• 23.03.2012 11:34

Button: "Das Rennen dürfte hart werden"

McLaren-Fahrer Jenson Button spricht über seine Eindrücke aus Sepang und über die Chancen auf die Pole-Position sowie über die direkte Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hatte einen sehr guten Start in das zweite Formel-1-Wochenende des Jahres. Der Sieger von Melbourne fuhr am ersten Trainingstag - zeitgleich mit Sebastian Vettel (Red Bull) - auf den vierten Rang und lag dabei 0,5 Sekunden hinter seinem McLaren-Teamkollegen Lewis Hamilton. Ein Ölleck hatte Button am Morgen jedoch noch ausgebremst, doch davon erholte sich der ehemalige Weltmeister rasch. In seiner Medienrunde schildert Button seine Eindrücke zum Trainingsauftakt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button spekuliert auch in Sepang auf eine vordere Formel-1-Platzierung

Frage: "Jenson, wie verlief der erste Trainingstag in Malaysia aus deiner Sicht?"
Jenson Button: "Am Nachmittag lief es ziemlich gut, doch am Morgen war es noch ein bisschen frustrierend gewesen. Wir hatten ein Ölleck und konnten daher nicht gar so viel fahren. Das spielte aber keine so große Rolle, wo es doch nur die erste Einheit war. Da ist die Strecke ja noch etwas schmutzig."

"Am Nachmittag legten wir dann einige solide Runden auf beiden Reifenmischungen zurück. Wir hatten die mittlere Pneuvariante für einen Longrun am Auto und das schien okay zu sein. Angesichts der Luftfeuchtigkeit und der hohen Temperaturen müssen hier aber beide Reifenmischungen eine große Aufgabe bewältigen. Das Rennen dürfte für alle Beteiligten ziemlich hart werden."

Frage: "Wird es darauf ankommen, die Reifen zu schonen und sicher über die Distanz zu bringen? Das ist ja gewissermaßen dein Spezialgebiet..."
Button: "Nun, ich denke, darin sind wir mittlerweile alle ziemlich gut. Wenn sich die Strecke aber nicht noch dramatisch weiterentwickelt, werden wir wohl zahlreiche Boxenstopps sehen."

"Wir fuhren aber viele Runden und sollten nun ein recht gutes Verständnis von den Reifen haben. Das wird unsere Ausgangslage verbessern. Mit wenig Sprit verhält sich das Auto ziemlich anständig. Ich habe da aber noch ein paar Probleme, aber alles in allem ist es nicht schlecht."

"Mit wenig Sprit verhält sich das Auto ziemlich anständig." Jenson Button

Frage: "Schildere uns doch bitte deine Eindrücke von deinem Longrun..."
Button: "Der Longrun war eigentlich ganz gut. Am Ende stellte sich aber ein gewisser Verschleiß ein. Das wird im Rennen aber jeden hier betreffen. Wichtig war für uns, ein paar Kilometer mit großer Benzinlast zurückzulegen."

"Mit wenig Sprit an Bord sind wir zwar schon konkurrenzfähig, doch vor der Qualifikation gibt es noch einiges zu tun. Es ist in diesem Jahr generell einfacher, die Hinterreifen zu sehr ranzunehmen - vor allem aus langsamen Kurven heraus. In schnellen Passagen verhalten sich die Autos kaum anders als 2011."

Australien ist jetzt kein Thema mehr...

Frage: "Inwiefern verleiht dir dein Sieg in Australien an diesem Wochenende Flügel?"
Button: "Naja, nicht allzu sehr. Du genießt natürlich deinen Sieg. Jeder macht das, denn Siege sind immer etwas Besonderes für uns. Vor allem natürlich, wenn es sich um das erste Rennen des Jahres handelt. Du musst deinen Kopf aber auf das nächste Rennen einstellen und dich dann wieder an die Arbeit machen."

"Es wäre schön gewesen, nach dem Sieg noch etwas länger zu entspannen und den Moment zu genießen, doch das ist hier ist die Formel 1. Das nächste Rennen steht immer schon vor der Türe. Wir haben hier aber eine gute Atmosphäre, weil wir in Melbourne ein richtig gutes Wochenende hatten. Auch, obwohl wir heute einen schwierigen Tag hatten. Die Jungs müssen ordentlich zupacken, lächeln aber noch immer. Hoffentlich können wir es dabei belassen."

"Die Jungs müssen ordentlich zupacken, lächeln aber noch immer." Jenson Button

Frage: "Das Rennen in Australien hat es gezeigt: Du musst nicht zwangsweise auf der Pole-Position stehen, um am Ende ganz vorne zu sein..."
Button: "Nein, doch es wäre ein bisschen einfacher. Deshalb muss die Pole-Position am Samstag das Ziel sein. Wir haben einen guten Rennwagen. Das ermöglichte uns in Australien den Sieg. Du machst dir das Leben aber viel einfacher, wenn du dein Auto in die erste Startreihe oder sogar auf die Pole-Position stellst."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Malaysia


"Wir leisten viel Arbeit, um sicherzustellen, dass wir auf die eine schnelle Runde gut genug sind. Ich würde gerne auf die Pole-Position fahren, doch das Rennen ist das Wichtigste. Klar macht man sich Gedanken über die Qualifikation, aber über das Setup für den Grand Prix musst du halt ebenfalls nachdenken."

Button hat Red Bull und Lotus auf der Rechnung

Frage: "Passt dein Auto ebenso gut auf diese Strecke hier wie auf den Albert Park in Melbourne?"
Button: "Es ist hier doch deutlich anders. Es ist heiß und feucht und die Fahrzeuge rutschen mehr. Mehr, als das in Melbourne der Fall war. Du hast deutlich weniger Grip. Das liegt an den Wetterbedingungen und an der Charakteristik dieser Strecke. Ich denke aber, da sitzen wir alle im selben Boot. Die gleichen Teams werden konkurrenzfähig sein."

"Die Runde hier ist ein bisschen länger, weshalb das Feld im Qualifying etwas mehr auseinandergezogen sein dürfte. Es war bisher nicht einfach, ein Setup zu finden, weil es so heiß ist. Das kriegen wir aber hin. Der Longrun schien schon einmal okay zu sein. Ich denke, wir sollten auch vor dem Qualifying noch gute Fortschritte machen können."

"Es war bisher nicht einfach, ein Setup zu finden, weil es so heiß ist." Jenson Button

Frage: "Rechnest du mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen euch und Mercedes um die Pole-Position?"
Button: "Nein. Ich glaube, wir werden hier eine sehr konkurrenzfähige Session sehen. Lotus wird schnell sein. Red Bull wird ebenfalls schnell sein. Wenn man sich ihre Rundenzeiten ansieht, erkennt man: Sie sind auch auf ihren Longruns sehr konstant."

Frage: "Wie sehr beschäftigt dich hier das Wetter? Es kann hier sehr plötzlich regnen..."
Button: "Ja, man wartet eigentlich den ganzen Tag darauf, dass es regnet. Am Freitag hatten wir aber Glück und ständig eine trockene Strecke. Das kam ein bisschen unerwartet. Es war ein nützlicher Testtag."