Button bricht sein Schweigen: "Bin nicht gierig"

In einem Interview beleuchtete Jenson Button erstmals weniger bekannte Aspekte seines Wechsels zu BMW-Williams

(Motorsport-Total.com) - Als er am Donnerstag während der FIA-Pressekonferenz der versammelten Presse Rede und Antwort stand, verweigerte Jenson Button jeden Kommentar zur inzwischen schon hinlänglich bekannten Wechsel-Affäre. Nun brach er in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender aber doch sein Schweigen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Noch immer dreht sich alles um Jenson Button - auch in Ungarn

Dabei stellte er noch einmal klar, dass seine Unterschrift für BMW-Williams keine finanziellen Hintergründe hat, wie ihm unterstellt wurde: "Ich bin definitiv nicht gierig - höchstens in der Hinsicht, dass ich sehr verärgert wäre, wenn ich nie Weltmeister werden könnte. Das ist mein wichtigstes Ziel im Leben. Wenn ich es nicht erreiche, wäre ich kein glückliches Häschen mehr." Geld spiele in seinen Überlegungen nur eine sekundäre Rolle, ergänzte er.#w1#

Richards trug die Story an die Öffentlichkeit

Außerdem stellte der 24-Jährige klar, dass es nicht seine Idee war, die Geschichte an die Öffentlichkeit zu tragen. Offenbar hatte BAR-Boss David Richards am vergangenen Donnerstag die 'Times' informiert, die die Story am Freitag veröffentlichen wollte. Davon bekam Frank Williams Wind, der daraufhin prompt anordnete, den Button-Wechsel - entgegen des ursprünglichen Plans - schon am Donnerstagabend kurz vor Mitternacht per Pressemitteilung zu bestätigen.

"Ich habe David informiert", so Button, "aber über meinen Manager. Danach hätte eine Unterhaltung stattfinden sollen. Das Problem war, dass so viel an die Presse gedrungen ist, was die Situation nicht einfach gemacht hat. Viel einfacher wäre gewesen, das alles im Hintergrund auszusprechen, aber das ist nicht passiert. Das war nicht meine Idee, denn ich wollte es im Stillschweigen durchziehen, in die Fabrik kommen und mich mit dem Team darüber unterhalten. Leider war das nicht möglich."

Team arbeitet trotz allem professionell mit Button weiter

Den Mitarbeitern von BAR und Honda attestierte er trotzdem große Professionalität, da er an diesem Wochenende trotz der gespannten Atmosphäre bisher seriös behandelt wurde: "Ich hätte es mir schwieriger vorgestellt", gab er zu. "Obwohl sie meine Seite der Geschichte nicht kennen, sind sie sehr positiv. Viele Leute haben mich unterstützt. Wir haben zusammen eine gute Saison gehabt, das kann man dem Team nicht absprechen."

Nur um seine recht freundschaftliche Beziehung zu Richards macht sich Button ernsthafte Sorgen: "Wir kommen sehr gut miteinander aus, haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander - wie es sein sollte. Ich denke sogar, dass wir auch abseits der Strecke zu Freunden geworden sind, aber ich bin mir nicht sicher, ob das auch so bleiben kann. Ich hoffe es zumindest, aber wir müssen erst einmal alles abwarten."