• 18.10.2003 11:30

  • von Marco Helgert

Bridgestone: Fünf Jahre des Erfolges

Bridgestone war wieder an beiden Titeln beteiligt - die Japaner blicken nun noch einmal auf fünf erfolgreiche Jahre zurück

(Motorsport-Total.com) - Dass Ferrari-Pilot Michael Schumacher es in Suzuka wieder schaffte, den Weltmeistertitel an Land zu ziehen, bedeutete auch einen weiteren Titel für die japanische Reifenfirma Bridgestone. Seit 1999 rollen die Ferrari-Boliden auf den Pneus aus Japan. Seit dieser Zeit wurden alle Fahrer- und Konstrukteurstitel mit Bridgestone-Reifen eingefahren.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Für jedes Rennen müssen unzählige Reifen vorbereitet werden

In 116 Rennen traten die Japaner bisher an ? 79 davon gewannen sie. Eine beeindruckende Statistik. Doch die Saison 2003 war die bisher schwerste: "In diesem Jahr haben die Regeländerungen einen großen Einfluss auf die Teams und Reifenhersteller gehabt. Um damit umzugehen, haben wir eng mit unseren Teams zusammengearbeitet. Wir haben unsere gesamte Organisation mobilisiert, um siegfähige Reifen zu produzieren", erklärte Shigeo Watanabe, Präsident von Bridgestone.

Bridgestone ist noch lange nicht müde

"Für Bridgestone ist die Teilnahme an der Formel 1 eine Gelegenheit, neue Fortschritte in der Reifentechnologie zu erzielen", fuhr er fort. "Gleichzeitig können wir damit unsere technologischen Errungenschaften rund um den Erdball präsentieren. Wir sind entschlossen, auch weiterhin bei der Reifentechnologie konkurrenzfähig zu sein, und wir wollen weitere Siege der Teams und Fahrer, die unsere Reifen verwenden, besteuern."

"Ohne Zweifel ist dies die am härtesten umkämpfte Saison seit 1997", erklärte Bridgestones Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa. "Es war ein Jahr von tiefen Emotionen. Es gab viele Höhepunkte für uns: Acht Pole Positions, neun Siege und die große Befriedigung, dass Michael Schumacher beim Kanada-Grand-Prix den 75. Sieg für Bridgestone einfuhr."

Doch die Konkurrenz in diesem Jahr war härter. Die Leistungssteigerung des Konkurrenten Michelin ging auch an Bridgestone nicht spurlos vorbei: "Diese schönen Zeiten wurden aber auch von den bitter enttäuschenden Momenten getrübt, wenn wir von der Konkurrenz geschlagen wurden. Unser Konkurrent war in diesem Jahr ein ernsthafter Gegenspieler, umso befriedigender ist es, dass ein Bridgestone-Team beide Titel errang."

Dank an die Partnerteams

"In den letzten sieben Jahren haben die Bridgestone-Teams konsequent die Rivalen besiegt, die von zwei der größten Reifenherstellern der Welt ausgestattet wurden (Goodyear und Michelin; Anm. d. Red.). Es war die harte Arbeit und der Siegeswille unserer Teams, die das ermöglicht haben, und wir möchten ihnen dafür unseren Dank aussprechen."

Die Reifensituation war in diesem Jahr sehr ausgeglichen, auch wenn Michelin weit mehr Teams an der Spitze des Feldes hatte. Bridgestone konnte nur die Speerspitze Ferrari aufbieten. "Das letzte Jahr war vielleicht zu gut", so Bridgestones Chef der Reifenentwicklung Hirohide Hamashima. "Die Situation war ausgeglichen in diesem Jahr, und zeitweise haben wir mehr Rennen verloren als gewonnen."

"Der Australien-Grand-Prix war beispielsweise sehr eng", so der Japaner weiter. In Malaysia kamen dann die Auswirkungen der neuen Regeln erstmals zum Tragen. "Wir haben erkannt, dass wir in der Startaufstellung vorn stehen müssen, weil es im Mittelfeld einfach zu risikoreich ist, die Autos vor einem zu überholen."

Die Regeländerungen änderten auch die Reifenanforderungen

Im Zuge der Veränderungen haben sich auch die Reifen gewandelt: "Die Anzahl der Boxenstopps erhöhte sich, daher hat sich auch der Reifen verändert. In jedem Stint wurden nun weniger Runden zurückgelegt. Vorher konnten wir unsere Gegner überholen, als sie an der Box waren. Dazu waren wir dann nicht mehr in der Lage. Wir mussten also versuchen, dass Rennen anzuführen."

Die ersten Veränderungen bei Bridgestone zeigten die erhoffte Wirkung. "Wir gewannen in Imola, Spanien und Österreich. Von Monaco bis Ungarn waren wir jedoch mit einer schwierigeren Situation konfrontiert. Ein Grund hierfür war, dass unsere Auswahl der Mischungen, die auf den Teststrecken getroffen wurde, nicht so genau war. Wir haben beim Testen Reifen ausgewählt, aber bei den Rennen haben sie nicht wie gewünscht funktioniert."

"Dann haben wir viele Dinge geändert. Bis spät in die Nacht berieten wir uns mit unseren Teams." Der Erfolg wurde nicht sofort sichtbar, aber zweifelsohne wurden die Bridgestone-Reifen wieder konkurrenzfähiger. "Wir haben dann beim Ungarn-Grand-Prix neue Spezifikationen probiert. Auch wenn das Ergebnis nicht gut war, so haben wir von diesem Rennen etwas gelernt."

Aufwärtstrend nach dem Ungarn-Grand-Prix

Nach dem Ungarn-Rennen begann Bridgestone dann ein umfangreiches Testprogramm, um für die restlichen Rennen in einer besseren Form auftreten zu können. "Wir haben viele neue Dinge getestet, aber auch die bisherigen Spezifikationen entwickelt", so Hamashima. "Der Sieg von Ferrari in Monza war großartig. Auch mit dem Rennen in den USA waren wir sehr zufrieden. Dort haben wir gewonnen, weil der Bau von Reifen für nasse Strecken eine große Stärke von uns ist."

Auch das letzte Rennen in Suzuka brachte wieder einen Sieg. "Das war das Ergebnis der harten Arbeit und der Kooperation unserer Teams", lobte der Japaner. "Unsere fundamentale Philosophie blieb dagegen gleich: Der Reifenverschleiß sollte vom Start bis zum Ziel minimal sein. Dennoch brauchen wir mehr Grip, unsere Prioritäten haben sich also leicht in Richtung des Grips verschoben."

Da man jedoch nicht alleine auf der Strecke ist, gilt es auch, die Konkurrenz mit einem scharfen Auge zu beobachten. "Wir müssen flexibel sein, um auf ihre Strategien reagieren zu können. Wenn wir unsere eigenen Strategien für die nächste Saison entwickeln, werden wir auch ein Auge darauf haben."

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