• 30.08.2012 21:49

  • von Roman Wittemeier

Button will von Schützenhilfe nichts wissen

Neun Rennen vor dem Ende der Saison stellt Jenson Button die eigenen Ambitionen in den Vordergrund: "Es wäre langweilig, wenn nur zwölf Leute um den Titel kämpfen"

(Motorsport-Total.com) - Nach einem bärenstarken Start in die aktuelle Formel-1-Saison mit einem Sieg zum Auftakt in Australien und einem zweiten Rang in China hat Jenson Button in der Fahrer-WM mehr und mehr den Anschluss verloren. Der Champion von 2009 blühte nach langer Durststrecke erst in Hockenheim wieder einmal auf. Dies entfachte auch das Feuer wieder. Obwohl Teamkollege Lewis Hamilton die deutlich bessere Ausgangsposition im Titelrennen hat, will Button weiter für eigene Erfolge kämpfen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button wird für seinen Teamkollegen nicht in die Eisen gehen Zoom

Der 32-Jährige liegt 88 Punkte hinter WM-Leader Fernando Alonso (Ferrari) zurück, auf Mclaren-Kollege Hamilton fehlen 41 Zähler. "Irgendwann kommt vielleicht mal ein Punkt, wo Jenson seinen Kollegen unterstützen sollte, aber bei neun ausstehen Rennen, die jeweils 25 Punkte bedeuten können, kann sich schnell mal alles komplett ändern", relativiert McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh die Gerüchte, Button sei um Schützenhilfe gebeten worden.

McLaren sei bekannt dafür, beiden Fahrern jederzeit gleiche Möglichkeiten zu bieten. Dies gelte nur dann nicht mehr, wenn einer der Piloten rechnerisch keine Titelchance mehr besitzt. Dieser Punkt aber längst noch nicht erreicht. "Ich kann versprechen, dass beide Fahrer mit Siegambitionen in den Grand Prix von Belgien gehen werden. Und wir tun alles, um sie bei dem Vorhaben zu unterstützen", stellt Whitmarsh unmissverständlich klar.

Beim Thema Stallorder platzt Button derzeit fast der Kragen. "Ich soll den Titelkampf aufgeben, nur weil ich 40 Punkte hinter meinem Teamkollegen zurückliege? Lewis liegt doch seinerseits nur 40 Punkte hinter Fernando. Nein, wie fahren ganz normal unsere Rennen", so der erfahrene Mann aus Frome. "Ich persönlich halte diese Diskussion im Augenblick für sinnlos. Wenn ich 40 Punkte hinter Lewis zurückliegen und er die Gesamtwertung anführen würde, glaubt ihr, das Team würde zu mir kommen und sagen: 'Du musst deinen Teamkollegen unterstützen.'? Der Abstand ist nicht so groß. Es sind zwei Siege, sogar weniger."

"Die Hälfte der Startaufstellung liegt vor ihren Teamkollegen. Und diese werden nicht einfach daherkommen und sagen: 'Klar, wir helfen unseren Stallgefährten dabei, die WM zu gewinnen'", gerät Button regelrecht in Rage. "Ich glaube, es wäre eine sehr langweilige Meisterschaft, wenn nur zwölf von uns um den Sieg kämpfen und der Rest einfach nur den jeweiligen Teamkollegen unterstützen würde. Das ist nicht die Art von Rennserie, die man anstreben sollte. Also ja: Ich werde solange kämpfen, bis ich entweder die Meisterschaft gewonnen habe oder bis das nicht mehr möglich ist."