• 06.11.2005 10:31

  • von Marco Helgert

Brundle ist von sich selbst beeindruckt

Bei der Sichtung von Aufnahmen des Rennens in Monaco 1989 war der Ex-Formel-1-Pilot von seiner eigenen Leistung fasziniert

(Motorsport-Total.com) - Im englischen Sprachraum ist Martin Brundles Buch "Working the Wheel" soeben als Taschenbuchausgabe erschienen, und gegenüber seinem heutigen Arbeitgeber 'ITV' offenbarte er einige Dinge im Zusammenhang mit diesem Werk. So habe er es, ganz im Gegensatz zu vielen seiner Ex-Rennfahrerkollegen, genossen, ein Buch zu schreiben.

Titel-Bild zur News: Martin Brundle

Für Martin Brundle war Monaco 1989 sein bestes Formel-1-Rennen

"Das Wissen und den Inhalt hatte ich ja, ich brauchte nur jemanden, der es strukturiert", so der Engländer. Darum bemühte sich Maurice Hamilton, der unter anderem für die 'BBC' arbeitet. Dabei habe ihm sein Kollege der schreibenden Zunft nur selten auf die Sprünge helfen müssen. "Ich war selbst überrascht, wie viel ich aus dem Gedächtnis heraus wiedergeben konnte. Nur manchmal musste Maurice mich höflich berichtigen: 'Martin, in diesem Rennen warst du Achter, nicht Sechster!'".#w1#

"Machmal spielt einem das Gedächtnis einen Streich, speziell, weil ich im Formel-1-Auto wohl zu häufig Schläge auf den Kopf bekommen habe", scherzte Brundle. Sein Buch beschreibt verschiedene der Rennstrecken der Welt und die für ihn damit verbundenen Erinnerungen an die dortigen Rennen.

Dabei kam er auch nicht umhin, seine eigenen Formel-1-Rennen ein wenig auszuwerten. Den Favoriten unter seinen 158 Grand-Prix-Starts hat er dabei auch gefunden: Monaco 1989. "Das war ein tolles Rennen für mich", erklärte er. "Ich hätte Zweiter oder Dritter werden sollen, wurde aber Sechster, weil ich zweieinhalb Minuten durch einen Batteriewechsel verlor."

Nach dem Rennen schenkte man ihm ein Video, auf dem seine komplette Fahrt von der Cockpitkamera aus aufgezeichnet war. 16 Jahre lang schaute er sich die Bilder nicht an. "Zuweilen blicke ich enttäuscht auf meine Grand-Prix-Karriere, denn ich habe mein Potenzial nicht ausgeschöpft", so Brundle. "Aber ich habe dieses Video gesehen und dachte mir: 'Wenn ich das heute kommentieren würde, dann wäre ich von der Fahrt massiv beeindruckt.'"