Briatore: "Ohne Druck verbessern"
Der Renault-Teamchef möchte sein Team wieder an die Spitze führen und wird auch in der nächsten Saison dem Rennstall vorstehen
(Motorsport-Total.com) - Renault-Teamchef Flavio Briatore fiel in eine Trotzhaltung, nachdem er erfuhr, dass sein Star Fernando Alonso 2007 zu McLaren-Mercedes gehen wird. Man könne auch ohne den Spanier weiter um den Weltmeistertitel fahren. Diese Worte kamen einigen Fans bekannt vor, äußerte sich der Italiener als Benetton-Chef 1995 ähnlich. Michael Schumacher wechselte ein Jahr später zu Ferrari, Benetton fiel zurück.

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Briatore möchte ohne unnötigen Druck das Renault-Team wieder nach vorn bringen
Auch in diesem Jahr musste Renault einige Schlappen einstecken. An den Fahrern Giancarlo Fisichella und Heikki Kovalainen liege dies aber nur begrenzt. "Wir haben vom Auto her ein schwieriges Jahr", erklärte Briatore in der 'AS'. "Bei Heikki, der 2006 toll gearbeitet hat, haben wir uns für die Zukunft entschieden. Doch er hat kein perfektes Auto, Lewis Hamilton dagegen schon."#w1#
Nachdem Kovalainens Formel-1-Einstieg zu einer Enttäuschung zu verkommen schien, drehte der Finne in Kanada und den USA den Spieß um. Mit zwei guten Rennen sicherte er sich das Lob der Medien und auch des Teams. Von Zufriedenheit möchte Briatore aber noch nicht reden.
"Ich bin erst mit Siegen zufrieden", erklärte er. "Derzeit ist es nicht möglich zu gewinnen, aber das hat mit Problemen des Autos zu tun, nicht mit den Fahrern. Das Potenzial von Heikki und Giancarlo ist gut. Wir müssen mit beiden zusammenarbeiten, damit wir uns verbessern - ohne Druck."
Vom Gerücht, er würde Kovalainen gern - zusammen mit einer stattlichen Mitgift - bei Williams unterbringen und dafür sofort Nelson Piquet Jun. in das Auto setzen, erfuhr auch Briatore aus der Presse. "In der Formel 1 wird immer zu viel geredet", erklärte er. "Ich habe mit ihm nie über die Fahrer geredet. Wir sind dieses Risiko eingegangen, nun müssen wir es durchziehen. Heikki muss natürlich aus den gemachten Fehlern lernen."
Eine lang anhaltende Sieglosigkeit würde in Renaults Konzernzentrale jedoch die Rufe nach einem Ausstieg lauter werden lassen. "Wir wollen wieder gewinnen", so der Italiener. "Wir haben nicht so viel Geld wie viele andere, aber wir arbeiten sehr effizient. Ich kenne die Namen der Mitarbeiter. Das ist wichtig."
Und Briatore möchte selbst der Baumeister des neuen Erfolges sein, von einem persönlichen Rückzug ist nun keine Rede mehr. "Ich bin seit 15 Jahren in diesem Geschäft und nach dem Weggang von Fernando wäre ist nicht richtig gewesen, auch zu gehen", erklärte er. "Wir sind ein Team, in dem der menschliche Aspekt noch etwas zählt. Ich werde sicher auch im nächsten Jahr in der Formel 1 sein."

