• 16.08.2002 16:56

  • von Marcus Kollmann

Bridgestone mit Reifenperformance zufrieden

Die Japaner sind nach der heutigen Leistung zuversichtlich, auch wenn die Temperaturen am Samstag und Sonntag höher sein werden

(Motorsport-Total.com) - Bei mit bis zu 29 Grad Luft- und bis zu 33 Grad Celsius Streckentemperatur für ungarische Verhältnisse im August eher kühlen Verhältnissen, sowie im ersten Freien Training bedecktem Himmel und kurzzeitigem Nieselregen, fanden die Formel-1-Teams und deren Reifenpartner heute am auf dem Hungaroring eher unerwartete Bedingungen nach der dreiwöchigen Sommerpause vor.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Ferrari und Bridgestone waren am Freitag wieder einmal nicht zu schlagen

Am besten zurecht kam mit diesen Bedingungen zunächst Bridgestone und deren Partner-Teams Ferrari und Jordan. Während es an der Spitze nichts Neues gab - Michael Schumacher fuhr vor Rubens Barrichello die schnellste Runde am Freitag - sorgte die gute Leistung des Jordan-Teams für einige verdutzte Gesichter bei der Konkurrenz. Die nur 1 beziehungsweise 1,2 Sekunden langsameren Rundenzeiten von Giancarlo Fisichella und Takuma Sato bescherten den beiden Piloten die Plätze 5 und 6 in der Tageswertung. Ebenfalls in die Top 10 kam Sauber-Pilot Felipe Massa, der seinen Boliden in den letzten Minuten der zweiten Trainingsstunde gegen die Leitplanken setzte und seinem Team somit viel Arbeit bescherte.

Mit einer nur um 0,882 Sekunden langsameren Rundenzeit deutete der auf Michelin-Reifen fahrende BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher jedoch an, dass das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Reifenherstellern recht ausgeglichen zu sein scheint.

Bridgestone Motorsports Technischer Manager, der Japaner Hisao Suganuma, zeigte sich im Anschluss an das erste Kräftemessen auf dem Hungaroring zufrieden was die Reifenperformance anbelangt: "Es schaut so aus, als hätten wir während der gesamten Session immer ausreichend Grip gehabt. Wir wissen natürlich dass die Streckentemperaturen heute wesentlich niedriger lagen als wir das hier auf dem Hungaroring erwartet hatten, jedoch sagt der Wetterbericht wärmere Temperaturen im Verlauf des Wochenendes voraus. Nichtsdestotrotz ist unsere Performance bislang viel versprechend."

Die vom japanischen Reifenhersteller an die 3,975 Kilometer lange Rennstrecke gebrachten beiden Trockenwetterreifen haben sich bereits in dieser Saison im Renneinsatz bewährt, weshalb man in dieser Hinsicht genau über das Verhalten der Pneus Bescheid weiß. "Es hat den Anschein als ob unsere Hauptreifenmischung hier am besten auf dem Hungaroring funktioniert", glaubt Hisao Suganuma erkannt zu haben, schränkt jedoch ein, dass man natürlich noch alle Daten analysieren müsse, um diese Entschätzung bestätigen und den Teams eine Empfehlung bezüglich der Reifenwahl aussprechen zu können."

Ferraris Technischer Direktor weiß hingegen noch nicht genau welcher der beiden Reifen nun die bessere Wahl für das Rennen darstellen wird: "Das waren heute schwierige Bedingungen auf Grund des Streckenzustandes. Viele Piloten, unsere eingeschlossen, kamen von der Piste ab und brachten bei diesen Ausflügen noch mehr Dreck auf den Kurs, weshalb jede Kurve von Runde zu Runde anders war. Jedes Mal, nachdem ein Fahrer eine Exkursion abseits der Strecke gemacht hatte, schien das Auto ein anderes zu sein, weshalb man nur schwer beurteilen kann ob wir Fortschritte gemacht haben", so Brawn. Der Engländer weiter: "Bei den Reifen ist die Situation identisch. Es ist schwer zu beurteilen, welcher der beiden Bridgestones besser für das Rennen geeignet ist - einfach weil die Bedingungen heute so widersprüchlich waren. Es hilft natürlich, dass wir beide Spezifikationen aus dem Renneinsatz schon kennen, denn so wissen wir welcher Reifen haltbarer ist und welcher uns helfen wird, besonders wenn es am Sonntag heiß wird. Wie dem auch sei, wir müssen noch die heute gesammelten Daten auswerten. Grundsätzlich schätzend wir uns aber sehr konkurrenzfähig an diesem Wochenende ein."