Brawn: "Mit der elftbesten Runde kannst du nicht siegen"
Ross Brawn sieht die Diskussion um den verstimmten Rubens Barrichello nicht schlimm - wichtig ist, dass der Ungarn-Konter gegen Red Bull sitzt
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hin, Rubens Barrichello her - das Brawn-Team war am Nürburgring-Wochenende meilenweit von der Performance der Red-Bull-Armada entfernt. Doch während der emotionale Brasilianer seine Unzufriedenheit öffentlich machte, gab WM-Leader Button leisere Töne von sich.

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Superhirn Ross Brawn weiß, dass der Konter in Ungarn sitzen muss
"Natürlich bin ich besorgt", gestand Button. "Wer wäre das nicht? Schließlich fuhr ich in den letzten beiden Rennen auf Platz sechs und fünf." Am Nürburgring erwartete der 29-Jährige nichts anderes, als "auf dem Podium zu stehen". Doch es kam bekanntlich anders und nun muss auf dem Hungaroring der Brawn-Konter gegen die Red Bull sitzen. "Ich hoffe sehr, dass wir dort schnell sind, denn wenn nicht, dann haben wir ein echtes Problem."#w1#
Teamchef Ross Brawn stieß ins gleiche Horn: "Wir müssen eine passende Antwort geben, denn wenn wir das nicht können, dann werfen wir die Weltmeisterschaft weg." Das gilt übrigens auch in der Diskussion um den verstimmten Rubens Barrichello, dessen Temperament der Brite aus den gemeinsamen Ferrari-Jahren bestens kennt. Brawn glaubt deshalb, dass sich die Wogen wieder glätten werden.
Keine Strategie der Welt...
"Wenn er sich in Ruhe hinsetzt und die Daten studiert, dann wird er feststellen, dass wir einfach zu langsam waren", unterstrich Brawn gegenüber der 'BBC'. "Rubens fuhr im Rennen die elftschnellste Runde. Egal, mit welcher Strategie du arbeitest, wenn deine beste Runde die Elftschnellste ist, dann kannst du nicht gewinnen. Das ist nicht möglich und das ist ein Fakt."
Der 54-jährige sieht die Ursache für Barrichellos Gefühlsausbruch auch darin, dass dessen Funk nicht ordnungsgemäß funktionierte. "All die Briefings, die wir ihm während des Rennens normalerweise geben, hat er nicht bekommen. Er saß im Auto wie in einem Kokon und konnte gar kein vollständiges Bild dessen haben, was alles los war."
Er werde, so Brawn weiter, "die gesamte Situation verstanden haben, bevor wir etwas sagen." Alles Weitere soll intern besprochen werden, denn im sich zuspitzenden Titelkampf ist die Ruhe die erste Brawn-Bürgerpflicht. Oder wie Teamkollege Button es ausdrückte: "Wir werden in Ungarn stärker auftreten. Auch der Red Bull funktioniert gut und wird es sicher auch in Budapest tun. Aber unser Auto wird dort schneller und wesentlich näher dran sein."

