Briatore zieht vor Gericht: "Eine rechtliche Absurdität"
Wie erwartet zieht Flavio Briatore den Schwanz nicht ein, sondern zieht am Montag in Paris gegen den Automobilweltverband FIA vor Gericht
(Motorsport-Total.com) - Schon nach Bekanntgabe des Automobilweltverbandes FIA, in der "Crashgate"-Affäre ein lebenslanges Berufsverbot gegen Flavio Briatore im Motorsport auszusprechen, hatte der Italiener erklärt, dass er diese Entscheidung nicht auf sich sitzen lassen werde. Vielmehr kündigte er an, am Ende als Sieger dazustehen und eine große Party zu feiern.

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Flavio Briatore zieht gegen den Automobilweltverband FIA vor Gericht
Der ehemalige Renault-Teamchef wird seinen Kampf am Montag offiziell beginnen, wenn der Fall vor das oberste Gericht in Paris (Paris Tribunal de Grande Instance) getragen wird. Seiner Meinung nach hat die FIA bei der Anhörung des Vorfalls und der Aussprache der Strafe gegen ihn falsch gehandelt.#w1#
"In diesem Fall wurde die FIA als Werkzeug benutzt, um die Rache eines einzelnen Mannes auszuüben", teilte der Italiener am Sonntag in einer Pressemitteilung mit. "Die Entscheidung ist eine rechtliche Absurdität und ich habe volles Vertrauen, dass die französischen Gerichte die Angelegenheit mit Recht und unvoreingenommen lösen werden."
Der 59-Jährige sieht sein Handeln in der Tatsache begründet, dass es bei dem Vorfall zu einer Verzögerung der Vorladung gekommen war, dass die Anklage im Vorfeld nicht formuliert worden war und es einen "mangelhaften Zugang zum Anklage-Dokument und zum Kronzeugen" gegeben hat.
Zudem hat es seiner Meinung nach einen "Bruch der juristischen Sitten" gegeben. So habe es dem Verband an Unvoreingenommenheit gemangelt. Zudem habe es vor der Anhörung "geheime Verhandlungen" gegeben und es sei (im Falle von Nelson Piquet) eine "selektive Immunität" ausgesprochen worden.
Nach Ansicht von Briatore habe die FIA mit der Entscheidung des Weltmotorsportrats vom 21. September zudem ihre Macht missbraucht, indem man eine Strafe gegen eine Person ausgesprochen hat, die kein Lizenznehmer der FIA ist.
Das unbegrenzte Berufsverbot und die Drohung, die FIA-Lizenz eines Fahrers (oder Teams) nicht zu verlängern, der mit Briatore in Verbindung steht, seien unverhältnismäßig und von illegaler Natur.
Der Manager fordert die Rücknahme der Strafe, zudem eine Entschädigungszahlung aufgrund der Rufschädigung. Einem Bericht des 'Journal du Dimanche' zu Folge fordert er bis zu einer Million Euro.
Sollten die Richter in Paris Briatores Vorstoß als angemessen erachten, würde es in rund einem Monat zu einem Gerichtsverfahren kommen. Eine Entscheidung könnte dann noch vor dem Ende des Jahres gefällt werden.

