• 01.05.2009 14:39

  • von Roman Wittemeier

Budgetlimit: Sauber fürchtet schmutzige Geschäfte

Ex-Formel-1-Teamchef Peter Sauber hat mit den jüngsten Beschlüssen zum Budgetlimit Probleme: "Wird schwierig, Betrug auszuschließen"

(Motorsport-Total.com) - Mit der Verabschiedung des modifizierten Regelwerks für 2010 hat die FIA eine Bombe platzen lassen. Die Sparansätze in Form einer Budgetlimitierung werden vielerorts respektiert, allerdings sorgt das dadurch entstehende Parallelreglement für viele Diskussionen. Den Budgetlimit-Teams werden ab 2010 viele Freiheiten eingeräumt: unter anderem Testfahrten, Windkanalnutzung, verstellbare Flügel, kein Drehzahllimit und mehr KERS-Leistung.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber kritisiert die jüngsten Beschlüsse des FIA-Weltrates

"Es wird unheimlich schwierig, Betrug auszuschließen", fürchtete Peter Sauber im Gespräch mit 'Auto Motor und Sport'. Mit Blick auf die mögliche Rückkehr vieler Privatteams und einem eventuellen Revival der Fahrerlager-Romantik aus den 1980er-Jahren fügte der ehemalige Teambesitzer hinzu: "Die Formel 1 lässt sich beim besten Willen nicht mehr auf das Niveau von damals zurückführen."#w1#

Auch aus technischer Sicht hat Sauber, der nach wie vor Anteile am BMW Sauber F1 Team hält, einige Sorgen: "Ein verstellbarer Heckflügel ist Wahnsinn. Wenn da etwas schiefgeht, fliegst du richtig von der Strecke. Beim Frontflügel mag man den Verstellmechanismus akzeptieren. Eine Fehlfunktion, und der Fahrer spürt einfach mehr untersteuern."

Auch stünden die neuen Regelungen teils im krassen Gegensatz zum ursprünglichen Ansatz der FIA, kritisierte Sauber: "Ein verstellbarer Heckflügel wird sehr teuer. Auch die unlimitierte Drehzahl und die frei gestellten Testfahrten gehen voll gegen den Sparplan, den die FIA ausgerufen hat." Das Budgetlimit wird 2010 eingeführt, doch den Teams der Formel 1 wird es freigestellt, sich diesem zu unterwerfen. Ferrari hatte mehrfach angekündigt, dass man sich ein solches Szenario überhaupt nich vorstellen könne.