• 06.05.2011 16:42

  • von Dieter Rencken

Button: "Als hätte man einen Sprunghügel eingebaut"

McLaren-Fahrer Jenson Button kommentiert sein Abschneiden im Freien Training von Istanbul und erklärt, was er von den vielen Bodenwellen hält

(Motorsport-Total.com) - Dass Jenson Button im Freien Training zum Großen Preis der Türkei zur Bestzeit fuhr, geriet angesichts der spektakulären TV-Bilder vom McLaren des Ex-Champions fast zur Nebensache: Unmittelbar nach der langen Gegengeraden wurde der Silberpfeil des Briten in der Bremszone nämlich immer massiv durchgeschüttelt, weil die Bodenwellen an dieser Stelle schlimmer sind denn je. Im Interview spricht Button über diese Passage und seine Eindrücke zum Auftakt in Istanbul.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button wurde im Freien Training vor Kurve zwölf überaus durchgeschüttelt

Frage: "Jenson, wie geht es dir nach dem ersten Trainingstag von Istanbul?"
Jenson Button: "Mir tun ein bisschen die Beine weh, was an den Bodenwellen bei Kurve zwölf liegt. Ich musste das Auto jedes Mal regelrecht durch diese Passage prügeln. Es fühlt sich fast so an, als hätte man direkt vor der Kurve einen Motocross-Sprunghügel eingebaut."

"In der ersten Runde war das doch ein recht großer Schock, denn ich bremste direkt auf diesen Bodenwellen. Man sieht es vielleicht im Fernsehen, wie sehr sich unser Auto auf diesen Hügeln bewegt. Abgesehen davon bin ich recht zufrieden. Das Auto funktioniert ziemlich gut, doch zu verbessern gibt es immer etwas. Wir versuchten daher, einige Dinge auszusortieren."

"Wir sammelten viele Daten." Jenson Button

"Ich denke, wir konnten in der kurzen Zeit einige gute Fortschritte machen. Wir sammelten viele Daten. Es war aber nicht gerade einfach, das Fahrzeug so einzustellen, dass es die Bodenwellen bei Kurve zwölf gut schluckt. Wir geben aber unser Bestes und meiner Meinung nach konnten wir uns da schon steigern. Das sind gute Nachrichten."

Frage: "Verliert ihr gerade in dieser Passage etwas an Zeit oder ging es euch am Freitag primär um die Reifen und den Reifenvergleich?"
Button: "Wir setzten beide Pneumischungen ein und das lief gut. Ich denke, alle anderen machten das ähnlich. Je nach Balance ist Kurve acht sehr schwierig, denn man kann sich dort sowohl die Hinterreifen als auch die Vorderreifen ruinieren."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis der Türkei


"Die richtige Balance zu haben, ist das Wichtigste. Darauf konzentrierten wir uns am Freitag über weite Strecken. Das Auto läuft gut. Es ist erst Freitag und da versucht man üblicherweise, die Balance zu finden. Ich denke, wir kommen dahin. Noch braucht es aber etwas mehr."

Keine Probleme an der Reifenfront

Frage: "Wie lautet dein Kommentar zum Fahren im Nassen?"
Button: "Wir fuhren nicht, um die Reifen für das Rennen aufzusparen. Wir haben nämlich nicht gerade sehr viele Regenreifen zur Verfügung. Wir absolvierten daher erst am Nachmittag einige Runden, mit denen ich sehr zufrieden war. Über eine schnelle Runde war das Auto prima. Es war recht kühl und so wird es wohl auch im weiteren Verlauf des Wochenendes bleiben."

"Sobald etwas mehr Grip da ist, werden wir auch mehr Druck machen." Jenson Button

"Sobald etwas mehr Grip da ist, werden wir auch mehr Druck machen. Die Reifen funktionieren bislang recht gut. Der weiche Gummi hält besser, als erwartet. Bislang versteht noch niemand die Pneus perfekt, würde ich sagen. Wir hatten ja außerdem drei komplett unterschiedliche Rennen. Man muss es nehmen, wie es kommt, denn die Bedingungen ändern sich ständig."

Frage: "Das Fahrzeug scheint gut zu funktionieren, obwohl die Konkurrenz offensichtlich mehr Neuerungen am Start hat..."
Button: "Ja. Wir haben nicht alles bekommen, was wir hier ans Auto schrauben wollten. Das hat diverse Gründe und ist enttäuschend. Es gibt aber ein paar Updates und das ist gut so. Fortschritte zu machen ist nie verkehrt. Wir haben aber noch nicht gesehen, welche Neuerungen die anderen hierher gebracht haben. Die Leistung dieser Upgrades werden wir am Samstag sehen."

Die neuen Regeln sind auch verwirrend

Frage: "Sprechen wir über die neuen Regeln: Ist das Fahren nun interessanter als früher?"
Button: "Für mich war das Pilotieren eines Formel-1-Autos schon immer sehr interessant. Es gibt nun ein paar mehr Duelle im Feld, die es aber wohl auch ohne den verstellbaren Heckflügel geben würde."

"In China wusste ich nicht wirklich, auf welchem Rang ich die Zielflagge sehen würde." Jenson Button

"Das liegt an der Arbeitsweise der Reifen. In China wusste ich nicht wirklich, auf welchem Rang ich die Zielflagge sehen würde. Das war recht verwirrend. Ich war Zweiter, lag dann zwischendurch auf Platz sieben und kam letztendlich auf Rang vier ins Ziel. Es ist schwierig, die Strategie und die Reifen zu verstehen."

Frage: "In der Türkei kommt eine 25-jährige Frau als vierter Steward der FIA zum Einsatz. Üblicherweise sind diese zusätzlichen Rennkommissare deutlich älter. Wie lautet dein Kommentar dazu?"
Button: "Man könnte aber auch sagen: Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind ziemlich erfahren, was den Motorsport anbelangt. Sie verstehend die Regeln und die Hintergründe. Es gibt keinen Grund, warum das nicht auch für einen 25-jährigen Steward gelten sollte."

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