• 08.06.2006 10:35

  • von Adrian Meier

Button warnt Landsmann Hamilton

Honda-Pilot Jenson Button wehrt sich gegen den Hype um Nachwuchshoffnung Lewis Hamilton und warnt den Briten vor Schwierigkeiten beim Formel-1-Einstieg

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton dominiert derzeit die GP2-Serie, unter anderem konnte er beim auch in der Nachwuchskategorie prestigeträchtigen Rennen in Monaco triumphieren und liegt an der Spitze der Meisterschaft. Durch seine guten Leistungen empfiehlt sich der seit Jahren von McLaren-Mercedes unterstützte Brite immer mehr für die Formel 1.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button warnt Lewis Hamilton vor Schwierigkeiten beim Formel-1-Einstieg

Sein Einstieg in die Königsklasse des Motorsports bereits in der kommenden Saison gilt als sehr wahrscheinlich, auch wenn noch nicht bekannt ist, ob die "Silberpfeile" ihre Strategie ändern und nach vielen Jahren erstmals wieder einen Nachwuchspiloten in eines ihrer Cockpits setzen werden, oder ob Hamilton zunächst an ein anderes Team ausgeliehen wird, um Erfahrungen zu sammeln.#w1#

Button wehrt sich gegen den Hype um Hamilton

"Wir haben in der Vergangenheit alle das Gleiche erreicht wie er." Jenson Button

Die britische Presse ist jedenfalls von der Nachwuchshoffnung begeistert und sieht im 21-Jährigen bereits einen kommenden Weltmeister. Damit wird Hamilton mehr und mehr bereits als Nachfolger von Jenson Button als britischer Hoffnungsträger aufgebaut, nachdem der Honda-Pilot auch in dieser Saison weit von seinem auf der Insel heiß ersehnten ersten Grand-Prix-Sieg entfernt ist.

Button wehrt sich jedoch gegen den Hype um Hamilton und warnt seinen jungen Landsmann vor der Herausforderung Formel 1: "Er sagt, dass er bislang in keiner Nachwuchskategorie von einem Teamkollegen geschlagen wurde - nun, dass gilt genauso für uns alle", erklärte der 26-Jährige gegenüber 'Autosport'. "Wir haben in der Vergangenheit alle das Gleiche erreicht wie er."

Hamilton könnte bei seinem Einstieg Schwierigkeiten haben

"Ich denke, Lewis könnte es etwas schwerer haben als er sich das vorstellt." Jenson Button

An Selbstvertrauen mangelt es Hamilton nicht, kündigte er doch kürzlich an, dass er sich bereit für die Formel 1 fühle und am liebsten schon 2007 in den McLaren-Mercedes klettern würde. Button ist jedoch der Meinung, dass die Formel 1 dem 21-Jährigen zu Beginn schwer fallen könnte: "Ich denke, Lewis könnte es etwas schwerer haben als er sich das vorstellt, wenn er denkt, dass er in der Lage ist, es von Beginn an mit Fernando Alonso aufnehmen zu können", meinte er. "Er könnte einen kleinen Schock bekommen, wenn er merkt, wie konkurrenzfähig die Formel 1 ist."

Sein Talent habe Hamilton in den Nachwuchskategorien bereits bewiesen, doch ein Gewinn der GP2 in diesem Jahr könnte den farbigen Briten stark unter Druck setzen: "Die Meisterschaft zu gewinnen könnte für ihn das schlechteste Szenario sein, denn dann muss er aufsteigen oder zum Testfahrer werden", zeigte sich Button überzeugt. Dann stehe er jedoch vor der schwierigen Frage, bei welchem Team er sein Debüt geben könnte.

Höhen und Tiefen sind unvermeidlich

"Es wird nicht immer alles glatt laufen." Jenson Button

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass McLaren in einer Saison, in der sie auf den Gewinn der Weltmeisterschaft hoffen, einen neuen Fahrer verpflichtet", spekulierte Button weiter. "Wenn er tatsächlich in einen Renault oder McLaren kommt, könnte er sich gut schlagen, weil die Autos konkurrenzfähig sind. Aber wenn er zu einem weniger konkurrenzfähigen Team geht, könnte er Schwierigkeiten haben, denn das Auto wird dann nicht ganz einfach zu fahren und abzustimmen sein."

Dann werde sein Landsmann zwangsläufig auch Höhen und Tiefen erleben, ähnlich wie in dieser Saison Nico Rosberg, der nach seinem Titelgewinn in der GP2 in der vergangenen Saison von Williams verpflichtet wurde: "Er ist ein guter Fahrer, aber ich bin mir sicher, dass er Höhen und Tiefen haben wird, so wie Nico das in diesem Jahr bereits hatte. Es wird immer auch Tiefpunkte geben. Es wird nicht immer alles glatt laufen, denn so ist das nun einmal", gab Button Hamilton abschließend mit auf den Weg