• 05.10.2009 16:35

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Michael erwartet keine Lockerung des Testverbots

Sam Michael glaubt, dass es junge Fahrer noch lange schwer haben werden, in die Formel 1 zu kommen - Motorenkosten zu hoch

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team wird 2010 voraussichtlich mit zwei neuen Fahrern an den Start gehen: Nico Rosberg wird von Experten entweder bei Brawn- oder bei McLaren-Mercedes gesehen, Kazuki Nakajima wird ohne Rückenwind von Toyota keinen neuen Vertrag bekommen. Wer nächstes Jahr Williams fahren wird, wurde aber noch nicht bekannt gegeben.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael schweigt darüber, wer nächstes Jahr für Williams fahren wird

"Ich kann darüber nicht sprechen, bis alles erledigt ist", sagt Technikchef Sam Michael. Gerüchten zufolge soll Testfahrer Nico Hülkenberg seinen Rennvertrag ja bereits in der Tasche haben und Rubens Barrichello zu Besuch in Grove gewesen sein. Die Mischung aus einem Youngster und einem Routinier macht durchaus Sinn, auch wenn Michael sagt, "dass man sowieso immer versucht, das Positive an jeder Fahrerpaarung zu sehen".#w1#

Sollte Barrichello tatsächlich kommen, dann hätte Williams erstmals seit 2004 (Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya) wieder einen Grand-Prix-Sieger im Team. Das ist für Michael aber kein in letzter Konsequenz entscheidendes Kriterium: "Lewis Hamilton war vor seiner ersten Saison auch kein Sieger, aber er war trotzdem sehr gut. McLaren ist das Risiko eingegangen. Es ist aufgegangen", verweist er auf den (noch) amtierenden Weltmeister.

Hamilton konnte sich allerdings 2006/2007 bei Testfahrten intensiv auf sein Formel-1-Debüt vorbereiten. Das geht heute wegen des Testverbots während der Saison nicht mehr: "Das wird mehr und mehr zu einem großen Faktor", seufzt Michael. "Je früher wir junge Fahrer wieder mehr testen können, desto besser, denn im Moment ist es sehr schwierig, einen Rookie unter Vertrag zu nehmen. Das spricht gegen Rookies."

Das größte Problem sind laut Aussage des Australiers die Einsatzkosten für die Motoren: "Einen aktuellen Motor einzusetzen, ist sehr teuer. Ich kann mir schwer vorstellen, dass wir in den drei Jahren bis zur neuen Motorenformel genug Geld sparen können, um das Testen wieder einzuführen. Die Motorenkosten sind fixiert. Für junge Fahrer ist das frustrierend, denn in den nächsten drei Jahren wird sich an ihrer Situation wahrscheinlich nichts ändern."