• 13.06.2010 03:21

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Bridgestone schließt Einstoppstrategie aus

Hirohide Hamashima ist beeindruckt vom Speed von Lewis Hamilton und rechnet eher mit einer Drei- als mit einer Einstoppstrategie

(Motorsport-Total.com) - Bisher waren die Rennstrategien in dieser Saison stets so ausgelegt, dass mit den härteren Prime- ein langer und mit den weicheren Optionsreifen ein kurzer Stint gefahren wurde. Heute könnte es in Montréal zum ersten Mal ein Zwei- oder gar ein Dreistopprennen geben, wenn es nach Reifenmonopolist Bridgestone geht.

Titel-Bild zur News: Hirohide Hamashima

Hirohide Hamashima rechnet morgen nicht mit einem Einstopprennen

"Die Options werden ungefähr zehn Runden halten, würde ich sagen, und die Primes 20 bis 25. Der Verschleiß ist sehr hoch. Drei Stopps sind möglich", analysiert Entwicklungschef Hirohide Hamashima und erklärt: "Auf den Longruns ist der Prime um ungefähr eine halbe Sekunde pro Runde schneller, aber dafür dauert das Aufwärmen länger. McLaren müsste sich also am Anfang absetzen können."#w1#

Das wird auch notwendig sein, denn wenn alles normal läuft, wird Polesetter Lewis Hamilton mit den weichen Reifen schon nach einigen wenigen von insgesamt 70 Runden einen klaren Nachteil gegenüber den hinter ihm startenden Red-Bull-Piloten haben: "Wenn kein Unfall passiert, wird die Red-Bull-Strategie aufgehen", vermutet Hamashima, "aber ich glaube, McLaren rechnet mit einem Safety-Car."

Denn eine frühe Safety-Car-Phase könnte Hamilton insofern helfen, als es immer besser ist, den Boxenstopp vor der Safety-Car-Phase absolviert zu haben als danach. Aber: Ist es überhaupt möglich, schon nach fünf Runden von Option auf Prime zu wechseln und dann bis zum Ende durchzufahren? "Nein", schüttelt Hamashima den Kopf. "Vielleicht müssen sie dann zwei Satz Primes fahren."

Allerdings glaubt er, dass McLaren vom Speed her durchaus auf einem Niveau mit Red Bull fahren kann, denn: "Hamilton wäre vielleicht auch mit Primes auf Pole-Position gefahren", schätzt der Japaner. "Aufgrund der Analyse seiner Reifen glaube ich, dass er mehr Anpressdruck gefahren ist als gestern. Darum sieht seine Lauffläche viel besser aus als gestern."