• 27.11.2005 10:36

  • von Fabian Hust

Briatore: Reifenwechsel-Rückkehr Nachteil für McLaren

Der Renault-Teamchef glaubt, dass die Rückkehr von Reifenwechseln in der Formel 1 für sein eigenes Team einen Vorteil darstellen wird

(Motorsport-Total.com) - Reifenwechsel während der Rennen waren erst für die vergangene Saison verboten worden, nun werden sie im kommenden Jahr wieder erlaubt sein. Was einst als Sparmaßnahme gedacht war, soll nun wieder abgeschafft werden, um das Spektakel aber auch die Sicherheit in der Formel 1 zu erhöhen, denn immer wieder gab es Unfälle, die darauf zurückzuführen waren, dass Reifenwechsel während der Rennen nicht erlaubt waren.

Titel-Bild zur News: Renault-Teamchef Flavio Briatore

Renault-Teamchef Flavio Briatore fordert weitere Reglementänderungen

Einige Verschwörungstheoretiker glauben, dass hinter der neuerlichen Reglementänderung die Absicht steht, Ferrari wieder konkurrenzfähig zu bekommen, denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Reifenhersteller Bridgestone Probleme mit der Umstellung auf die langlebigen Reifen hatte. Auch Reifenhersteller Michelin sprach in einem öffentlichen Briefwechsel mit dem Automobilweltverband FIA von einem Politikum.#w1#

Doch Renault-Teamchef Flavio Briatore glaubt nicht, dass die "Roten" durch die Reglementumstellung einen Vorteil haben werden: "Meiner Meinung nach wird dies Bridgestone keinen Vorteil beschaffen, auch weil Ferrari und Toyota nach der alten Spionage-Geschichte nicht miteinander sprechen, wohingegen wir Michelin-Teams uns darauf geeinigt haben, miteinander zu kooperieren", so der Italiener gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'.

Veränderungen am Reglement stellen vor allem für das führende Team ein Risiko dar, denn es eröffnet der Konkurrenz die Chance, die Dominanz des betreffenden Rennstalls zu beenden. Im Falle von Renault sieht Briatore sein Team jedoch gut gerüstet: "Auch wenn wir gewonnen haben, haben wir die Courage gehabt, die Änderungen zu unterstützen. Wir haben dies für das Wohl des Sports getan, auch wenn es stimmt, dass wir McLaren einen Vorteil wegnehmen, denn sie konnten die weichen Michelin-Reifen besser nutzen als wir."

Dem 55-Jährigen gehen die Veränderungen am Reglement nicht weit genug, seiner Meinung nach sei weder die Einführung von V8-Motoren noch die Rückkehr der Reifenwechsel ausreichend, um mehr Überholmanöver zu schaffen: "Die Formel 1 wird weiterhin zu steril sein. Wir haben unseren Technikern gesagt, dass sie mit einer Formel ankommen sollen, die Überholmanöver erlaubt, das haben sie bisher nicht geschafft. Ich würde zum Beispiel Punkte für die Qualifikation vergeben und die Startaufstellung umdrehen, mit den Besten am Ende."