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Bruno Giacomelli: In den 80ern wäre Verstappen schon viermal gestorben

Der ehemalige Formel-1-Pilot Bruno Giacomelli glaubt, dass Max Verstappen in einem Rennwagen aus den 1980er Jahren "mindestens drei- oder viermal gestorben wäre"

(Motorsport-Total.com) - Was die Sicherheit auf der Rennstrecke angeht, hat die Formel 1 im Laufe der Jahrzehnte enorme Fortschritte gemacht. Mit jedem tödlichen Unfall wurden die Standards erhöht, sowohl im Auto als auch an der Strecke. Wie groß der Unterschied zwischen damals und heute wirklich ist, weiß Ex-Formel-1-Pilot Bruno Giacomelli.

Titel-Bild zur News: Bruno Giacomelli

1980: Bruno Giacomelli führt im Alfa Romeo das Feld beim US-Grand-Prix an Zoom

Aus Sicht des Italieners, der von 1977 bis 1983 bei 69 Grands Prix an den Start ging, sind die fünf Titel von Juan Manuel Fangio mehr wert als die sieben von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Schließlich fuhr der Tod früher immer mit.

"Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, hat Schumacher sieben Weltmeisterschaften gewonnen. Fangio hat fünf gewonnen, aber Fangio hat sie mit verschiedenen Autos und in einer Zeit gewonnen, in der (Fahrer; Anm. d. R.) im Sterben lagen, wissen Sie, was ich meine?", sagt Giacomelli im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Deshalb glaubt er auch, dass Red-Bull-Pilot Max Verstappen mit seinem Fahrstil in einem gefährlichen Jahrzehnt wie den 1980ern nicht lange überlebt hätte: "Wenn er die Autos aus den achtziger Jahren gefahren wäre, die ich fuhr, wäre er mindestens drei- oder viermal gestorben wäre. Aber es ist nicht passiert."

Giacomelli selbst betont, trotz der Gefahren nie Angst davor gehabt zu haben, sich in einen Rennwagen zu setzen. "Ich habe, wie alle Fahrer, immer daran gedacht, die Situation unter Kontrolle zu haben", hält der 67-Jährige fest.


Fotostrecke: Wie Imola 1994 die Sicherheit der Formel 1 für immer verändert hat

Und er gibt zu: "Meine Lieblingskurven sind zum Beispiel die schnellsten und gefährlichsten. Das sind die, die ich am liebsten fahre, die mir am meisten gefallen, und auch die, die einem die größte Befriedigung verschaffen, zumindest für mich." Komplett angstfrei sei er zu seiner aktiven Zeit aber dann doch nicht gewesen.

"Ich hatte Angst vor einem Zwischenfall. In den wenigen Sekunden, die er dauert, ist das Erste, was man denkt und sagt: 'Ich will mich nicht verletzen.' Was tut man dann? Man hält sich am Lenkrad fest, versucht, so steif wie möglich zu werden und wartet auf den Einschlag. Das ist der Moment der Angst. Das spielt jetzt keine Rolle."

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