• 27.06.2013 21:30

Button: "Vor dem Heimpublikum eine tolle Show abliefern"

McLaren-Pilot Jenson Button freut sich auf sein Heimspiel in Silverstone und hofft auf Fortschritte beim MP4-28: "Für den Sieg bräuchte es wohl ein Wunder"

(Motorsport-Total.com) - Bei 13 Starts bei seinem Heim-Grand-Prix in Silverstone schaffte Jenson Button noch nie den Sprung aufs Podium. Ob ihm dies ausgerechnet in diesem Jahr mit dem diffizilen McLaren-Mercedes MP4-28 gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist für sein Heimspiel optimistisch, aber realistisch Zoom

In seiner Medienrunde am Donnerstag spricht Button über den Formel-1-Abschied von Mark Webber zum Saisonende, über seine eigenen Hoffnungen und Erwartungen für den Heim-Grand-Prix, über seine Lieblingspassagen in Silverstone und über die Probleme mit dem diesjährigen McLaren.

Frage: "Jenson, Mark Webber hat seinen Rücktritt aus der Formel 1 zum Saisonende bekanntgegeben. Was sagst du dazu?"
Jenson Button: "Mark ist ein toller Kerl. Ich bin jahrelang gegen Mark in der Formel 1 gefahren. In dieser Zeit hatten wir ein paar tolle Duelle. Grundsätzlich ist es traurig, einen Fahrer mit jeder Menge Talent und einen Fahrer, der immer seine Meinung gesagt hat, gehen zu sehen. Es gibt nicht genügend Fahrer in diesem Sport, die immer ihre Meinung sagen. Auf Mark wartet jetzt eine neue Herausforderung mit einer großen Marke. Ich hoffe sehr, dass er diese Herausforderung, gegen Audi und Toyota in Le Mans anzutreten, genießen und Spaß haben wird. Ich wünsche ihm alles Gute."


Fotos: Großer Preis von Großbritannien, Pre-Events


Frage: "Es hat den Anschein, als hätte Mark seine Entscheidung schon früh in der Saison getroffen. Wie siehst du das?"
Button: "Ich glaube schon, dass er sich mit ein paar Leuten über seine Gefühle für diesen Sport und seine Gefühle für die Zukunft unterhalten hat. Ich kann nur sagen, dass ich mit Mark immer gut ausgekommen bin. Unsere Karrieren waren in gewisser Weise ähnlich, da wir beide jahrelang dafür kämpfen mussten, ein konkurrenzfähiges Auto in einem konkurrenzfähigen Team zu bekommen. Jetzt hat er das entsprechende Material zur Verfügung, schließlich hat sein Team das zurückliegende Rennen gewonnen. Unterm Strich ist es verdammt schwierig, den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg aus der Formel 1 zu finden. Er hat nun das Gefühl, dass für ihn dieser Zeitpunkt gekommen ist und ich hoffe, dass er damit richtig liegt."

Frage: "Wie steht es um deine Hoffnungen und die für McLaren an diesem Wochenende?"
Button: "Vor dem Heimpublikum möchte man natürlich immer eine tolle Show abliefern. Das Layout der Strecke erinnert ein wenig an China oder Malaysia und sollte uns daher ein bisschen entgegenkommen. Zudem haben wir hier ein paar Updates dabei. Dennoch wird es für uns kein einfaches Wochenende. Ich weiß nicht, ob unsere Schritte reichen, um die Lücke nach vorn zu schließen. Im Moment liegen wir hinter Force India und hinter den ersten vier Teams zurück. Es wird schwierig, aber wir werden kämpfen. Man weiß nie, was passiert."

Gutes Ergebnis sollte möglich sein

"In den vergangenen Jahren hat es trotz guter Autos nie mit einem Sieg geklappt. Vielleicht klappt es ja mit einem Auto, das auf dem Papier nicht so gut ist." Jenson Button

Frage: "Was genau hast du dir für dein Heimrennen vorgenommen?"
Button: "Vor dem Heimpublikum zu fahren, ist immer etwas Besonderes. Ich glaube nicht, dass die schlammigen Parkplätze und die an der Strecke verkauften Würste das Besondere an Silverstone sind. Es sind ganz eindeutig die Fans, die einem durch Dick und Dünn die Treue halten. Hoffentlich haben wir am Sonntag wieder volles Haus mit vielen Union-Jacks auf den Tribünen. Heute mögen noch nicht ganz so viele Leute dagewesen sein. Ich glaube, das liegt daran, dass sie erst einmal abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Ich freue mich auf das Rennen, auch wenn ich weiß, dass wir nicht in der besten Position sind, um es zu gewinnen. Dazu bräuchte es wohl ein Wunder. Ein gutes Ergebnis sollte aber möglich sein."

