Bridgestone gibt sich nach dem Monza-Test zuversichtlich
Drei Tage testete Bridgestone in dieser Woche zusammen mit den Partner-Teams in Monza, Hisao Suganuma zieht ein positives Fazit der Testfahrten
(Motorsport-Total.com) - Nach der beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring unterbrochenen Siegesserie von Reifenhersteller Bridgestone schlugen die Japaner beim vergangenen Rennen in Istanbul mit Felipe Massa und Ferrari wieder zurück.

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Bridgestone hatte eine erfolgreiche Testwoche in Monza
Und auch die Testfahrten in dieser Woche vor dem Großen Preis von Italien in Monza machen den Ingenieuren aus Tokio Hoffnung, dass man die Siegesserie beim Heimrennen von Ferrari fortsetzen und damit einen Schritt in Richtung WM-Titel machen kann.#w1#
Bridgestone steht wie Konkurrent Michelin gewaltig unter Druck, denn die Experten sind sich einig, dass den Reifen im Kampf um die WM-Krone eine, wenn nicht sogar die entscheidende, Rolle zukommen wird.
Sowohl der Ferrari als auch der Renault befinden sich technisch auf einem sehr ähnlichen Niveau, sind zuverlässig. Und wenn beide Fahrer keine Fehler begehen, könnten das Zünglein an der Waage die Reifen ausmachen.
Zufriedene Gesichter nach dem Monza-Test
Istanbul-Sieger Felipe Massa konnte sich die schnellste Rundenzeit der gesamten Testwoche sichern, Michael Schumacher konzentrierte sich auf Longruns und war nach Aussage von Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone, ebenfalls mit konstanten Leistungen unterwegs: "Aus diesem Standpunkt gesehen sind wir ziemlich glücklich", wird der Japaner von 'autosport.com' zitiert.
Neuer Asphalt kommt den Pneus entgegen

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Ein Teil des Asphalts auf der Rennstrecke von Monza ist neu Zoom
Suganuma gibt zu, dass man vor der Anreise in den königlichen Park nicht wusste, dass ein Großteil der Strecke neu asphaltiert wurde, doch zum Glück hatte man Mischungen dabei, die mit den neuen Bedingungen gut zurecht gekommen sind.
Wie der Japaner verrät, kommt der neue Asphalt den Reifen entgegen. Beim letzten Test im Juni hatte man besonders am ersten Testtag Graining, dies trat mit den gleichen Gummimischungen dieses Mal nicht auf. Die Fahrer berichteten, dass der neue Asphalt mehr Haftung bietet, man kann also wohl auf etwas weichere Gummimischungen setzen.
Mehrere Faktoren belasten die Reifen in Monza zusätzlich
Unabhängig davon stellt man sich bei Bridgestone jedoch auf ein hartes Rennen ein, denn traditionell wird auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke nur einmal pro Rennen gestoppt, dies bedeutet, dass die Autos schwer sind, die Reifen sich bei hohen Geschwindigkeiten damit noch mehr erhitzen.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die Autos mit wenig Abtrieb fahren, um auf den Geraden schnell genug zu sein. Dies wiederum führt dazu, dass die Autos in den Kurven und Schikanen mehr rutschen, was sich wiederum auf die Reifen auswirkt: "Wir sind hier in Bezug auf die Hitzebeständigkeit vorsichtiger, denn Rutschen erzeugt mehr Hitze in den Reifen und wir könnten Probleme mit Blasenbildung bekommen. Aber im Moment haben wir dieses Problem nicht."
Schumachers Problem von Istanbul wird noch untersucht

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Bridgestone hat die Ursache für "Schumis" schwachen 2. Stint noch nicht gefunden Zoom
Wie schnell die Reifen aus der Balance gebracht werden können, zeigte sich beim vergangenen Rennen in der Türkei, als Michael Schumacher nach seinem ersten Boxenstopp plötzlich langsamer wurde: "Er nahm etwas mehr Benzin mit als erwartet und wir analysieren noch, was dort passiert ist. Möglicherweise wurden die Reifen zusammen mit der Benzinladung etwas überhitzt. Sie haben aus diesem Grund an Leistung verloren."
Große Verbesserungen dank "gezähmter" Konstruktion
Im vergangenen Jahr hatte Bridgestone in Istanbul noch große Probleme, war nicht konkurrenzfähig gewesen. Dass man in diesem Jahr einen guten Reifen hatte, hat man der intensiven Entwicklungsarbeit im Winter zu verdanken, die laut Suganuma eine "größere Veränderung der Konstruktion" mit sich gebracht hat.
"Zu Beginn hat uns die Konstruktion ein schmales Fenster beschert, in dem die Reifen funktioniert haben. Aber nun wissen die Teams und wir, wie wir eine solche Konstruktion verwenden müssen. Wir haben die optimale Mischung entwickelt, die im Zusammenhang mit der neuen Konstruktion funktioniert, dadurch haben wir einen großen Leistungssprung gemacht."

