• 08.10.2009 10:28

  • von Stefan Ziegler

Brundle: "Manche Teams werden Bezahlfahrer brauchen"

Formel-1-Experte Martin Brundle freut sich über die Bewegungen auf dem Fahrermarkt und sieht erfahrene Rennfahrer für 2010 auf der Pole-Position

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2009 ist noch nicht vollständig abgeschlossen, da wirft das neue Rennjahr bereits seine Schatten voraus. Spätestens mit der Bekanntgabe der Verpflichtung von Fernando Alonso hat Ferrari den Stein ins Rollen gebracht - das Fahrerkarussell nimmt kontinuierlich an Fahrt auf. Der ehemalige Formel-1-Pilot Martin Brundle kann dieser Entwicklung sehr viel abgewinnen und freut sich darüber.

Titel-Bild zur News: Martin Brundle

Martin Brundle rechnet 2010 mit einem überaus interessanten Formel-1-Starterfeld

"In den vergangenen Jahren haben wir uns daran gewöhnt, recht statische Fahrer-Team-Kombinationen zu sehen", schreibt der britische TV-Experte in seiner Kolumne bei der 'Times'. "Es wurden zumeist mehrjährige Verträge unterzeichnet, um die Beziehungen zwischen Ingenieuren, Designern und Fahrern bestmöglich zu entwickeln", erläutert Brundle.#w1#

"Das Autodesign orientiert sich an der Größe und am Fahrstil der Piloten und auch die Marketingkampagnen der Sponsoren sind maßgeschneidert auf die gleichen Superstars. Vor der Saison 2010 wird sich allerdings einiges tun", sagt Brundle und verweist auf die wenigen Konstanten im Feld: "Einzig Red Bull wird seine hochrangige Fahrerpaarung um Vettel und Webber behalten."

"Die ganze Geschichte erhielt neuen Schwung durch Fernando Alonso und seinen Wechsel von Renault zu Ferrari. Der Verlust von Honda und BMW sowie die Motorensuche verschiedener Teams um Williams haben zusätzlich für Bewegung gesorgt", meint Brundle, sieht aber auch den Einstieg der neuen Teams um Campos, Lotus, Manor und US F1 als Zugewinn für die Formel-1-Szene.

"Diese Neulinge hoffen darauf, zumindest einen erfahrenen Piloten wie Anthony Davidson oder einen aktuellen Star wie Jarno Trulli im Auto zu haben", so Brundle weiter. "Zusätzlich wird vermutlich jeweils ein junger Fahrer zum Zuge kommen, der einiges an Geld mitbringt. Manche Teams werden vielleicht drei Bezahlfahrer brauchen, was den Ersatzpiloten mit einschließt", vermutet der Brite.

"Weil das Testen vor Saisonbeginn beschränkt ist, werden erfahrene Piloten zunehmend attraktiv und sollten sich bezahlt machen. Junge Fahrer und Ersatzpiloten können nicht entwickelt oder evaluiert werden, was die Fahrerwahl noch schwieriger macht", erklärt Brundle. "Dabei machen die jüngsten Fehler in der Qualifikation deutlich, dass speziell junge Fahrer mehr Streckenzeit brauchen."