• 26.04.2009 21:57

Button: "Das wäre ein Desaster geworden..."

Der Brawn-Pilot auf der Pressekonferenz über seine sensationelle erste Runde, schmerzhafte Erlebnisse im Auto und das Barcelona-Update

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Der Traum-Start in das Jahr geht weiter. Und dies war ein Rennen unter trockenen Bedingungen, dies war die ganze Zeit über ein richtiges Rennen!"
Jenson Button: "Das war es in der Tat. Für uns war es ein hartes Rennen. Man könnte sagen, dass ich den Großteil des Rennens geführt habe, aber in diesem Rennen hatten wir nicht die Geschwindigkeit, die wir in den ersten drei Rennen hatten."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Für Jenson Button war die Siegfahrt nicht so einfach, wie es von außen wirkte

"Ich weiß nicht, wo sie geblieben ist. Ich nehme an, dass diese Jungs einfach aufgeholt und uns vielleicht überholt haben. Ich wusste jedoch, dass die ersten Runden des Rennens sehr wichtig sind, da Sebastian länger fahren würde. Das funktionierte, und ich kam aus der ersten Kurve als Dritter raus. Von da an war es ein hartes Rennen, das ich aber sehr genossen habe."#w1#

Frage: "Sebastian ist dann hinter Lewis Hamilton stecken geblieben. Du hattest einen interessanten Kampf mit Lewis und hast es geschafft, sehr frühzeitig im Rennen an ihm vorbei zu kommen. Das hat sich als entscheidend erwiesen..."
Button: "So war es. Es ist jedoch sehr schwierig zu überholen. In der ersten Runde leistete er sich jedoch ein paar Fehler, ich stach an verschiedenen Orten nach innen. Auf der Gerade dachte ich, dass ich nun neben ihn fahren kann. Ich fuhr aus der letzten Kurve, dann drückte er seinen Knopf und zog wieder von mir weg."

"Ich musste wieder an ihn heran fahren und bekam dann eine Windschatten, so dass ich in der Lage war, mir ihn in der ersten Kurve zu schnappen. Dieses Manöver brachte uns das Rennen wirklich ein. Ich wusste, dass ich an ihm dran bleiben musste, und das tat ich. Ich bin aus diesem Grund sehr glücklich."

¿zt"Dieser Sieg ist für uns womöglich der beste von allen, denn wir hatten keinen Wettbewerbsvorteil."|Jenson Button|2zt"Dieser Sieg ist für uns womöglich der beste von allen, denn wir hatten keinen Wettbewerbsvorteil. Hinzu kommt, dass es das vierte Überseerennen war. Es gibt eine Menge Teile, die ausgetauscht werden müssen und nun etwas alt werden. Es ist aus diesem Grund schön, so nach Europa zurückzukehren, wo wir hoffen, das Auto verbessern zu können."

Frage: "Vor dem Rennen war Ross Brawn über den Faktor Hitze sehr besorgt, besonders aufgrund eures Wechsels in der letzten Minute vor der Saison auf den Mercedes-Motor und den gesammelten Temperatur-Daten. Es stellte sich heraus, dass beide Autos fabelhaft zuverlässig waren..."
Button: "Für uns war es aufgrund der Hitze sehr schwierig. Aber dies war einer der Kurse, der nicht wirklich körperlich anstrengend ist, wir kamen also damit gut zurecht. In Bezug auf den Motor machten wir uns etwas Sorgen, da die Temperaturen bei den Tests und im Qualifying sehr hoch waren."

"Ich war nicht in der Lage, so zu fahren, wie ich dies gern getan hätte." Jenson Button

"Ich war nicht in der Lage, so zu fahren, wie ich dies gern getan hätte. Ich bin aus diesem Grund stolz, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison einen Sieg geholt haben. Das ganze Team sollte stolz auf sich selbst sein. Sie haben so hart gearbeitet."

"Wie ihr sicherlich wisst, sind wir viel kleiner als wir dies früher waren. Sie müssen doppelt so hart arbeiten, um die Arbeit erledigt zu bekommen. Ich bin aus diesem Grund auf alle sehr stolz, sie sollten sie ebenso sein."

