• 18.04.2006 12:25

  • von Adrian Meier

Briatore: Nicht nur Erfolg entscheidend für F1-Verbleib

Renault wollte sich bislang nicht klar auf einen Verbleib in der Formel 1 festlegen - Flavio Briatore hält vor allem Kostensenkungen für unabdingbar

(Motorsport-Total.com) - Wie schon im vergangenen Jahr konnte Renault die ersten drei Rennen für sich entscheiden und sich bereits einen deutlich Vorsprung in beiden Weltmeisterschaftswertungen erarbeiten. Dennoch sieht Teamchef Flavio Briatore nicht ausschließlich den derzeitigen Erfolg des Teams als Garant für einen langfristigen Verbleib Renaults in der Formel 1. Der französische Automobilhersteller war bereits des Öfteren mit einem möglich Rückzug aus der Königsklasse des Motorsports in Verbindung gebracht worden.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore will die Kosten in der Formel 1 deutlich reduzieren

"Das Wichtigste für die Zukunft ist das Gleiche wie in jedem anderen Gewerbe auch - zu verstehen, wie unser Investment in den kommenden Jahren aussehen wird", erklärte Briatore in einem Interview mit 'formula1.com'. Schließlich müsse man zunächst wissen, unter welchen Bedingungen die kommenden Saisons stattfinden werden, bevor man eine Entscheidung treffen könne.#w1#

Renault hat schon jetzt ein relativ kleines Budget

"Wir haben eine sehr hohe Effizienz, und gute Resultate." Flavio Briatore

"Wir arbeiten hart daran, die Kosten in der Formel 1 zu reduzieren, um die gleiche Show mit geringeren Ausgaben zu bieten." Bei Renault sei man dabei in einer sehr starken Position, schließlich sei man schon derzeit mit deutlich geringeren Budgets als viele andere Teams unterwegs, und sei dennoch erfolgreicher. Im vergangenen Jahr konnte Renault mit dieser Taktik beide WM-Titel einfahren, worauf Briatore nach wie vor stolz ist: "Wir haben eine sehr hohe Effizienz, und gute Resultate. Und auch in Zukunft will Renault dabei sein", stellt der Teamchef klar, dass Renault unter den entsprechenden Bedingungen keineswegs aus der Formel 1 aussteigen will.

Führungswechsel kein Anzeichen für Ausstieg

Auch der Wechsel seines Vorgesetzten weise nicht auf einen baldigen Ausstieg hin. Vor einigen Wochen hatte Alain Dassas den ehemaligen Präsidenten von Renault F1, Patrick Faure, abgelöst. Der 59-Jährige Dassas hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass Renault nur über 2007 hinaus in der Formel 1 bleiben werde, wenn die Kosten nachhaltig gesenkt würden.

Dass Dassas der Formel 1 jedoch grundsätzlich eher abgeneigt sei, weist Briatore entschieden zurück. Es handele sich dabei um eine Fehlinterpretation, schließlich habe der neue Präsident vor einigen Jahren den Kauf des Benetton-Teams durch Renault zusammen mit Briatore geleitet und sei außerdem in die Verhandlungen mit Bernie Ecclestone involviert. "Ich arbeite schon seit langer Zeit mit ihm zusammen, und wir haben eine sehr gute Beziehung. Er ist ins Team gekommen, um dabei zu helfen, die Geschäfte sogar noch weiterzuentwickeln", erklärte Briatore abschließend.