• 06.06.2009 19:38

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Brawn: Motorenprobleme kein Thema mehr

In Istanbul kletterte das Thermometer auf fast 30 Grad nach oben, dennoch hatte das Brawn-Team keine Überhitzungsprobleme mit den Motoren

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello hat sich in beim Grand Prix von Bahrain im April regelrecht den Hintern verbrannt, weil der Mercedes-Motor im Heck seines BGP 001 so heiß lief, dass die Temperaturen massiv auf das Cockpit überschwappten. Das Brawn-Team musste im Rennen sogar die Performance drosseln, um kein Zuverlässigkeitsrisiko einzugehen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Ross Brawn

Ross Brawn und Jenson Button können für den Grand Prix zuversichtlich sein

In der Türkei scheint das jedoch trotz bis zu 30 Grad kein Problem zu sein: "Es ist hier nicht so schlimm", erklärte Teamchef Ross Brawn nach dem Qualifying. "Wir sind mit der Kühlung am Limit, aber für die heißeren Strecken im Hochsommer bekommen wir ein neues Kühlpaket. Ein bisschen was haben wir bereits verändert. Wir sind nicht in einer Situation wie in Bahrain, wo sich das auf die Performance ausgewirkt hat."#w1#

Jenson Button, am Freitag noch Elfter und Zwölfter, war heute benzinbereinigt der schnellste Fahrer und sicherte sich hinter Sebastian Vettel den zweiten Startplatz. Das hatte der Brite unter anderem einigen Modifikationen zu verdanken: "Wir haben hier einen neuen Frontflügel, eine veränderte Radaufhängung, neue Radkappen", so Brawn. "Die muss man am Freitag testen und gleichzeitig das Auto abstimmen."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis der Türkei, Samstag


Das war übrigens auch der Grund für die bescheidene Freitagsperformance Buttons, denn das Basissetup war nicht schlecht, doch dann jagten die Ingenieure den grainenden Reifen hinterher. Als ein neuer Satz Bridgestone-Slicks aufgezogen wurde, setzte plötzlich massives Übersteuern ein - eine Folge dessen, dass zuvor versucht worden war, möglichst viel Grip über die Vorderachse zu generieren. Hinzu kommt, dass die Strecke weniger stark Grip aufbaute als anderswo.

Ein solcher Freitag komme "manchmal vor, aber weil wir sonst immer vorne sind, fallen unsere Schwankungen mehr auf", analysierte Brawn. Die Situation zwischen den beiden Reifenmischungen sieht er übrigens ähnlich wie die meisten Teams: "Keiner der beiden Reifen funktioniert optimal, daher liegt die Performance recht eng beisammen. Der weiche Reifen beginnt nach ein paar Runden zu grainen und der harte braucht ein paar Runden, um auf Temperatur zu kommen."