"Ich übte einen Start, als ich an die Boxen kam, und ich hatte mit einer rutschenden Kupplung zu kämpfen." Jenson Button

Frage: "Du bist überrascht, dass du gewonnen hast. Was hat den Unterschied ausgemacht?"
Button: "Die erste Runde. Ich hatte zu Beginn einen schlechten Start. Ich übte einen Start, als ich an die Boxen kam, und ich hatte mit einer rutschenden Kupplung zu kämpfen. Auf der Linie hatte ich exakt dasselbe Problem. Ich hatte also sehr viel Glück, dass ich nicht mehr Plätze verlor."

"Beim Start war die rutschende Kupplung nicht allzu schlimm, und in der ersten Kurve schaffte ich es dann, an Sebastian vorbeizukommen. Das war wichtig, denn wir wussten, dass sie später als wir an die Box kommen, und dies hätte das Rennen sehr schwierig gestaltet."

"Ich war in der Lage, außen vorbeizukommen, und dann kam die Chance, an Lewis vorbeizukommen. Dies war sehr schwierig, das muss ich zugeben, denn er blockte sehr gut. Aber in der letzten Kurve leistete er sich einen kleinen Fehler, ich zog auf der Gerade neben ihn."

"Ich wusste, dass er den KERS-Knopf drückt, sobald wir auf der Start-Ziel-Gerade sind, das tat er auch und zog mir wieder weg. Ich musste also wieder hinter ihn kommen und knöpfte ihn mir dann in der ersten Kurve vor. Die erste Runde war wirklich jene, die das Rennen ausgemacht hat."

"Mir tut es leid, wenn mein Funk live gesendet wurde, denn dort könnte ich ein paar Worte gesagt haben, die für das Fernsehen nicht gut waren." Jenson Button

Frage: "Du hast in den ersten Runden hart gekämpft, da gab es jede Menge Action..."
Button: "Das Ende des Rennens mag vielleicht als nicht so aufregend angesehen worden seien, aber der Start des Rennens war für mich sehr gut, als ich die beiden Toyotas jagte. Sie schienen auf dem weichen Reifen sehr schnell zu sein, und ich war über die Geschwindigkeit ein wenig überrascht, und war mir nicht sicher, wie es ausgehen würde."

"Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht einmal, dass Jarno hinter Timo war. Aber es ging sich alles gut aus und Sebastian hing hinter Lewis fest, was uns half. Das größte Problem waren für mich jedoch die zu Überrundenden."

"Mir tut es leid, wenn mein Funk live gesendet wurde, denn dort könnte ich ein paar Worte gesagt haben, die für das Fernsehen nicht gut waren. Aber der Verkehr war dort draußen schrecklich. Sie lagen weit vorn, aber ich konnte einfach nicht näher kommen. Und als ich aus der Box kam und in die vierte Kurve lenkte, da schoss Kubica mit seinem KERS an mir vorbei und überholte mich, rundete sich selbst zurück, was etwas frustrierend war. Das war für mich das Schwierigste, das im Griff zu haben."

"Wenn Sebastian nicht im Verkehr gesteckt hätte, dann hätte dies das Rennen sehr interessant gestaltet." Jenson Button

Frage: "War die Abnutzung der Reifen auf den beiden unterschiedlichen Sätzen praktisch identisch? Was war mit den Bremsen? Hattest du mit den Bremsen irgendwelche Probleme?"
Button: "Die Bremsen waren nicht allzu schlecht. Wir machten uns vor dem Rennen ein wenig Sorgen über die Temperaturen. Am Freitag und Samstag hatten wir ein wenig zu kämpfen, und wir dachten, dass wir im Rennen vielleicht mit reduzierten Drehzahlen fahren müssten, was ein Desaster geworden wäre. Aber glücklicherweise hatten wir den Großteil des Rennens über saubere Luft."

"Wir konnten den Motor ordentlich kühl halten und die Bremsen waren in Ordnung, wir waren also guten Form. Wenn Sebastian nicht im Verkehr gesteckt hätte, dann hätte dies das Rennen sehr interessant gestaltet, denn ich denke, dass unsere Geschwindigkeit sehr ähnlich war. Aber das sollte nicht sein, und wir sind mit dem Sieg davon gekommen, worüber ich sehr glücklich bin."

