Button nach bester Qualifying-Leistung: "Rennen wird hart"

Warum McLaren-Pilot Jenson Button trotz Platz 13 für das Rennen böse Vorahnungen hat und Fernando Alonso deutlich langsamer als sein Teamkollege war

(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren wusste man schon vor Grand Prix von Russland, dass ein schwieriges Wochenende bevorstehen würde: Die langen Geraden in Sotschi sind Gift für die Honda-Antriebseinheit, deren Energierückgewinnungssysteme zu wenig Leistung speichern können, weshalb man teilweise nur auf den Verbrennungsmotor angewiesen ist. Mit Jenson Button hat es aber immerhin einer der beiden McLaren-Piloten als 13. in Q2 geschafft. Fernando Alonso wurde 16. - und war damit auf seiner schnellsten Runde um mehr als vier Zehntel langsamer als der Teamkollege.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button gelang in Sotschi eine hervorragende Qualifying-Runde Zoom

Der Schaden hält sich in Grenzen, denn der Spanier muss durch seinen Wechsel der Antriebseinheit - Alonso hat bei seinem 250. Grand Prix die neue Honda-Spezifikation an Bord - ohnehin vom 19. Startplatz losfahren. Und er gibt zu, dass die schwache Leistung auch auf ihn selbst zurückzuführen war.

"Ich hatte kein Problem, ich war einfach nicht schnell genug", sagt er. "Ich habe mit dem zweiten Reifensatz nicht den gleichen Grip vorgefunden wie mit dem ersten. Mir ist dann keine gute Runde gelungen." Der zweimalige Weltmeister sieht es aber positiv: "Durch die Gridstrafe und den Startplatz ganz hinten habe ich vielleicht ein paar Runden gespart. Das nächste Mal möchte ich aber wieder in Q2 sein - und hoffentlich sehr bald wieder in Q3."

Button: Beste Qualifying-Runde des Jahres

Ganz anders die Stimmungslage bei Button. Der Brite schwärmt von seiner Qualifying-Runde: "Das war wahrscheinliche meine beste Qualifying-Leistung des ganzen Jahres. Heute sind wir wegen unseres wirklichen Tempos in Q2 gekommen - und nicht, weil andere Probleme hatten."

Dass die gute Stimmung auch morgen anhält, gilt als unwahrscheinlich. Denn gerade im Rennen ist die Rekuperation des Hybridantriebs von großer Bedeutung - und McLaren droht, auf den Geraden im Duell mit der Konkurrenz wie in Monza zu verhungern. Button befürchtet nach der Honda-Heimpleite von Japan: "Es wird hart - sicher nicht einfacher als Suzuka."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Russland


Das Rennen werde schwieriger als das Qualifying, "unsere Energierückgewinnung nicht so gut ist wie die der anderen", sagt Button. "Das trifft uns auf den langen Geraden. Zudem wird es unseren Spritverbrauch beeinflussen, da wir durch die mangelnde Energierückgewinnung mehr Sprit verbrauchen."

Böse Vorahnungen vor dem Rennen

Außerdem droht man, wegen des plötzlichen Aussetzens des Hybridantriebs zur leichten Beute für die Konkurrenz zu werden. "Solange Fernando keinen sehr guten Start zusammenbringt, wird das morgen für mich eher ein Problem werden als für ihn", beweist Button Galgenhumor. "Das wird ein Problem sein. Was auch immer in Runde eins passiert, kann sich sehr schnell wieder umdrehen. Es ist hart in so einer Situation, weil wir beide sehr leidenschaftlich sind, was das Rennfahren angeht."

Alonso hat das Rennen bereits als eine Art Testfahrt abgestempelt. Er sei trotz des Ergebnisses "nicht enttäuscht, denn man muss im Auge haben, was wir morgen bewegen können. Ich denke, dass für uns das Rennen wichtig ist, weil wir experimentelle Teile am Auto haben. Sie sind wichtig für das kommende Jahr. Wir müssen deswegen Informationen sammeln, und dafür braucht es Laufleistung mit dem Auto."