"Es ist verdammt schade, dass ich hier noch nie auf dem Podium stand. Das war nicht nur Pech. In meinem ersten Formel-1-Jahr kam ich hier als Fünfter ins Ziel, nachdem ich Michael (Schumacher) in Kurve eins überholt hatte und anschließend nur noch neun Zylinder zur Verfügung hatte. DC (Coulthard; Anm. d. Red.) hat damals gewonnen. Somit war es insgesamt ein tolles Wochenende für die britischen Fans. Was mich betrifft, so habe ich in der Formel 1 im Grunde alles erreicht außer einen Erfolg bei meinem Heim-Grand-Prix. In den vergangenen Jahren hat es trotz guter Autos nie mit einem Sieg geklappt. Vielleicht klappt es ja mit einem Auto, das auf dem Papier nicht so gut ist (lacht; Anm. d. Red.)."

Copse und Becketts einzigartig

Frage: "Was gefällt dir an Silverstone am besten?"
Button: "Zunächst einmal ist das Layout der Strecke einfach mega. Es ist genau wie Spa oder Suzuka ein schneller, flüssiger Kurs, den jeder Fahrer einfach mag. Zudem ist es eine malerische Strecke, die großen Sportstätten in Großbritannien wie etwa Wimbledon in nichts nachsteht. Das Wichtigste gerade für uns britische Fahrer ist aber die Unterstützung, die wir hier von den Fans erhalten. Wenn es gut läuft, dann erwartet man in gewisser Weise, dass einem die Leute zujubeln. Das Tolle ist aber, dass einen die britischen Fans auch dann unterstützen, wenn es mal nicht so gut läuft."

Frage: "Welche Passage der Strecke gefällt dir am besten?"
Button: "Meine Lieblingspassagen sind Copse und Becketts. Copse ist eine blinde Kurve, die beinahe voll geht. Es ist ein irres Gefühl wenn du dort die Linie richtig triffst. Die Richtungswechsel in Becketts gibt es sonst auf keiner anderen Strecke, höchstens in den Esses in Suzuka. Als ich im Jahr 1994 zum ersten Mal ein Formel-1-Auto durch Becketts habe fahren sehen, stockte mir der Atem. An die Geschwindigkeit, den Klang und die schnellen Richtungswechsel kann ich mich noch ganz genau erinnern."

Glaube an McLaren intakt

Jenson Button

Dem McLaren MP4-28 fehlt es an Abtrieb und einem gutmütigen Fahrverhalten Zoom

Frage: "Glaubst du, dass McLaren in dieser Saison noch Rennen gewinnen kann oder denkt man im Team schon an die Saison 2014?"
Button: "Nein, unser Ziel ist es nach wie vor, in diesem Jahr Rennen zu gewinnen. Wir tun jedenfalls alles, um das zu schaffen. Ob es dann auch gelingt, bleibt abzuwarten. Jeder in der Fabrik arbeitet mit vollem Einsatz. Auf 2014 konzentrieren wir uns noch nicht und ich glaube, das ist wichtig, denn wir müssen zunächst unser aktuelles Auto verbessern. Diese Arbeit wird uns dann auch im nächsten Jahr zu Gute kommen."

Frage: "Wo genau liegen die Probleme beim aktuellen Auto?"
Button: "Es gibt ein paar Probleme, die zur Folge haben, dass die Aerodynamik nicht so funktioniert wie gewünscht. Daran arbeiten wir. Hoffentlich können wir dem Auto mit den neuen Teilen hier ein etwas besseres Fahrverhalten anerziehen als bei den Rennen zuvor. Wir müssen abwarten, ob uns das gelingt. Wenn man sich die Geschichte dieses Teams ansieht, dann muss man einfach an McLaren glauben und genau das tue ich. Wir sind eine hungrige Mannschaft, die es hasst, zu verlieren."

Frage: "Wo liegt vom Fahrgefühl her der Unterschied zwischen dem MP4-27 aus der Saison 2012 und dem aktuellen Auto, dem MP4-28?"
Button: "Man sieht schon am Fernsehbild, dass unser Auto bestimmte Dinge tut, die ein Formel-1-Auto nicht tun sollte. Der große Unterschied besteht darin, dass das diesjährige Auto nicht so über die Strecke gleitet wie das aus dem Vorjahr. Das Fahrverhalten stimmt einfach nicht, weil es uns an Abtrieb fehlt. Das ist ein Bereich, der nur sehr schwer zu verbessern ist, doch wir tun alles, um eine Verbesserung zu erzielen."

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