• 27.05.2006 15:37

  • von Fabian Hust

Brawn: "So etwas würden wir nicht absichtlich tun"

Michael Schumachers letzte Qualifikations-Runde bringt Renault-Teamchef Flavio Briatore auf die Palme - hat der Deutsche seinen "Fahrfehler" eiskalt ausgenutzt?

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher droht nach dem Qualifying zum Großen Preis von Monaco die Aberkennung seiner schnellsten Rennrunde, nachdem er in der letzten Runde die Strecke in der 'Rascasse' blockierte hatte. Ob der kleine Verbremser zuvor absichtlich war oder nicht - der Ferrari-Pilot hätte die Strecke durch eine andere Reaktion durchaus nicht blockieren müssen, dies lassen die On-Board-Aufnahmen stark vermuten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher: War es ein Unfall, volle oder "halbe" Absicht?

"Er hat einfach die Kontrolle über das Auto verloren", so Ross Brawn, Technischer Direktor der "Roten" nach dem Zeitenfahren gegenüber 'RTL'. "Wir müssen mit ihm sprechen, um das ganze zu rekonstruieren. Es waren eine Menge Flüche über Funk zu hören."#w1#

"Das schmeckt mir nicht, das ist nicht korrekt, das gefällt mir nicht", tobte Renault-Teamchef Flavio Briatore über seinen ehemaligen Angestellten, mit dem er zwei Fahrertitel gewann. "Er ist siebenmaliger Weltmeister, da gefällt mir so etwas überhaupt nicht. Das war sicherlich kein Unfall."

In der Tat kostete die Aktion Fernando Alonso - dem schärfsten Gegner im Kampf um den Titel - wohl die Pole Position: "So etwas würden wir nicht absichtlich tun", verteidigte Brawn seinen Fahrer. "Das stellt er sich so vor. Michael hat eigentlich eine sehr gute Runde hingelegt. Er hatte sehr wenig Sprit im Auto, nein, das war nicht bewusst gemacht."

Michael Schumacher wollte ebenfalls nichts von Absicht wissen: "Das war ein bisschen ein verrücktes Qualifying, nachdem ich mich in Kurve 18 ein bisschen verbremst habe. Ich war von der Zeit her nah dran an der Zeit, die ich davor gefahren war. Dann wollte ich in die 'Rascasse' rein natürlich ein wenig mehr versuchen."

"Ich habe mich dann leicht verbremst. Es ist alles so eng hier. Wir wissen, dass der kleinste Fehler in Monte Carlo solche Situationen eben verursacht. Ich war mir lange Zeit nicht im Klaren, dass das noch für die Pole Position gereicht hat, weil die Zeit ja sehr früh gefahren wurde. Im Normalfall verbessern sich die Zeiten. Ich war nicht auf dem letzten Stand und war dann natürlich sehr überrascht, dass das hier heute noch zustande gekommen ist."