• 31.05.2005 10:02

  • von Marco Helgert

Button ahnungslos und überrascht

Der BAR-Honda-Pilot wollte am Nürburgring nach einem Podestplatz greifen, am Ende blieb er punktelos und entging nur knapp einem Unfall

(Motorsport-Total.com) - Die Freude darüber, endlich wieder mit dem Formel-1-Tross zu den Rennen zu reisen, war im gesamten BAR-Honda-Team spürbar, doch schon im Verlauf des Wochenendes setzte die Ernüchterung ein. Der Speed aus Imola war verflogen, der BAR-Honda 007 hatte dem Großteil der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button (BAR-Honda 007)

Chancenlos: Jenson Button konnte mit der Konkurrenz nicht mithalten

Jenson Button und Takuma Sato fuhren so gut es ging auf dem Nürburgring mit, doch sehr viel lief bei beiden nicht zusammen. Punkte waren für beide illusorisch und Button konnte zudem froh sein, am Ende nicht von Kimi Räikkönen bei dessen Abflug mitgerissen zu werden. Nur haarscharf schlitterte der McLaren-Mercedes MP4-20 am BAR-Honda-Boliden vorbei.#w1#

"Ich hatte keine Zeit, irgendwelche Maßnahmen dagegen zu ergreifen", erklärte der Engländer. "Er war so nah dran, dass ich kaum glauben kann, dass er mich nicht traf. Ich habe im Rückspiegel gesehen, was passiert ist." Auch Teamchef Nick Fry rieb sich verwundert die Augen: "Wie Kimi Jenson verpasste, weiß ich nicht. Aber wenn sie kollidiert wären, wäre es hart geworden. Es wäre ein schwerer Einschlag gewesen."

Doch auch abseits des Vorfalls mit Räikkönen stellte sich Button viele Fragen. Vom angestrebten Podestplatz war im Rennen wenig zu sehen, BAR-Honda war zu langsam, was das gesamte Team überraschte. "Beim Testen hatten wir noch ein gutes Auto, aber die Arbeit, die wir an der Aerodynamik geleistet haben, hat sich nicht in einer guten Rennpace niedergeschlagen."

"Das ist sehr seltsam und wie verstehen nicht, warum das so war", fuhr der Engländer fort. "So langsam hätten wir nicht sein sollen. Es ist eine seltsame Situation. Alle, außer Minardi und Jordan, waren heute schneller. Es war nicht so, dass jeder auf einmal schneller wurde, wir waren einfach nicht da, wo wir sein sollten. Als wäre plötzlich alles schief gelaufen."

Der Rückstand tut besonders weh, da man die Hoffnungen auf einen Podestplatz im Vorfeld schon mehrfach öffentlich äußerte. "Wir haben wirklich erwartet, schnell zu sein, mit den Jungs an der Spitze zu kämpfen", so der 25-Jährige. Es scheint, als sei das Team wieder auf dem Stand der Rennen vor Imola angelangt. Die Testfahrten vor der Nordamerikareise sollen das Schiff BAR-Honda wieder auf Kurs bringen, angesichts des immensen Rückstands in der Eifel keine leichte Aufgabe.