Frage: "Und hast du gegen Schluss das Material geschont?"
J Button: "a, ungefähr in den letzten 15 Runden mussten wir es ein wenig schonen, da es deutlich heißer war, als wir erwartet hatten. Dabei geht es nicht nur um den Motor, sondern alles am Auto inklusive dem Fahrer. Wir haben es also ein wenig geschont. Und aufgrund des Reglements müssen diese Motoren deutlich mehr laufen als normal, man muss also etwas auf sie achten."

"Ich würde sicherlich sagen, dass es die beste erste Runde in meiner Karriere war." Jenson Button

Frage: "Anthony Davidson meinte, dass er dies als dein bestes Rennen ansieht, das du in deiner Karriere gefahren bist. Würdest du dem zustimmen?"
Button: "Ich würde sicherlich sagen, dass es die beste erste Runde in meiner Karriere war, mit Sicherheit. Ich war mit dem Rennen sehr zufrieden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich überhaupt einen falschen Schritt gemacht habe."

"Es ist schön, in einem Auto zu sein, in dem ich zeigen kann, zu was ich in der Lage bin. Selbst in einer schwierigen Situation, denn es war keine perfekte Situation. Es ist ein sehr spezielles Gefühl, diesen Sieg geholt zu haben. Danke auch an Ginger Racer, wie ich ihn nenne, für diesen netten Kommentar."

"Ich habe mir die Spitze meines linken Gesäß' an einer Box verbrannt." Jenson Button

Frage: "Kannst du uns etwas mehr über die Probleme mit dem Überhitzen sagen, denn wir haben gehört, dass ihr einen Teil des Bodyworks entfernt habt, um der Kühlung des Autos zu helfen?"
Button: "Es gibt bei diesem Rennen im Vergleich zum vergangenen keinen Unterschied. Wir hatten nicht erwartet, dass es hier so heiß ist. Das gesamte Wochenende über hatten wir ein wenig zu kämpfen, selbst im Qualifying konnte ich nicht drei harte Runden fahren. Ich musste eine schnelle Runde, eine langsame, eine schnelle Runde fahren. Das gestaltete es auch im Training sehr schwierig, denn wir konnten auf Longruns nicht schnell fahren."

"Aus diesem Blickwinkel war es ein hartes Wochenende, und wenn wir einen Rennabschnitt hinter einem Auto fuhren, dann hätten wir keine Chance gehabt. Wir hätten uns um zwei oder drei Sekunden zurückfallen lassen müssen, um saubere Luft zu bekommen. Dies ist also eine Schwäche, aber glücklicherweise hatte ich die saubere Luft und unsere Zuverlässigkeit war sehr gut."

"Ich bin mir sicher, dass wir anschauen werden, welchen Schaden dies angerichtet hat, um für die kommenden Rennen Bescheid zu wissen. Denn ihr wisst, dass diese Motoren deutlich mehr laufen müssen als normal, wir müssen also schauen. Aber der Sieg war wichtig, wir haben an diesem Wochenende mit Sicherheit einen sehr besonderen Sieg geholt."

"Was die Hitze betrifft, so waren meine Füße warm, und ich habe mir die Spitze meines linken Gesäß' an einer Box verbrannt - dort gibt es eine elektrische Box. Er ist ein wenig verbrannt, hoffentlich können wir dieses Problem beheben."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Bahrain, Sonntag


Frage: "Dein Team hat sich bisher zusammen mit Red Bull Racing und Toyota als das konkurrenzfähigste erwiesen. Nun geht es nach Barcelona, ab diesem Rennen werden die Teams Veränderungen an ihren Autos integrieren. Erwartest du eine Veränderung in Bezug auf die Meisterschaft?"
Button: "Ich würde sagen, dass McLaren an diesem Wochenende deutlich konkurrenzfähiger erschien. Sie haben in China einen Schritt nach vorn gemacht. Scheinbar haben sie hier nichts Neues am Auto, aber sie haben einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht und Lewis wurde Vierter. Sie haben offensichtlich gute Arbeit geleistet, man darf also McLaren nicht vergessen."

