• 18.07.2003 14:09

  • von Marcus Kollmann

Button: BAR soll Villeneuve auch 2004 verpflichten

Der 23-Jährige erklärt, warum er Villeneuve auch nächste Saison unbedingt als Teamkollegen haben will

(Motorsport-Total.com) - Hinter vorgehaltener Hand heißt es dieser Tage im Fahrerlager von Silverstone, dass die Tage von Jacques Villeneuve bei BAR-Honda nach fünf durchwachsenen Jahren gezählt sind.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button würde sich freuen, wenn Villeneuve auch 2004 für BAR fahren darf

Teamchef David Richards habe diesbezüglich schon eine Entscheidung getroffen, ist zu hören, doch offiziell ist bislang noch nichts. Vor seinem Heimspiel hat sich nun der Teamkollege von "JV" zur Fahrerfrage geäußert und dabei überraschend stark für den Kanadier gemacht.

Button wünscht sich Villeneuve als Teamkollegen

Das überrascht insofern, da der junge Engländer und Villeneuve zu Beginn des Jahres nicht unbedingt "grün" miteinander waren. Allerdings stimmt die "Chemie" zwischen den beiden Teamkollegen mittlerweile.

"Ich möchte einen konkurrenzfähigen Teamkollegen", erklärt Button, der im teaminternen Qualifikationsduell am Samstag gleichauf mit Villeneuve liegt. "Jacques ist gut, denn er ist sehr erfahren und wir arbeiten auch gut miteinander. Für mich gibt es keinen Grund", betont der Engländer, "warum jemand anderes im Auto sitzen sollte. Er verrichtet gute Arbeit und hat viel Zeit mit dem Team verbracht und arbeitet mit allen gut zusammen", tritt Button auch den Spekulationen entgegen, wonach der allgemein als "schwierig" geltende Villeneuve bei der Truppe aus Brackley teamintern ebenfalls keinen guten Stand hätte.

Kontinuität ist das Zauberwort

Dass der in der Fahrerwertung mit 10 Punkten auf dem elften Platz liegende Engländer jedoch unbedingt Jacques Villeneuve im zweiten BAR-Honda-Cockpit sehen will hat einen einfachen Grund: "Kontinuität ist gut für ein Team und zwei erfahrene Fahrer zu haben die schon mit den Ingenieuren zusammengearbeitet haben helfen einem dabei die Dinge viel besser zu verstehen", befürchtet Button anscheinend, dass das Team, sollte man beispielsweise wie vermutet Takuma Sato auf Grund der Verbindungen zu Honda als Stammfahrer verpflichten, vielleicht Rückschritte machen könnte.

Villeneuves Offenheit ist für seinen Teamkollegen kein Problem

Auch die zu Saisonbeginn über die Medien ausgetragene persönliche Fehde zwischen ihm und seinem Teamkollegen scheint längst vergessen und die Dinge wohl damals im Eifer des Gefechts etwas außer Kontrolle geraten zu sein.

"Er ist ein aufrichtiger Kerl der seine Meinung sagt. Das ist immerhin besser als wenn er hinter meinem Rücken über mich sprechen würde. Das Gute ist, dass wir beide unsere Meinung sagen", kann Button seiner eigenen Aussage zufolge sehr gut mit der gelegentlichen Kritik seines Teamkollegen umgehen.

"Wir helfen uns gegenseitig und ich glaube, dass es nicht viele Fahrer gibt die das tun"

Persönlich gut miteinander auskommen müssen Rennfahrer ohnehin nicht miteinander, zumal der eigenen Teamkollege in der Formel 1 immer als erster Gegner und Gradmesser für die eigene Leistung angesehen wird, da man mit identischem Material unterwegs ist.

Was die Arbeit anbelangt die zur Verbesserung von BAR-Honda beiträgt, liegen Button und Villeneuve aber auf einer Wellenlänge, zumal laut dem Engländer sehr kollegial miteinander umgeht: "Wenn ich in der Qualifikation vor ihm auf der Strecke war, dann geben ich ihm alle Informationen wie sich das Auto verhält und wie sehr sich die Strecke verändert hat und er tut das ebenfalls. Wir helfen uns gegenseitig und ich glaube, dass es nicht viele Fahrer gibt die das tun."

Wie wird sich David Richards entscheiden?

Das Gefühl, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden BAR-Honda-Teamkollegen gut verläuft, scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn auch Jacques Villeneuve erklärte bei seiner Ankunft in Silverstone im Vorfeld des Großbritannien-Grand Prix, dass man gut miteinander auskommt.

"Jenson ist schnell gewesen, was gut ist und er hat mit dem Material was uns zur Verfügung steht gute Arbeit geleistet", sagte Villeneuve den englischsprachigen Medien. Die Worte des Kanadiers zeugen davon, dass sich dessen junger Teamkollege den Respekt des Formel-1-Weltmeisters von 1997 inzwischen erarbeitet hat.

Bleibt nur die Frage bestehen, ob Teamchef David Richards selbst bei einem drastisch niedrigerem Gehalt dazu bereit wäre Villeneuve auch für das nächste Jahr zu verpflichten.

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