• 09.05.2010 19:01

  • von Dieter Rencken

Button: "Die Pace war wirklich gut"

Jenson Button erklärt im Interview, warum es frustrierend war, in Barcelona über weite Strecken hinter Michael Schumacher festzuhängen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jenson, es muss frustrierend gewesen sein, so lange im Windschatten von Michael Schumacher zu hängen..."
Jenson Button: "Ja. Es ist fast unmöglich, auf einer Strecke wie dieser zu überholen. Er hat sichergestellt, dass ich nicht an ihm vorbeikomme. Das ist frustrierend, denn die Pace war wirklich gut, aber das bringt nichts, wenn du nicht überholen kannst."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Enttäuscht, aber immerhin noch Führender der Fahrer-WM: Jenson Button

"Als ich hinter ihm war, habe ich alles gegeben, um ihn zu überholen, aber darunter haben meine Reifen ziemlich gelitten. Vorne hatte ich schon eine flache Stelle und hinten waren sie wegen der Traktion hinüber. Und Michael ist ja nicht dumm. Auf einer Strecke, auf der man fast nicht überholen kann, kommst du an ihm nicht vorbei. Er zog immer nach innen und außen ging es nicht, denn jedes Mal, wenn ich das probiert habe, ließ er sich nach außen tragen. Überholen war unmöglich."#w1#

"Leider hatten wir beim ersten Boxenstopp ein Problem mit einer schleifenden Kupplung. Dadurch hat der Boxenstopp viel länger gedauert. Als ich dann rausgefahren bin, wusste ich gar nicht, wo Michael war - außen in der ersten Kurve. Er zog nach innen. Wenn ich nicht zurückgesteckt hätte, hätte es gekracht. Er hat mir da nicht viel Raum gelassen. Tja. Man sollte meinen, dass er es mit seiner Erfahrung besser wissen müsste. Das war nicht das richtige Manöver."

Frage: "Immerhin führst du noch die Weltmeisterschaft an. Ist das ein Trost?"
Button: "Ja, aber das ist nicht das Ergebnis, das wir uns vorgestellt hatten. Wir hätten uns mehr verdient gehabt, denn wir waren recht schnell. Meine Cockpitanzeige hat übrigens auch nicht funktioniert. Das Team hat mich manchmal gebeten, mit den Schaltern am Lenkrad ein paar Dinge zu verstellen, aber ich konnte nicht einmal sehen, ob ich das Richtige verstelle oder nicht."

"Die Lichter des Drehzahlmessers waren auch weg, also musste ich nach Instinkt schalten. Gerade hinter Michael hätte das geholfen, denn wenn du im Windschatten bist, hast du mehr Drehzahl und musst anders schalten, aber was soll's? Der fünfte Platz ist okay. Wir führen die Weltmeisterschaft noch an, aber es war kein gutes Rennen."

Frage: "Red Bull scheint momentan in einer eigenen Liga zu fahren. Bereitet dir das für die nächsten Rennen Kopfzerbrechen?"
Button: "Red Bull ist schnell, aber Lewis war Zweiter. Unsere Rennpace ist viel näher dran als im Qualifying. Das ist positiv. Ich sehe uns im Moment hinter Red Bull auf Platz zwei."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Spanien, Sonntag


Frage: "Müsst ihr also nur das Qualifying etwas besser hinbekommen, um vor Red Bull zu landen?"
Button: "Im Moment sind wir nicht stark genug, um sie im Qualifying zu schlagen, denn sie sind eine Sekunde schneller als wir. Das ist kein Pappenstiel. Wir haben viel Arbeit vor uns, um den nötigen Anpressdruck zu finden, aber die Jungs leisten fantastische Arbeit und werden alles geben, um für die nächsten Rennen Verbesserungen zu finden."

Frage: "In weniger als einer Woche geht es in Monte Carlo weiter. Dort hast du schöne Erinnerungen ans Vorjahr..."
Button: "Ja, ich liebe Monaco. Es ist eine großartige Strecke. Dort gut zu sein, bedeutet viel. Es ist ein besonderer Ort."