"Wenn wir in Europa anfangen, so bin ich mir sicher, dass sie ein paar neue Teile haben werden. Sie werden mit Sicherheit sehr konkurrenzfähig werden. Es ist positiv, dass wir schon ein paar Punkte Vorsprung auf sie haben."

"Ich denke, dass dies das ist, was der Sport braucht." Jenson Button

Frage: "Jedes Team wird in Barcelona größere Updates haben. Ist es so, dass der Titel-Kampf nun in Barcelona richtig beginnt?"
Button: "Wir hatten vier Rennen, sie waren für uns sehr wichtig, besonders am Start der Saison, wenn die Leute Probleme mit der Zuverlässigkeit haben oder Fehler machen. Wir waren in der Lage, Punkte zu holen, was großartig ist. Wenn wir nach Europa kommen, so werden wir wissen, wo jeder sein wird."

"Wir wissen, dass die beiden Teams neben mir konkurrenzfähig sein werden, wir wissen jedoch nicht, wie sehr. Das gilt auch für McLaren. In Barcelona wird es bei uns ein Upgrade geben, ich hoffe, das reicht aus. Wir müssen abwarten und sehen. Niemand weiß das. Tatsache ist, das wir auch nicht testen gehen können, wir haben also keine Chance, ein Gefühl dafür zu bekommen."

¿pbvin|512|1495|Manama|0pb¿"Es ist aus diesem Grund aufregend, nach Europa zurückzukehren, und ich denke, dass dies für die Formel 1 großartig ist. Es hat im Sport schon so viele Veränderungen gegeben, und wenn wir nach Europa zurückkehren, wird es sogar noch mehr Veränderungen geben. Ich denke, dass dies das ist, was der Sport braucht."

Frage: "Ich weiß, dass du dies erwartet hast, und Lewis ist dann ja auch beim Start neben dich gezogen. Hast du am Start das Schlimmste befürchtet?"
Button: "Er nutzte tatsächlich KERS nicht, um mich zu schnappen, denn er überholte mich, bevor wir tatsächlich 100 km/h fuhren. Zu dieser Zeit denkst du nicht wirklich darüber nach, du konzentrierst dich einfach und schaust, was du in der ersten Kurve machen kannst. Wir bremsen dort gut, und ich wusste, dass ich auf die Reifen schauen muss, sie für die erste Kurve beim Bremsen gut in Form halten muss."

"Ich wusste, dass ich sehr spät bremsen kann, und das zeigte sich in der ersten Kurve. Ich wusste, dass ich an Sebastian vorbeikommen muss, das war die Hauptsache. Und wenn ich an Lewis vorbeikomme, wäre dies ein Bonus gewesen."

Frage: "Also du das Rennen angeführt hast, sah es für dich sehr komfortabel aus. Hast du nun nach drei Siegen das Gefühl, dass du dieses Gefühl häufiger haben wirst? hast du das Gefühl, dass du hier hingehörst?"
Button: "Nun, jedes Rennen ist aufregend, und wenn du danach auf der obersten Stufe stehst, dann ist es erfreulich. Aber wenn du keine Rennen gewinnst... In Schanghai zum Beispiel war ich glücklich, auf das Podium ins Ziel gekommen zu sein, aber wenn du zwei Rennen gewonnen hattest, dann ist der Sieg aufregend und dies gilt für alle von uns."

"Ich hatte während des Rennens eine Menge Schreckmomente." Jenson Button

"Wir sind alle Rennfahrer, wir alle wollen das Rennen gewinnen, aber es ist an der Spitze dennoch nicht einfach. Unser Auto ist konkurrenzfähig, aber es ist immer noch nicht leicht zu fahren, und dies ist etwas, an dem wir arbeiten müssen. Denn ich hatte während des Rennens eine Menge Schreckmomente, wo ich neben die Strecke kam, die Vorderräder oder die Hinterräder blockierte."

"Vielleicht ist es die Art und Weise, wie unser Auto ausbalanciert ist, vielleicht ist es nur ein neues Setup für das Auto, die Art und Weise, wie es arbeitet. Aber man sieht nun, dass einige Leute in Form kommen. Es ist für uns hart, aber vielleicht gut für die Jungs, die zuschauen."