• 21.02.2006 13:09

  • von Fabian Hust

Briatore: "Unser Auto läuft schnell und zuverlässig"

Renault-Teamchef Flavio Briatore blickt der kommenden Saison äußerst optimistisch entgegen und will mit Fernando Alonso erneut den WM-Titel einfahren

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore gibt zu, dass auch er nicht weiß, wie es um die Zukunft von Renault in der Formel 1 bestellt ist, denn Neo-Präsident Carlos Ghosn gilt nicht als großer Formel-1-Fan sondern als Verfechter der Sparkultur. Diese Unsicherheit ist vermutlich auch einer der Gründe, warum Fernando Alonso das Team Ende der Saison in Richtung McLaren-Mercedes verlassen wird.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore blickt der kommenden Saison optimistisch entgegen

Renault muss sich laut Teamchef Briatore jedoch nicht den Ruf gefallen lassen, Geld in der Formel 1 zu "verbrennen", wie der Italiener gegenüber der 'motorsport aktuell' erklärt: "In der Formel 1 führt nicht nur Geld zum Erfolg. Meinen Informationen zufolge haben wir den WM-Titel mit dem sechstgrößten Budget aller Teams gewonnen.Es geht nicht ums Klotzen, sondern um die Fähigkeit, effizient arbeiten zu können."#w1#

Der Italiener setzt auch nach der vorzeitigen Bekanntgabe des Alonso-Wechsels auf den Spanier: "Ich sehe darin kein Problem. Schaut euch an, was mit Michael Schumacher passiert ist, damals, als ich mit ihm bei Benetton war. Es wurde veröffentlicht, dass er zu Ferrari wechseln würde. Das hat ihn aber nicht daran gehindert, seinen WM-Titel mit uns erfolgreich zu verteidigen."

"Fernando ist ein Vollprofi in diesem hoch professionellen Umfeld", so der 55-Jährige weiter. "Ich kenne Fernando gut. Und daher sage ich - er wird bis zu seinem letzten Arbeitstag mit Renault alles für uns geben, einfach, weil er so ist."

Briatore hätte auch kein Problem damit, würde Alonso die Nummer 1 zu den "Silberpfeilen" mitnehmen: "Wenn ich mich richtig erinnere, hat Michael sie im gleichen Jahr wieder abgeben müssen...", erinnert sich der Renault-Teamchef an das Jahr 1996, als Schumacher nach dem Titelgewinn mit Benetton seine erste Saison bei Ferrari bestritt.

Der kommenden Saison blickt Briatore optimistisch entgegen, man habe im Winter gut gearbeitet und eine Verbesserung des letztjährigen Autos auf die Beine gestellt. Zudem habe man zum ersten Mal einen Motor entwickelt, der von seiner Bauform her jenen der Konkurrenz entspricht: "Wir begannen mit einem Übergangsmotor und experimentierten später mit dem Triebwerk mit großem Zylinderbankwinkel. Wir waren immer im Rückstand, wir waren immer ein wenig am Basteln."

Nun jedoch fahre man erstmals "unter gleichen Bedingungen wie alle anderen", was sich in Bezug auf die Motorleistung positiv auswirken soll. Mit den bisherigen Testergebnissen sei man "sehr zufrieden": "Das Auto ist besser als das letztjährige, und mit dem haben wir beide Titel geholt."

Den Titel zu verteidigen sei einfacher als ihn erstmals zu gewinnen, so Briatore: "Unter Druck stehen die anderen: Um uns zu schlagen, müssen die Gegner zulegen. Aber wenn du das tust, gehst du Risiken bezüglich der Standfestigkeit ein. Unser Auto läuft seit dem ersten Test in Barcelona schnell und zuverlässig."