• 29.04.2009 14:23

  • von Roman Wittemeier

Brawn schwärmt von Button: "Er hat alle Fähigkeiten"

Für Teamchef Ross Brawn steht einem anhaltenden Siegeszug von Jenson Button nichts im Weg: "Michael Schumacher hatte höchsten Respekt vor ihm"

(Motorsport-Total.com) - Als Jenson Button 2000 mit Williams in die Formel 1 kam, stellten dem damals 20-jährigen Briten viele Fachleute eine erfolgreiche Zukunft in Aussicht. Doch der Erfolg ließ lange auf sich warten. Button musste bei Benetton, BAR und Honda teils tiefe Täler durchschreiten. Nun gilt er nach drei Siegen aus vier Rennen zu Beginn der neuen Formel-1-Saison als erster Kandidat auf den Titel. Teamchef Ross Brawn ist sicher: Das nötige Talent hatte sein Schützling schon immer.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Ross Brawn (Teamchef)

Jenson Button und Ross Brawn sind 2009 ein schlagkräftiges Duo

"Jenson fährt in diesem Jahr dermaßen gut", lobte der neue Teambesitzer seinen erfolgreichen Piloten. "Er hat alle Zutaten und Fähigkeiten, die man braucht. Und jetzt kommt auch noch das Selbstvertrauen hinzu. Er hat nun realisiert, dass er Rennen gewinnen kann." Zwar hatte Button bereits 2006 seinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert, doch der war im Regen von Ungarn unter wenig normalen Umständen zustande gekommen.#w1#

"Man kann nie sagen, dass Rennsiege zum Selbstläufer werden", mahnte Brawn, "aber er kann nun sicher sein, dass er siegen kann, sobald das Material es hergibt. Jenson ist besonders. Auch im vergangenen Jahr konnte man in manchen Rennen sein außergewöhnliches Können manchmal aufblitzen sehen. Doch es geht darum, dies auch konstant abrufen zu können."

Jenson Button, Rubens Barrichello, Ross Brawn (Teamchef)

Bei der aktuellen Siegesserie von Button wird Barrichello etwas zur Randfigur Zoom

Dem britischen Piloten sei schon ein guter Ruf vorausgeeilt, als Brawn zum ehemligen Honda-Werksteam kam. "Alle sagten mir, dass er ein ganz besonderer Pilot sei. Ich hatte leider zu Anfang nicht das Glück, das allzu oft sehen zu dürfen. Jetzt aber schon. Er fährt eine unglaubliche weiche Linie. Wenn man ihm zuschaut, passiert eigentlich gar nichts im Cockpit, weil er alles im Griff hat. Es sieht nicht aufregend aus, weil alles gut läuft."

Auch zu Ferrari-Zeiten sei Button bereits ein Thema gewesen - nicht als möglicher Neuzugang, sondern als harter Konkurrent. "Ich habe mit Michael Schumacher gesprochen", sagte Brawn. "Er hatte immer Respekt vor Jenson als wir bei Ferrari waren. Er hatte sogar immer höchsten Respekt vor ihm." Nun gelte es, den Siegeszug fortzusetzen. "Die Meisterschaft ist noch lang. Es kommen noch 13 Rennen."

"Wir hatten einen tollen Start, aber müssen nun weiter Druck machen und brauchen Fortschritte und neue Teile", erklärte Brawn nach dem fabelhaften Ergebnis von drei Siegen aus vier Rennen. "Man hat die Fortschritte manch anderer Teams gesehen. Wir müssen nun also auch endlich loslegen und die nächsten Verbesserungen anbringen." Brawn wird beim kommenden Grand Prix in Spanien erstmals ein Update an den BGP 001 bringen.