und über die Gebiete, auf denen McLaren noch zulegen muss.

Frage: "Jenson, du warst heute mit einigen neuen Teilen unterwegs. Wie beurteilst du diese?"
Jenson Button: "Grundsätzlich gibt es ein paar positive Aspekte, aber auch ein paar negative, was die Balance des Autos betrifft. Mit dem neuen Frontflügel war ich heute noch nicht unterwegs und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir ihn an diesem Wochenende am Auto sehen werden. Wir haben jede Menge Daten, die wir auswerten müssen, um zu verstehen, was sich positiv und was negativ auf die Balance des Autos auswirkt."

Frage: "Dein Teamkollege Sergio Perez war mit dem neuen Frontflügel unterwegs. Hast du dich mit ihm darüber unterhalten."
Button: "Nein. Mir war nicht klar, dass er ihn am Auto hatte."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Spanien


Frage: "Wie beurteilst du die Reifen?"
Button: "Der Experimental-Reifen ist viel zu hart. Der neue Hard-Reifen, den wir tatsächlich im Rennen einsetzen, ist okay. In puncto Graining verhält er sich besser als es hier mit dem Vorgänger bei den Testfahrten im Winter der Fall war. In unserer aktuellen Lage sind die Reifen das kleinste Problem. Alle müssen mit den Reifen zurechtkommen, aber die Bedingungen sind trickreich, denn es ist recht kühl und zudem sehr windig."

Frage: "Bei Paul di Resta gab es heute einen Reifenschaden. Macht dir das Sorgen?"
Button: "Um ehrlich zu sein, wusste ich das gar nicht. Ich habe es eben erst erfahren und kenne keine Details. Somit gibt es auch nichts, worüber ich mir Sorgen machen könnte, denn ich kenne wie gesagt die Details nicht."

Vier Teams an der Spitze, dann McLaren

Frage: "Was sind für dich die positiven Aspekte nach dem ersten Trainingstag?"
Button: "Nun, es ist toll, dass wir so schnell reagiert haben und hier jede Menge neue Teile dabei haben. Auf die Schnellsten fehlt uns aber noch eine ganze Menge. Ich hoffe, dass wir morgen mit dem richtigen Setup ein bisschen näher dran sein werden. Es wird aber sicherlich nicht reichen, um an der Spitze mitzufahren."

Frage: "Wie fällt deine Einschätzung des Kräfteverhältnisses an der Spitze aus?"
Button: "Ich glaube, wir werden hier vier Teams sehen, die in der Lage sind, vorn mitzufahren. Unser Team sehe ich direkt dahinter."

Frage: "Hältst du einen Einzug ins Q3 für realistisch?"
Button: "Ich hoffe."

Frage: "Was hältst du im Rennen am Sonntag für realistisch?"
Button: "Ich weiß es noch nicht genau. Morgen früh sollten wir etwas schlauer sein. Ich würde mal sagen, Punkte sind realistisch."

Fortschritte bei McLaren nicht groß genug

Frage: "Auf welchen Gebieten muss McLaren noch zulegen?"
Button: "Das Problem in diesem Sport: Du musst dich von Rennwochenende zu Rennwochenende steigern. Das haben wir meiner Meinung nach zwar geschafft, aber das gilt eben für die anderen genauso. Um wirklich voranzukommen, musst du einen größeren Schritt machen als die Konkurrenz. Ich glaube nicht, dass wir das behaupten können. Ich glaube aber, wir haben inzwischen eine gute Korrelation zwischen Windkanal und Strecke gefunden. Das ist natürlich positiv und stimmt uns vor allem für die Zukunft optimistisch. Wir brauchen und wollen aber immer noch mehr. Daran arbeiten wir mit Hochdruck."

Frage: "Mit welchem Gefühl blickst du auf das in zwei Wochen anstehende Rennen in Monaco?"
Button: "Ich werde mit dem Fahrrad von nun an jeden zweiten Tag auf den Straßen von Monte Carlo verbringen, um dort im Rennen Punkte einfahren zu können (lacht; Anm. d. Red.)."

Frage: "Siehst du dich und McLaren in diesem Jahr noch im Titelrennen?"
Button: "Wir haben hier zwar ein paar Fortschritte erzielt und stehen jetzt auch deutlich besser da, was die Korrelation zwischen Windkanal und Strecke betrifft, doch es wird wohl noch eine Weile dauern, bis wir uns darüber unterhalten können."