• 03.08.2010 11:15

  • von Britta Weddige

Brawn verteidigt Schumacher: "Genug Platz gelassen"

Ross Brawn ergreift Partei für Michael Schumacher: Dieser habe Rubens Barrichello in Budapest nicht mit Absicht gefährdet, sondern nur seine Position verteidigt

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher wird für sein Manöver gegen Rubens Barrichello in Budapest scharf kritisiert, erhält nun aber Rückendeckung von seinem Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Es mag vielleicht am Ende gefährlich ausgesehen haben, aber ich bin mir sicher, dass Michael das nicht beabsichtigt hat", wird Brawn vom britischen 'Telegraph' zitiert. "Michael hat seine Position verteidigt und wollte Rubens dazu bringen, es außen herum zu versuchen. Ich hatte keine Sekunde den Gedanken, dass er Rubens gesehen hat und sich dachte: 'Den quetsche ich jetzt in die Mauer'."

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef)

Ross Brawn ergreift nach dem Ungarn-Manöver Partei für Michael Schumacher

Die Formel 1 sei nun mal ein "recht hartes Geschäft", gibt der Brite zu bedenken. Es gäbe Fahrer, die ihre Position nicht verteidigen und Fahrer, die es eben tun. "Ich habe nicht einen Moment lang gedacht, dass Michael versucht hat, Rubens in die Mauer zu drücken. Sondern er wollte ihn daran hindern, es innen zu versuchen, da er wusste, dass er dort leichter anzugreifen ist. Aber er hat ihm genug Platz gelassen. Man könnte zwar sagen, dass es knapp war, aber es war nur hartes Racing."#w1#

Laut Brawn war Schumacher auch davon überrascht, dass Barrichello nach der letzten Kurve so schnell neben ihm war. "Man kann sehen, dass er von Rubens weggefahren ist. Ich denke nicht, dass er damit gerechnet hatte, dass Rubens zu diesem Zeitpunkt dort sein würde, wo er war. Denn so ein Manöver findet normalerweise am Kurveneingang statt - nicht mitten auf der Geraden. Rubens ist mit seinen frischen Reifen gut aus der letzten Kurve herausgekommen", sagt der Brite. Man könne das Manöver aus vielen Sichtweisen beurteilen, weiß Brawn, aber: "All das passiert innerhalb von Sekundenbruchteilen."

Brawn arbeitete bei Ferrari sechs Jahre lang mit beiden Piloten zusammen. Und er wies Spekulationen der Medien zurück, dass Schumacher gegen Barrichello eine härtere Gangart an den Tag gelegt hat, weil ihr Verhältnis zueinander in den vergangenen Jahren abgekühlt ist. "Nein, aus Michaels Sicht ist das sicherlich nicht so", betont Brawn. "Michael hat das nicht kommentiert. Ich weiß, dass Rubens auf ihre gemeinsame Geschichte angespielt hat, aber Michael hat das überhaupt nicht getan. Das ist offensichtlich etwas, was Rubens' Denken bestimmt..."