• 27.03.2011 11:54

  • von Dieter Rencken

Button: Von Ferrari ausgebremst?

Jenson Button im Gespräch: Was er Ferrari unterstellt und warum er trotz des sechsten Platzes mit dem Saisonauftakt zufrieden sein kann

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jenson, nichts war's mit dem Melbourne-Hattrick! Platz sechs. Wie ist es gelaufen?"
Jenson Button: "Mein Start war okay, aber dann hat mich Petrow innen überrascht. Er muss sehr gut weggekommen sein und hat mich nach außen gedrängt. Dann steckte ich hinter Massa fest, weil ich aus Kurve eins zu langsam rausbeschleunigte."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren-Fahrer Jenson Button hätte heute gerne mehr Punkte geholt

"Das war das schlechteste Manöver des Rennens, denn er war unglaublich langsam - deutlich langsamer als Fernando - und er ist beim Überholen der schwierigste Gegner. Er hat sehr gut geblockt, aber das hat uns beide enorm Zeit gekostet. Dann wollte ich ihn in Kurve elf überholen, ich glaube in der zwölften Runde. Er schnitt so tief in die Kurve rein und hat mich abgedrängt. Ich konnte die Kurve nicht mehr normal ausfahren, also musste ich innen durch die Abkürzung. Wenn ich versucht hätte, auf der Strecke zu bleiben, wären wir kollidiert."

"Bevor wir in die Kurve gingen, lag ich vor ihm. Ich wusste nicht, was ich tun soll. Das Team hat mir gesagt, ich soll bleiben, wo ich bin, was auch richtig war, schließlich war Fernando schon an ihm vorbei. Wir wollten warten, was die Kommissare sagen. Als Ferrari davon Wind bekam, holten sie Massa an die Box. Damit war klar, dass ich eine Durchfahrstrafe kriege. Ich weiß nicht, ob das Absicht war oder nicht, aber naja. Danach musste ich mir meinen Weg durch das Feld kämpfen, was Spaß gemacht hat, aber so weit hinten zu liegen, war frustrierend, denn unsere Pace wäre viel besser gewesen."

Frage: "Aber McLaren hat eine Wende geschafft. Das nimmst du sicher positiv nach Sepang mit, oder?"
Button: "Ja. Ich wünschte nur, ich hätte das Beste daraus gemacht, aber Lewis hat gute Arbeit geleistet. Es war auch für ihn kein perfektes Rennen, denn er hatte einen beschädigten Unterboden. Die Pace von Red Bull ist sehr gut, aber wir haben gesehen, dass sie nicht außer Reichweite sind."

¿pbvin|512|3553||0|1pb¿Frage: "Glaubst du, dass das das Kräfteverhältnis ist: Red Bull und dann McLaren?"
Button: "Im Moment schon. Darüber sollten wir sehr glücklich sein. Beim nächsten Rennen schauen wir mal. Für uns ist das Auspuffsystem neu und es gibt viele Upgrades und Änderungen, die wir da anbringen können, um noch mehr rauszuholen. Ich bin glücklich - und wir sollten auch glücklich sein. Ich wünschte nur, es wären mehr Punkte dabei herausgesprungen."

Frage: "KERS und der verstellbare Heckflügel wurden eingeführt, um das Überholen einfacher zu machen, trotzdem kamst du nicht an Felipe Massa vorbei. Dein Urteil?"
Button: "Ich habe nach Felipe noch viele Gegner überholen, aber Felipe scheint Übung im Blockieren zu haben, denn das war sehr beeindruckend. Aber wir haben das zweit- oder drittschnellste Auto, in dem immer noch Performance steckt. Wir sind nicht so schnell wie Red Bull, aber nach diesem Winter sollten wir damit zufrieden sein."

Frage: "Es ist mit dem Heckflügel und KERS aber immer noch schwierig, jemanden zu überholen, oder?"
Button: "Ja, aber der Vordermann hat ja auch KERS. Es ist für alle gleich."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Australien, Sonntag


Frage: "Bist du besorgt, dass Red Bull sogar ohne KERS so schnell ist?"
Button: "Nein. Sie haben sicher ihre Gründe dafür, dass sie es nicht verwenden. Trotzdem waren sie am Start sehr stark. Sie machen einen guten Job, sind im Moment extrem schnell. Sie verdienen heute den Sieg. Aber wie gesagt: Wir können auch zufrieden sein."

Frage: "Und was sagst du zu den Pirelli-Reifen?"
Button: "Die haben sehr gut gehalten, der Verschleiß war fast nicht spürbar. Das hat viele überrascht. Perez war nur einmal an der Box. Das zeigt, wie gut die Reifen sind. Ich bin mir nicht sicher, ob das das ist, was wir uns gewünscht haben, denn der hohe Verschleiß im Winter war eigentlich das Wunschszenario. Aber so ist es eben. Die Reifen haben hier gut funktioniert. Im heißen Klima kann das wieder anders sein."