• 08.07.2003 11:34

  • von Marcus Kollmann

Brundle: "Ralf wird Fahrerweltmeisterschaft gewinnen"

Der Ex-Formel-1-Pilot erklärt, warum der Teamkollege von "Schumi" und "Schumi II" den Unterschied im WM-Kampf ausmacht

(Motorsport-Total.com) - Hätte man Martin Brundle zu Saisonbeginn gefragt auf welchen Fahrer er als möglichen Weltmeister tippt, dann hätte der von 1986 bis 1996 selbst in der Königsklasse fahrende Ex-Formel-1-Pilot und jetzige TV-Kommentator und Manager von David Coulthard wohl nicht im Entferntesten an Ralf Schumacher gedacht, sondern eher an dessen Bruder Michael.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

"Schumi II" wird laut Martin Brundle Fahrerweltmeister werden

Nun, nachdem der BMW-Williams-Bolide voll wettbewerbsfähig und in Kombination mit den zuletzt ebenfalls überlegenen Michelin-Reifen kaum zu schlagen ist, legt sich jedoch auch Brundle nach den starken Vorstellungen von Ralf Schumacher darauf fest, dass "Schumi II" am Ende der Saison über seinen ersten Weltmeistertitel jubeln können wird.

"Ich denke, dass Ralf die Meisterschaft gewinnen wird, denn er hat einen Teamkollegen der zwischen ihn und Michael fahren kann, wohingegen Michael keinen Teamkollegen hat der zwischen ihn und Ralf fahren kann", sieht Brundle den Vorteil eindeutig beim jüngeren der beiden Schumacher-Brüder, da bei BMW-Williams beide Piloten fahrerisch gleichstark sind, bei Ferrari hingegen nicht.

Die ebenfalls Michelin-bereiften McLaren und Renault könnten sich laut Brundle zudem als Hindernis für Michael Schumacher erweisen, da diese sich im Fall eines weiterhin anhaltenden Vorteils auf dem Reifensektor pro Michelin zwischen den BMW-Williams und den Ferrari-Piloten schieben und ihm wichtige WM-Punkte wegnehmen könnten.

Allerdings möchte Brundle bei noch sechs ausstehenden Rennen Michael Schumacher keinesfalls vorzeitig abschreiben, denn dieser habe seinem Bruder die Erfahrung einiger zum Saisonende hin hart umkämpfter Titelkämpfe voraus.

Im Vorteil sieht der Engländer jedoch "Schumi II": "Williams hat einfach einen guten Lauf und wenn man ihre derzeitige Form betrachtet und sie diese beibehalten können, dann werden sie die Meisterschaft gewinnen", glaubt der 44-Jährige auch daran, dass das deutsch-englische Team, dem nur noch 3 Punkte in der Konstrukteurswertung auf Ferrari fehlen, auch in der Markenwertung die Nase am Ende des Jahres vorn haben könnte.

Als großen Nachteil für die Roten sieht Brundle ferner das nach dem Großbritannien-Grand Prix geltende Testverbot, denn "Ferrari kann dann nicht fahren und die Reifenprobleme aussortieren."