Brundle: Hamilton muss sich in den Griff kriegen

Ex-Pilot Martin Brundle fordert von Lewis Hamilton 2012 einen Aufwärtstrend, nimmt aber auch dessen Rennstall McLaren in die Pflicht

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton zeigte gegen Saisonende positive Anzeichen, dass er sich von seiner Krise erholt hat. Der Weltmeister 2008 war im Laufe des Jahres mit zahlreichen Fehlern und Kollisionen aufgefallen, feierte dann aber in Abu Dhabi einen souveränen Sieg. Ein versöhnlicher Saisonausklang war ihm trotzdem nicht beschert: Beim Finale in Brasilien kämpfte er zunächst nicht um den Sieg mit und fiel dann mit einem Getriebeschaden aus.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

McLaren-Pilot Lewis Hamilton stand 2011 unter enormem Druck

Nun mahnt ihn Landsmann und Ex-Pilot Martin Brundle an, seine Probleme 2012 in den Griff zu bekommen, wenn er verhindern will, dass sich seine Aktie weiter auf Talfahrt befindet. Er verweist dabei auf Jenson Button, der sich 2011 gegen Hamilton durchgesetzt hat - als erster Teamkollegen des Briten über eine gesamte Saison hinweg. Das Team hat diesem Trend Rechnung getragen und Button die niedrigere Startnummer, die normalerweise dem Nummer-eins-Piloten zusteht, gegeben.

"Jenson hat einen Lauf", sagt Brundle gegenüber dem 'Guardian'. "Es ist absolut klar, dass Lewis' Speed, seine Entschlossenheit und sein Können außer Frage stehen. Die Frage ist eher, ob er sich selbst in eine Verfassung bringen kann, wo er Woche für Woche die Leistung abliefern kann." Er ist davon überzeugt, dass sich "fast jeder Sport zu 90 Prozent im Kopf abspielt. Und wir alle wissen nach unseren Beobachtungen dieses Jahr, dass es das ist, was er hinkriegen muss. Er weiß ja, wie man das Gas- und das Bremspedal durchdrückt - das ist klar."

Doch Brundle sieht nicht nur Hamilton unter Zugzwang, sondern die komplette McLaren-Mannschaft: "Wir alle warten darauf, dass Ferrari, McLaren und Mercedes - vor allem die ersten beiden - endlich mit einem Auto, das auf Anhieb funktioniert, den Durchbruch schaffen und nicht erst im Juli in Fahrt kommen."

Die Hoffnung, dass Red Bull in der kommenden Saison nicht mehr so konkurrenzfähig ist wie bisher, hat Brundle längst aufgegeben. "Adrian Newey wird nicht zu weit danebengreifen", sagt der ehemalige Teamkollege von Michael Schumacher.