• 25.05.2012 12:46

  • von Dominik Sharaf

Brawn und das Reifen-Rätsel: "Auf die Strecke kommt es an"

Nicht zu heiß und nicht zu kalt: Der Pirelli-Pneu wäre so einfach zu handhaben, hätte nicht jeder Kurs seine spezielle Charakteristik

(Motorsport-Total.com) - Die Reifendiskussion in der Formel 1 will einfach nicht abebben. Auch nach Monaten der Fürsprache und Kritik an Pirelli sind die Pnues weiter Thema im Paddock. Ross Brawn will die Debatte beenden: "Man kann sich beklagen. Oder den Kopf nicht hängen lassen und einen besseren Job als alle anderen machen", sagt der Mercedes-Teamchef gegenüber 'Autosport'. "Das ist die Situation, denn die Reifen werden sich 2012 nicht mehr dramatisch ändern", so Brawn weiter.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Mercedes-Teamchef)

Brawns Ausblick: Der Reifen wird sich 2012 nicht mehr dramatisch ändern

Dennoch stünde sein Team vor einer kniffligen Aufgabe. "Wir wissen, was gefragt ist, aber nicht, wie wir es erreichen sollen", sagt er. Denn das italienische Gummi sei zwar empfindlich, aber auf den ersten Blick nicht besonders komplex. "Sie dürfen nicht zu heiß und nicht zu kalt werden - das ist es eigentlich schon." Doch so einfach - das weiß auch Brawn - ist die Herkulesaufgabe der zwölf Teams dann doch nicht zu stemmen.

Der Mercedes-Teamchef erklärt: "Das Problem ist: Am Auto gibt es vier Reifen - auf einem Kurs wie Barcelona wird der linke zu heiß und der rechte zu kalt. Das kommt eben auf die Strecke an." Für einen Technikexperten wie Brawn hat das seinen Reiz: "Es ist faszinierend zu sehen, wie Autos im Rennen ziemlich durchschnittlich aussehen und plötzlich in ein Fenster kommen, in dem sie großartig funktionieren", staunt der Brite.

Er wundert sich über die Kritik: "2010 gab es den Streit darüber, ob die Reifen zu gut zu verstehen und zu haltbar seien", erinnert Brawn. Es sei relativ einfach gewesen, den Pneu ans Arbeiten zu bekommen. Forderungen nach mehr Überraschungen seien damals laut geworden. Brawn kommt zu dem Schluss: "Es jedem recht zu machen, ist eine schwierige Aufgabe. Aber die Teams werden sich im Saisonverlauf verbessern."