Button in Gascoynes Augen eher kein Weltmeister

Für viele gehört Jenson Button zu den Titelfavoriten 2007, doch Spykers Mike Gascoyne sieht in seinem Landsmann keinen potenziellen Weltmeister

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button gehört in diesem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis auf den WM-Titel, schließlich war er in den letzten sechs Rennen 2006 der Fahrer mit den meisten Punkten des gesamten Feldes. Sein Landsmann Mike Gascoyne, Chefkonstrukteur bei Spyker, sieht im Honda-Piloten allerdings eher keinen potenziellen Weltmeister.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne (Cheftechnologe)

Für Mike Gascoyne ist Jenson Button nicht unbedingt WM-Favorit 2007

"Ich stimmte Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) zu, als er Jenson mit Alonso ersetzte", erklärte Gascoyne, damals ja Technischer Direktor bei Renault, gegenüber 'PA Sports'. "Alonso ist speziell, er wurde im Vorjahr Weltmeister, obwohl sein Auto nicht immer am schnellsten war. Hat Button auch die Rennstärke und das Talent für so etwas? Das ist ein Fragezeichen. Bei Fernando wussten wir es, bei Räikkönen genauso."#w1#

Button habe seinen Fluch, noch nie ein Rennen gewonnen zu haben, im Vorjahr "endlich" abgeschüttelt, so Gascoyne, aber: "Honda kann es nicht lassen, sich selbst am Anfang des Jahres stark zu reden. Man muss erstmal abwarten, wie konkurrenzfähig das Auto ist. Jenson hat bewiesen, dass er da ist, wenn das Auto passt. Er ist bestimmt ein Siegertyp, aber ob er auch ein Weltmeistertyp ist, wage ich zu bezweifeln."

Zurückhaltend äußerte sich der Spyker-Chefkonstrukteur über Youngster Lewis Hamilton, der für ihn zwar ein großes Talent ist, den man jedoch jetzt noch nicht richtig einschätzen könne. Vor allem sei es ein schwieriger Einstand für einen 22-Jährigen, gleich für ein Topteam zu fahren - noch dazu an der Seite eines Doppelweltmeisters: "Er steht unter gewaltigem Druck", sagte der Brite. "Wenn er jedes Mal von Alonso geschlagen wird, schwindet sein Selbstvertrauen."

Erschwerend komme hinzu, dass McLaren-Mercedes ein schnelles Auto zu haben scheint, wodurch der Druck auf Hamilton nur noch größer wird. Andererseits habe er wenigstens das Team sicher hinter sich: "Das Gute ist, dass er sich darauf verlassen kann, dass Ron Dennis zu ihm steht", analysierte Gascoyne. "Es ist eine schwierige Situation, aber ich halte Ron für jemanden, der einem den Rücken stärkt, wenn es mal nicht läuft."