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  • 11.07.2011 13:14

  • von Sebastian Fränzschky & Dieter Rencken

Bringt Silverstone Webbers Vertrag in Gefahr?

Mark Webber widersetzte sich in den letzten Runden von Silverstone gegen eine Stallregie und brachte damit seinen 2012er-Vertrag in Gefahr

(Motorsport-Total.com) - Die Szenen aus den letzten Runden in Silverstone haben bei Red Bull einige Unruhen hervorgebracht. Mark Webber nahm Christian Horners Bitte, den Teamkollegen nicht zu attackieren, nicht an und griff Sebastian Vettel an. Damit könnte der kommende Einjahres-Vertrag für 2012 ins Wanken kommen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef), Mark Webber

Das Verhältnis von Mark Webber und Christian Horner war schon besser

"Ich hoffe nicht, dass sich durch den Zwischenfall etwas verändert hat", sagt Horner in Bezug auf den Vorfall von Silverstone und festigt seine Entscheidung im Rennen: "Unterm Strich geht es um das Team. Ich kann verstehen, dass ein Fahrer von einer Anweisung frustriert ist. Meine Verantwortung ist es, die Optimierung der Ergebnisse sicherzustellen."

"Es hätte uns nichts gebracht, wenn beide Autos auf einem Abschleppwagen zurückgekommen wären, weil sie zusammengefahren sind. Das haben wir beinahe bei Hamilton und Massa in der letzten Runde gesehen", so der Red-Bull-Teamchef.

Stallorder und Red Bull passen eigentlich nicht zusammen. Beim Saisonfinale 2010 schloss das österreichische Team so etwas aus und war am Ende nicht nur Sieger nach Punkten, sondern viel wichtiger, Sieger der Fans. Daraufhin wurden Zweifel laut, ob Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz die Anweisung von Horner gut fand.

Mark Webber, Dietrich Mateschitz (Red Bull-Boss)

Dietrich Mateschitz ist ein klarer Gegner von Stallregie Zoom

"Herr Mateschitz würde sich nicht bedanken, wenn beide Autos in der Begrenzung landen", antwortet Horner knapp auf die geäußerten Zweifel. "Wir haben Mark bei den ersten beiden Stopps eher reingeholt. Am Start haben wir beide fahren lassen. Aber in einem Rennen kommt der Punkt, wenn nur noch zwei oder drei Runden zu fahren sind, man viele Punkte in Aussicht hat und beide Autos auf dem Podium hat. Da wäre es absolut dumm, ihnen das Kämpfen zu erlauben."

"Wir haben gesehen, dass es zwischen beiden sehr eng war", bemerkt der Brite kritisch und hat dabei sicher die Szenen von Istanbul 2010 vor seinem geistigen Auge: "Es hätte sehr blöd ausgesehen, wenn beide das Rennen in der Begrenzung beendet hätten."